Auf ewig bei dem Herrn – das ist sehnlicher Wunsch vieler Menschen. Gott erwählt und beruft zu dieser großartigen Zukunft. Aber es gilt auch noch eine zweite Berufung zu hören. Gedanken aus einem Gottesdienst mit dem Stammapostel.
Vor 212 Gottesdienstteilnehmern predigte Stammapostel Jean-Luc Schneider am Sonntag, 19. August 2018 in Riga (Lettland). „Es ist immer wieder schön, einen Gottesdienst auch im kleineren Kreis zu erleben. Es ist mein Wunsch, dass dieser Gottesdienst dazu beiträgt, unseren gemeinsamen Glauben zu stärken.“
Seinen Ausführungen legte er 1. Korinther 1,26.27 zugrunde: „Seht doch, liebe Brüder, auf eure Berufung. Nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Angesehene sind berufen. Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist.“
Stammapostel Schneider machte deutlich: „Gott hat uns erwählt und uns zur ewigen Gemeinschaft mit ihm berufen. Er will uns vorbereiten, damit wir in die Gemeinschaft mit ihm eingehen können. Wir sollen uns zum Ebenbild Jesu Christi entwickeln.“
Erwählung beruht auf Gnade, nicht auf Verdienst. „Gott hat uns berufen, dass wir auf ewig bei ihm wohnen. Dazu hat er uns erwählt. – Wen hat er denn erwählt? Das sind bestimmt nicht die Besten. Wir haben es nicht verdient, Gottes Kinder zu sein. Lasst uns Gott gegenüber in der Demut bleiben. Wir sind ganz von seiner Gnade abhängig.“
Gottesfurcht ist wichtiger als menschliches Wissen. „Gott weiß immer mehr als ich. – Ich tue einfach, was er mir sagt. Er hat recht. Das ist das Wichtigste: nicht das menschliche Wissen, nicht, dass wir die Bibel auswendig kennen oder zwölf Jahre Theologie studiert haben, sondern diese tiefe Gottesfurcht: Gott weiß es besser.“
Liebe ist bedeutender als Fehlerlosigkeit. „Menschlich gesehen bedeutet Vollkommenheit, dass man fehlerlos ist. Gott hat einen ganz anderen Maßstab für Vollkommenheit. Vollkommen zu sein in Jesus Christus heißt, vollkommen in der Liebe zu sein. Der Mensch ist gehorsam, weil er Jesus Christus liebt. Er dient dem Herrn Jesus nicht, um etwas zu gewinnen, etwas zu ererben, sondern nur, weil er ihn liebt. – Er macht immer noch Fehler und ist ein armer Sünder, aber jede Sünde schmerzt ihn.“
Berufen sind Menschen aber auch noch aus einem zweiten Grund: „Jesus hat uns nicht nur berufen, um Gemeinschaft mit ihm zu haben, er hat uns auch zum Dienst berufen. Wir sollen ihm und den Menschen dienen, heute schon, auf Erden, und in der Zukunft, im tausendjährigen Friedensreich: als Priester Gottes und Christi.“
Stärke kommt aus Glauben, nicht aus Fähigkeiten. „Paulus sagte: ‚Ich komme nicht in meinem Namen, ich komme, weil mich Jesus beauftragt hat‘ – das war seine Stärke.“ Und: „Wir können Gott nicht sagen: ‚Ich kann das doch nicht machen.‘ Wir glauben an unsere Sendung! Wenn er uns erwählt hat, können wir es machen.“
Dienst als Team, nicht alleine. „Wenn ihr denkt: ‚Ja, aber ich schaffe das doch nicht!‘, dann denkt an Mose“, bat der oberste Geistliche. „Mose war auch von Gott erwählt und berufen – und hat mit Gott diskutiert: ‚Nein, Gott, das kann ich nicht, das geht nicht.‘ Am Ende hat Gott gesagt: ‚Jetzt reicht es. Du bist ja nicht allein. Ich habe dir deinen Bruder Aaron gegeben.‘ – Allein und einsam können wir unseren Dienst nicht erfüllen, aber wenn wir eins sind in der Gemeinde und einer dem anderen hilft, können wir unseren Dienst erfüllen.“
Arbeitsergebnis nicht nach menschlichen Kriterien bewerten. „Wir wollen einen vollkommenen Dienst leisten. Sicher, wir haben eine Idee, eine Vorstellung, was bei uns Erfolg wäre. Auch da wollen wir aber nicht vergessen: Wir sind nur Diener. Gott misst Erfolg ganz anders.“ Und er ergänzte: „Es ist nicht der Auftrag der Apostel, die ganze Welt zu bekehren und zu versiegeln. Es ist nicht der Auftrag der Christen, das Böse in dieser Welt auszurotten. Es ist nicht der Auftrag der Apostel, die ganze Welt zur Braut Jesu Christi zu machen. Das ist Gottes Angelegenheit.“
„Unser Erfolg besteht darin, dass wir bis zuletzt den Willen Gottes tun. So war Jesus erfolgreich: Er hat bis zuletzt Gottes Willen erfüllt. Gott hat die Arbeit von Paulus gesegnet, der bis zuletzt treu war. So will Gott auch unseren Dienst segnen. Er segnet die, die ihm bis zuletzt treu dienen.“