Die Hilfe wartet schon, direkt vor der eigenen Nase. Doch man erkennt sie nicht. Da braucht es einen Augenöffner – Gedanken aus einem Stammapostel-Gottesdienst, die den Blick schärfen.
Eine Magd auf der Flucht und ein sterbendes Kind: Damit begann Stammapostel Jean-Luc Schneider seine Predigt am 20. Februar 2016 in Lubango/Angola: Hagar musste vor ihrer Herrin fliehen, vor Sara, der Frau Abrahams. Die Dienerin irrte durch die Wüste, das Wasser ging aus, Ismael, ihr Sohn und Spross Abrahams, weinte und schrie vor Durst. „Und Gott tat ihr die Augen auf, dass sie einen Wasserbrunnen sah. Da ging sie hin und füllte den Schlauch mit Wasser und tränkte den Knaben.“ – So lautet das Bibelwort aus 1. Mose 21,19, das dem Gottesdienst zu Grunde lag.
Die Hilfe Gottes erkennen
„Der Brunnen war vorher schon da, nur in ihrer Verzweiflung hatte sie ihn nicht gesehen“, machte der Stammapostel deutlich. „Manchmal sind wir total verzweifelt: ,Gott hat mich vergessen‘“, übertrug er die biblische Begebenheit in die heutige Zeit. „Was tun wir in dem Moment? Wir schreien zu Gott und sagen ihm: Himmlischer Vater, ich brauche deine Hilfe!“
„Gott hört diesen Schrei.“ Er antworte im Gottesdienst. „Dann öffnet er uns durch den Heiligen Geist die Augen und zeigt uns die Hilfe, die schon da ist.“
- Durch das Opfer Jesu Christi: „Es bedeutet, dass Jesus Christus dich liebt und dich vom Bösen erlösen will. – Wir meinen, der liebe Gott hätte uns vergessen? Dabei ist Gottes Sohn für dich gestorben.“
- In Gottes Gesetz und seinem Wort: „Wer nach den Geboten Gottes lebt, bleibt vor vielem unnötigen Übel bewahrt. Er gibt uns sein Wort, und wer danach lebt, der kann sicher sein, dass Gott helfen wird.“
- Mit der Zeit: „Es geschieht nichts Großartiges, aber nach einer Weile merken wir: Gott hat uns geholfen, so ganz leise, aber er war da. Möge Gott uns immer die Augen öffnen, damit wir seine Hilfe erkennen, die sich in der Länge entfaltet.“
- Durch den Nächsten: „Meistens schickt er uns andere Menschen, um uns zu helfen. Möge auch da Gott uns die Augen öffnen, damit wir seine Hilfe in unserem Nächsten erkennen.“
Die Hilfe Gottes ergreifen
Mit dem Erkennen der Hilfe sei es nicht getan, so Stammapostel Schneider. Wichtig sei, diese Hilfe auch zu ergreifen. Und wie lässt sich das machen?
- Kraft aus dem Opfer Christi ziehen: „Die Dankbarkeit zu Jesus Christus und die Liebe zu ihm, sie sind unsere Motivation, um gegen das Böse zu kämpfen. Nicht, weil wir besser sein wollen als die anderen, nicht, weil wir einen besonderen Lohn empfangen wollen.“
- Gottes Wort in die Tat umsetzen: „In jedem Gottesdienst sagt er uns etwas, und das sollen wir tun. Jedes Mal, wenn wir das schaffen, haben wir einen Sieg errungen.“
- Auf die Gnade des Herrn bauen: „Er nimmt alles hinweg, und es ist, als hättest du nie etwas Böses getan. Wir brauchen nicht die Last unserer Schuld zu schleppen.“
- Die Gemeinschaft der Gotteskinder nutzen: „In den Gemeinden brauchen wir einer den anderen, um vorwärtszukommen und dem Herrn entgegenzugehen.“
Das Fazit des Stammapostels: Gott öffne die Augen, zeige die Hilfe und sage, ähnlich wie zu Hagar: „Steh auf und nimm.“