Mit dem Heiligen Geist gegen falsche Versprechen
Beschwichtigen, beschönigen, relativieren: Sie sagten dem Volk nur das, was es hören wollte – die falschen Propheten, mit denen Jeremia zu tun hatte. Darin sieht Stammapostel Jean-Luc Schneider ein Bild für die heutige Zeit.
Es war eine kleine Gemeinde, die am 29. Mai 2016 zum Gottesdienst im Keio Plaza Hotel in Tama bei Tokio (Japan) zusammengekommen war. Sie hörte eingangs das Bibelwort: „Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe das Ende, des ihr wartet“ (Jeremia 29,11).
Ein sprechendes Bild
Der Stammapostel erläuterte zunächst den biblischen Zusammenhang: Während das Volk Israel von den mächtigen Babyloniern bedroht wurde, hatte es Jeremia mit falschen Propheten zu tun, „die dem Volk das sagten, was es hören wollte“. So versuchten sie zunächst, glauben zu machen, dass der Feind keine Gefahr sei. Dann: Wer im Tempel bleibe, sei in Sicherheit. Und schließlich: Die Gefangenschaft ende schnell. Jedes Mal habe Gott seinen Propheten Jeremia aufgerufen, die Wahrheit wiederherzustellen.
„Diese Begebenheit ist für uns ein sprechendes Bild“, erläuterte der Kirchenleiter. „Als Gottes Kinder, als Wiedergeborene aus Wasser und Geist, sind wir Himmelsbürger. Wir sind hier im Exil und warten auf unsere Befreiung.“ Doch statt des Propheten sei es nun der Heilige Geist, der den Willen Gottes offenbare.
„Aber auch der Heilige Geist wird uns nicht alles sagen“, sagte der Stammapostel und nannte die Zukunft des Erlösungsplanes Gottes und die jenseitige Welt als Beispiele. „Seine Aufgabe besteht darin, uns das zu sagen, was wir wissen müssen, um errettet zu werden. Das ist das Entscheidende! Und das genügt uns.“
Mahner und Wegweiser
In diesem Sinne warne auch der Heilige Geist vor „falschen Propheten“. Er warne davor, …
- … die Gefahren der Sünde herunterzuspielen: „Du kannst nicht einfach davon ausgehen, dass du Gnade bekommst. Du hast dem Willen Gottes zu gehorchen, das ist deine Aufgabe.“
- … sich als Kirchgänger, Opfernder und Beter in Sicherheit zu wiegen: „Damit ist es nicht getan.“ Wer sein Wesen und sein Handeln ändere, der werde erlöst.
- … den Auftrag Gottes zu vernachlässigen: „Er möchte, dass wir ein Segen für die Menschen in unserem Umfeld sind, dass wir ihnen helfen, zu Christus zu finden, seine Liebe und seine Wahrheit zu entdecken.“
Der Heilige Geist weise aber auch den Weg zur Befreiung. „Er zeigt uns Christus und seine Liebe: Schau auf ihn, schenk ihm dein Vertrauen!“ Der Heilige Geist „spricht zu uns von dem Ende, das uns Gott geben will – ewige Gemeinschaft mit Christus zu haben.“ Und schließlich stärke er die Zuversicht: „Unsere Hoffnung ist begründet, denn sie fußt auf Christi Wort.“
„Lasst uns gegen die Sünde kämpfen“, appelliert Stammapostel Schneider abschließend. „Lasst uns nicht damit zufrieden sein, dass wir neuapostolisch sind, sondern lasst uns uns ändern! Wir sind uns bewusst, dass wir hier auf Erden eine Mission haben: Wir sind Teil der Gesellschaft, und wir sollen ein Segen für die Menschen in unserer Umgebung sein.“