Helfer stellen sich für Wiederaufbau in Nepal auf

Nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal läuft die akute Nothilfe internationaler Organisationen auf Hochtouren. Derweil bereiten sich Hilfswerke und Gebietskirchen der Neuapostolischen Kirche darauf vor, an der nächsten großen Hilfswelle mitzuwirken: dem Wiederaufbau.

Es war das schwerste Erdbeben in der Region seit 80 Jahren: Mit einer Stärke von 7,8 war Nepal am 25. April 2015 erschüttert worden. Hunderte von Nachbeben folgten, zeitweise bis zu einer Stärke von 6,7 und zuletzt am 2. Mai mit einer Stärke von 5,0.

Die Folgen sind katastrophal. Das berichten die Vereinten Nationen: Die Behörden gehen von rund 7400 Toten und mehr als 14.400 Verletzten aus. Doch noch sind nicht alle entlegenen Regionen des Landes erreicht. An die 200.000 Häuser sind nach bisherigen Erkenntnissen zerstört. Doch staatliche Stellen rechnen mit 500.000 Wohnungen. Insgesamt sind rund acht Millionen Menschen zum Beispiel von Obdachlosigkeit und Nahrungsmittelknappheit betroffen.

Erste Meldungen von Glaubensgeschwistern

Unter den Opfern finden sich auch neuapostolische Glaubensgeschwister. Zwar sind bislang keine Todesfälle bekannt. Doch es gibt Verletze. Und vor allem haben viele ihr Zuhause verloren. Darüber berichtet der nepalesische Evangelist Amit Shrestha der zuständigen Kirchenverwaltung in Kanada. Er hat die Gemeinden in Dharkhola und Sipokhare im gebirgigen Osten des Landes besucht. Bis zu 90 Prozent der Häuser seien zerstört und beschädigt, darunter auch Kirchengebäude. Als kleine Soforthilfe brachte Evangelist Shrestha den Betroffenen vor allem Lebensmittel, Decken und Trinkwasser mit.

Genau diese Hilfsgüter werden – neben Medikamenten und Hygiene-Artikeln – derzeit dringend benötigt, und zwar im großen Stil: Gut 2200 Tonnen an Lebensmitteln haben Hilfsorganisationen wie das Internationale Rote Kreuz oder die Welthungerhilfe bereits nach Nepal gebracht. Doch das ist nur ein Bruchteil des Notwendigen. Auf einen Gegenwert von 316 Millionen US-Dollar berechnen die Vereinten Nationen den Bedarf allein für diese Grundversorgung.

Einsatzbereit in der zweiten Reihe

Diese Soforthilfe sei eine unglaublich schwierige Aufgabe, sagt Bezirksevangelist Jörg Leske, NAK-karitativ. Dafür brauche es Teams hochausgebildeter Spezialisten. Das gehe über die Mittel vieler Hilfsorganisationen vergleichbarer Größe weit hinaus. „Deshalb konzentrieren wir uns auf die nächste Phase der Hilfsmaßnahmen: den Wiederaufbau.“

Genauso sieht das Stefan Heinzelmann, der für das karitative Engagement der NAK USA in der Gebietskirchenverwaltung verantwortlich zeichnet: „Wir schauen uns ganz genau an, wie wir mit unseren Mitteln am besten helfen können.“ Und dann suche man sich einen Partner: unter den neuapostolischen Einrichtungen, direkt vor Ort oder unter den internationalen Hilfsorganisationen.

Vorarbeiten und Spendensammlung laufen

In diesem Sinne laufen in der Neuapostolischen Kirche bereits die Vorarbeiten zur Hilfe für Nepal. Die Gebietskirche Kanada, die die rund 1000 Glaubensgeschwister in dem asiatischen Land betreut, hat längst Kontakt aufgenommen mit NAK-karitativ. Dort erkundet man jetzt die Einsatzmöglichkeiten.

Der Stiftung NAK-Humanitas in der Schweiz liegen Unterstützungsprojekte für Nepal vor, erläutert Geschäftsführer Andreas Grossglauser. Die Anfragen werden derzeit vom Stiftungsrat geprüft; die Entscheidungen dazu fallen in dessen nächster Sitzung.

Unterdessen haben Kanada, die USA und NAK-karitativ Spendensammlungen gestartet. Die Glaubensgeschwister können aber noch mehr tun, macht die kanadische Gebietskirche auf ihrer Internet-Seite deutlich: „Bitte betet für alle, die unter der Katastrophe leiden.“

Weitere Berichte und Spendenaktionen: Kanada (Englisch), USA (Englisch), NAK-karitativ (Deutsch)

Kurzbericht zur Lage in Nepal: Vereinte Nationen (Englisch)

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Andreas Rother
07.05.2015
Nepal, Hilfswerke, Soziales Engagement