Über 1300 Versiegelungen in einem drei-Stunden-Gottesdienst. In Sambia geht das, denn Sambia ist eine neuapostolische Hochburg. Die Apostel haben mitunter alle Hände voll zu tun, um mit den Sakramentsspendungen nachzukommen.
Sambia, ein wunderbares Land mit wunderbaren Menschen. Der Staat im südlichen Afrika grenzt an Angola, die Demokratische Republik Kongo, Tansania, Malawi, Mosambik, Simbabwe, Botswana und Namibia. Über eine Million Gemeindemitglieder zählt die Neuapostolische Kirche dort. Die rund 7400 Gemeinden werden von 30.000 Amtsträgern betreut.
Bezirksapostel Charles Ndandula ist der zuständige nationale Kirchenleiter. In dieser Funktion reist er viel und ist im ganzen Land unterwegs. Mitte April hielt er sich eine ganze Woche lang im Norden des Landes auf. In der Nordwest-Provinz von Sambia war sein Reiseprogramm vom 14. bis zum 23. April prall angefüllt. In seinen Reisenotizen berichtet er davon, dass eine Reihe von Gottesdiensten und Besprechungen geplant waren. „Ich selbst hatte für Sonntag, 24. April, zunächst keinen Gottesdienst in meinen Reiseplan eingetragen. Also nutzte ich die Gelegenheit und ging nach Ndola“, schreibt Charles Ndandula.
1300 Versiegelungen
Der Gottesdienst fand in der Gemeinde Ndola Central statt. Aus den fünf benachbarten Kirchenbezirken waren alle solche eingeladen worden, die zwar schon getauft, aber noch nicht versiegelt waren. Dieser Umstand lag deshalb vor, da der örtliche Apostel Aaron Katungu eine Zeitlang aus Krankheitsgründen nicht arbeiten konnte und im September 2015 verstorben war. Seit Mitte vergangenen Jahres hatten demzufolge keine Versiegelungen mehr stattgefunden.
Was den Bezirksapostel erwartete, war selbst für ihn ein ungewöhnlicher Rahmen: Über 4000 Menschen waren in der Kirche versammelt. 1304 von ihnen wünschten die Heilige Versiegelung. „Das war für mich ein bewegender und historischer Augenblick zugleich. Der Gottesdienst dauerte alles in allem fast drei Stunden – sehr lang, aber unvermeidlich“, resümierte der nationale Kirchenleiter nach seiner Rückkehr.
Ndola – eine junge, alte Stadt
Ndola ist die drittgrößte Stadt in Samia. Rund 400.000 Menschen leben hier. Sie ist als regionale Hauptstadt das Herz im Kupfergürtel, jener Region in der Mitte Sambias, in dem die Industrie zuhause ist. Sie ist zwar eine junge Stadt – gegründet 1904 – und doch die zweitälteste im Land. Eines der vielen Geheimnisse dieses wunderbaren Landes mit seinen ebenso wunderbaren Menschen.