Noch immer auf dem richtigen Weg? Das hängt vor allem vom Ziel ab. Gut, wenn man einen Wegweiser hat. Den muss man aber auch verstehen können – eine Bedienungsanleitung aus einem Stammapostel-Gottesdienst.
Rund 22.500 Teilnehmer waren am 19. Juli 2015 ins Stadion „Tata Raphaël“ nach Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) gekommen. Im Mittelpunkt des Jugend-Gottesdienstes mit Stammapostel Jean-Luc Schneider stand die Bitte an den allgegenwärtigen und allwissenden Gott: „Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege“ (Psalm 139, 24).
„Um zu wissen, ob man auf dem guten Weg ist, muss man zunächst etwas tun: Man muss das Ziel bestimmen, das man erreichen will“, sagte der Stammapostel: „Am Tag unserer Versiegelung, am Tag unserer Konfirmation haben wir ein Ziel ins Auge gefasst: ,Ziel meines Lebens ist es, zu Jesus zu kommen.‘“ – „Nun können wir Gott fragen: ,Sag mir, ob ich auf dem guten Weg oder auf dem schlechten bin.‘“ Die Bibel gebe viele Beispiele göttlicher Wegweisung.
Mahnungen und Kompromisse
Als David den Ehemann Batsebas in den Tod schickte, ließ Gott ihn wissen, dass er sich auf den Weg der Sünde eingelassen hatte (2. Samuel 11): „David hat die Botschaft Gottes angenommen und hat Buße getan“, appellierte der Stammapostel an die Glaubensgeschwister: „Nimm die Mahnungen Gottes an.“
Saul dachte, man könne Gehorsam durch Opfer ersetzen (1. Samuel 15): „Auch wir sind manchmal auf diesem Weg der Verhandlung, des Kompromisses: ,Das werde ich nicht tun, aber ich tue etwas anderes.‘ – Versuche nicht, mit Gott zu verhandeln. Tue einfach, was er von dir verlangt und wann er es verlangt. Das ist der gute Weg.“
Weder Flucht noch Schwert
Jona ergriff die Flucht, um das nicht tun zu müssen, was Gott von ihm erwartete (Jona 1). „Verstecke dich nicht vor Gott, denn es ist der schlechte Weg, der dich nirgendwo hinführt. Blicke weiterhin auf die Herrlichkeit Gottes.“
Jesus hielt Petrus davon ab, ihn weiter mit dem Schwert zu verteidigen (Johannes 18,10.11). „Jesus will nicht, dass wir die angreifen, die unseren Glauben nicht teilen. Wir wollen für sie beten, ein Vorbild sein für sie. Das ist der rechte Weg, der uns zu Jesus hinführt.“
Gottes Stopp-Zeichen
Der Stammapostel nannte beispielhaft vier Arten, „wie der Herr sagen kann: ,Stopp! Du gehst in die falsche Richtung‘“:
- „Wenn du in deinem Vorhaben nicht weiterkommst, dann stell dir zunächst die Frage: Kann Gott überhaupt mit meinem Vorhaben einverstanden sein? Hol Informationen ein, überlege und erarbeite ein anderes Vorhaben, das Gottes Willen entspricht.“
- „Die Knechte Gottes sind nicht da, um dein Leben zu reglementieren; sie sind nicht da, um an deiner Stelle zu entscheiden. Gott hat sie aber beauftragt, seinen Kindern zu sagen: ,Pass auf, das hier ist nicht der rechte Weg!‘“
- „Manchmal bedient sich der Herr deiner Umgebung, derer, die um dich sind, um dich zu ermahnen, um dir einen guten Rat zu geben. Nimm ihren Rat dann an!“
- „So wie Jesus mit den Emmaus-Jüngern das Brot gebrochen hat, so feiert er Abendmahl mit uns im Gottesdienst. Im Licht des Wortes und im Erleben des Heiligen Abendmahls können wir nachvollziehen: Ich habe einen falschen Weg eingeschlagen.“
Je näher, umso größer
„Das Problem ist nicht, zu wissen, ob es gut oder böse ist, ob du es als einziger tust oder ob zigtausend andere es auch tun“, machte Stammapostel Schneider deutlich. „Das Problem ist, dass du ins Reich Gottes eingehen willst und dafür die falsche Richtung eingeschlagen hast.“
„Je mehr du auf dem rechten Weg vorwärts gehst, desto größer wird dein Vertrauen in Jesus, deine Liebe zu ihm. Diese Liebe wird dann deine einzige Motivation, du freust dich immer mehr in Christus und wirst immer demütiger: Du brauchst die Gnade Gottes. – So werden wir unser Ziel bald erreichen.“