Backpacks für Flüchtlinge

„Das war eine gute Idee“, resümiert Esther Zbinden. „Und so symbolisch!“ Rucksäcke packen für Flüchtlingskinder – damit verbrachten die angereisten Frauen der Bezirksapostel einen Vormittag am Rand der Bezirksapostelversammlung in Washington.

„Es waren zwar nur 200 Rucksäcke, die wir packen konnten, dahinter stehen aber eine Vielzahl von Flüchtlingskindern, mit all den Problemen, die damit verbunden sind“, erklärt Esther Zbinden. Diese Symbolik habe ihr besonders gefallen. „Das war Hilfsbereitschaft für einen guten Zweck“. Und den Frauen habe es das globale Problem der Flüchtlingsströme in heutiger Zeit noch einmal sehr nahe gebracht.

Flüchtende Menschen gibt es überall, auch in den USA. Kaum eine Stadt ist davon ausgenommen. Grund genug für Bezirksapostel Leonard Kolb und sein Team, sich dieses Themas anzunehmen. Da in Washington anlässlich der weltweiten Bezirksapostelversammlung auch die Ehefrauen zugegen waren, lag es nahe, gemeinsam mit ihnen ein eigenes Programm zu erarbeiten. Sowohl spirituelle als auch karitative Inhalte standen im Mittelpunkt.

Flüchtende Menschen verlassen ihre Heimat

Eine karitative Organisation, die sich besonders um die Kinder von Flüchtlingen kümmert – 50 Prozent aller Flüchtlinge sind Kinder! –, stellte das ganze Ausmaß der Situation vor: Kinder und junge Erwachsene verlassen ihre Heimat, zum Teil, weil sie dazu gezwungen sind, teils mit ihren Eltern oder ohne sie. Sie verlieren dabei nicht nur ihr Hab und Gut, sondern auch ihre Heimat, ihre Identität.

Das gibt es mittlerweile überall auf der Welt. Sonderprogramme, Beihilfen, Auffangzentren – das sind die neuen Vokabeln des 21. Jahrhunderts. Menschen sind in Bewegung. Überall und aus unterschiedlichen Gründen. 84 Prozent der Flüchtlinge weltweit lebten Ende 2016 in Staaten mit niedrigen oder mittleren Einkommen.

Über 65 Millionen Menschen sind auf der Flucht

Die UN-Flüchtlingshilfe (UNHCR) schätzt, dass 28.300 Menschen aufgrund von Konflikten und Verfolgung ihren Heimatort verlassen – pro Tag, wohlgemerkt. Zu 30 Prozent spielten sich diese Wanderungen auf dem afrikanischen Erdteil ab, aber auch in Nord- und Südamerika seien über 4000 Menschen pro Tag in Bewegung. Der UNHCR teilt dazu mit, dass Ende 2016 65,6 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht gewesen seien. Vor zehn Jahren seien das noch 37,5 Millionen Menschen gewesen. In jedem der letzten fünf Jahre sei die globale Gesamtzahl jeweils in Millionenhöhe gestiegen.

Binnenflüchtlinge und Asylbewerber

Vor allem die Zahl der Menschen, die innerhalb ihres Heimatlandes fliehen, sei besorgniserregend, sagt die UN-Statistik. Sie liege bei 40,3 Millionen. Syrien, Irak und weiterhin Kolumbien stünden an der Spitze jener Staaten, die von Binnenflucht und -vertreibung betroffen sind, heißt es. Die Zahl der Asylbewerber, also der Menschen, die ihr Heimatland verlassen, um anderswo internationalen Schutz als Flüchtlinge zu suchen, hätte Ende 2016 bei weltweit 2,8 Millionen Menschen gelegen.

Bewusstsein schaffen für die Nöte der Menschen

Verglichen mit diesen Zahlen, waren die 200 Rucksäcke für Flüchtlingskinder nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber ein wichtiger! Das Bewusstsein für die Not dieser Menschen zählt.



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