Hoffnung – der Anker für die Seele

Oktober in Perth – der Frühling geht zu Ende, der Sommer kommt. Entsprechend angenehm waren Temperatur und Wohlempfinden der vielen Gäste aus aller Welt. Bis auf Bezirksapostelhelfer Arnold Ndakondwa Mhango aus Malawi/Afrika, der sein Einreisevisum nicht rechtzeitig erhalten hatte, waren alle Kirchenleiter erschienen. In ihrer zweitägigen Herbsttagung sprachen sie vor allem über das Amtsverständnis. Stammapostel Jean-Luc Schneider ließ nochmals alle bisher gemachten Aussagen dazu zusammenfassen. Es sei beeindruckend, so das Kirchenoberhaupt, wie sich diese vielfältigen inhaltlichen Aspekte mit Geist und Leben füllen, sodass daraus ein Gesamtkontext entsteht, sagte er am Ende der Versammlung. Er werde nun zunächst allen Aposteln weltweit den bisherigen Sachstand mitteilen, während die zuständige Projektgruppe „Glaubensfragen“ den Auftrag hat, eine Sondernummer der „Leitgedanken“ zu entwickeln. Die „Leitgedanken“ sind direkte Mitteilungen der Kirchenleitung an die Amtsträger der Kirche. Sie werden in über 70 Sprachen aufgelegt und gelten für den jeweiligen Stammapostel als internes Sprachorgan, will er alle seine Kirchendiener erreichen.

Kirchliche Kinderunterrichte besonders wichtig

Andere Themen auf der Tagesordnung galten vor allem den Kinderunterrichten in der Kirche. Seit Jahren arbeitet die Projektgruppe „Children Teaching Material“ an einer weltweit einheitlichen Konzeption für die Lehrbücher, die in der Vorsonntagsschule, der Sonntagsschule, dem Religionsunterricht und Konfirmandenunterricht eingesetzt werden. Die zurzeit existierenden Unterrichtsmaterialen sollen nach und nach erneuert werden. Musterlektionen aus dem Lehrbuch der Sonntagsschule wurden inhaltlich besprochen und Vor- und Nachteile benannt. Den Kirchenleitern ist es hierbei besonders wichtig, dass die unterschiedlichen kulturellen Kontexte in den jeweiligen Gebietskirchen Berücksichtigung finden. Der Inhalt ist gleich, pädagogische Vorgehensweisen unterschiedlich.

Nach den zweitägigen Beratungen im großen Kreis aller Bezirksapostel, gehörte der Samstag den bilateralen Gesprächen mit dem Stammapostel. Die nationalen Kirchenleiter nutzen dabei die Chance, mit dem internationalen Kirchenleiter zu bestimmten Themen ausführlich ins Gespräch zu kommen. Für den Stammapostel bedeutet das viel Arbeit, denn natürlich sind solche inhaltlichen Abstimmungen immer sehr begehrt.

Ankerplatz am Sonntag

Am Sonntagmorgen fand der Gottesdienst zum Abschluss der diesjährigen Herbsttagung der Bezirksapostel in der Konzerthalle von Perth statt. Perth ist die Hauptstadt im australischen Bundesstaat Westaustralien und war diesmal der Ausgangspunkt für eine Satellitenübertragung in weite Teile des Bezirksapostelbereiches, zu dem neben Australien auch Neuseeland, Papua Neuguinea und viele Inselgruppen im Südpazifik gehören. Stammapostel Schneider predigte über den Bibelvers aus Hebräer 6,19.20: „Diese haben wir als einen sicheren und festen Anker unsrer Seele, der auch hineinreicht bis in das Innere hinter dem Vorhang. Dahinein ist der Vorläufer für uns gegangen, Jesus, der ein Hoherpriester geworden ist in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.“ Er machte der Gemeinde Mut und Hoffnung: Trotz aller irdischen Widerstände sei Jesus Christus bis an das Ende der Welt bei uns Menschen, betonte er. Und es sei außerordentlich ermutigend, dass er sein Versprechen, wiederzukommen zu den Seinen, einhalten werde und die Gläubigen in dieser Zeit daran festhalten dürften. Er verglich diese Hoffnung mit dem Anker auf einem Schiff: „Unsere Hoffnung ist wie ein Anker – der hält das Schiff ruhig!“

Hintergrund:

346 Apostel arbeiten derzeit in beinahe allen Ländern der Welt. Ihr Oberhaupt ist Stammapostel Jean-Luc Schneider, der die gegenwärtig 18 Bezirksapostel zweimal im Jahr zu einer Bezirksapostelversammlung (BAV) zusammenruft. Auch die acht Bezirksapostelhelfer zählen zur BAV. Die nächste BAV wird Pfingsten 2017 in Wien, Österreich, stattfinden.