Eine Ära geht zu Ende: Stammapostel Richard Fehr geht in den Ruhestand!
Zürich. 17 Jahre lang war Richard Fehr Stammapostel der Neuapostolischen Kirche, von 1988 bis 2005. Am Pfingstsonntag, 15. Mai, tritt er in den wohlverdienten Ruhestand. Damit wird das höchste Amt in der Neuapostolischen Kirche neu besetzt.
Der Pfingstgottesdienst, der in diesem Jahr in Fellbach (bei Stuttgart) stattfindet, wird nichts an Feierlichkeit und Würde vermissen lassen. Aus Anlass der Ruhesetzung werden alle 360 Apostel der Kirche aus der ganzen Welt erwartet. Sie vertreten rund 11 Millionen Kirchenmitglieder, denn die Neuapostolische Kirche ist weltweit aktiv und hat Gemeinden in allen Ländern der Welt.
Per Satellit wird der Gottesdienst von Fellbach aus in über 8.000 neuapostolische Gemeinden nach Nord- und Südamerika, nach Asien, Afrika, Australien und Europa übertragen. Die Predigt wird zweisprachig durchgeführt - deutsch und englisch - und simultan in weitere 24 Sprachen übersetzt, darunter auch in Khmer oder Swahili.
Der Grund für diesen hohen technischen Aufwand liegt auf der Hand: Richard Fehr (65), wird in den Ruhestand gehen. Er trat sein Amt am Pfingstsonntag 1988 ebenfalls in der Kirche in Fellbach an. Damit schließt sich für ihn persönlich ein Kreis. 17 Jahre lang hat er mit viel Feingefühl die Neuapostolische Kirche geleitet. Besonders die unterschiedlichen kulturellen Bedürfnisse der 11 Millionen Kirchenmitglieder waren ihm wichtig. Die Öffnung der Kirche nach außen und das Festhalten am typisch neuapostolischen Profil waren zwei markante Punkte in seinem vielseitigen Arbeitsprogramm. 1988 lautete seine Botschaft als frisch ordinierter Stammapostel: Maran atha! Unser Herr kommt! Mit diesem Satz, der das Glaubensziel neuapostolischer Christen in den Mittelpunkt stellt, wird er in die neuapostolische Geschichtsschreibung eingehen.
Über 20 innerkirchliche Projektgruppen rief er ins Leben. Diese mit Fachleuten besetzten Gremien befassen sich mit vielen unterschiedlichen Themen, etwa dem Lehrmaterial für Kinder, mit Fragen der Kirchenmusik oder mit der Auslegung bestimmter Bücher der Heiligen Schrift. Intensiv unterstützte er die zahlreichen Bemühungen der internationalen Neuapostolischen Kirche für Präventionsmaßnahmen im Kampf gegen HIV/AIDS-Erkrankungen.
1999 gründete Fehr die Projektgruppe Ökumene. Damit wurde ein regelmäßiger offizieller Austausch mit anderen Kirchen möglich.
Am Freitag vor Pfingsten, 13. Mai 2005, wird noch eine internationale Kirchenkonferenz stattfinden, an der alle 360 Apostel teilnehmen werden. Internationale Apostelversammlungen dieser Art gibt es alle drei Jahre, die letzte fand 2002 in Johannesburg (Südafrika) statt.
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Peter Johanning
11.03.2006
Richard Fehr
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