Straße, Bühne, Gottesdienst – Musik gibt den Ton an
Da ist Musik drin, beim Internationalen Jugendtag 2019: bei der Großveranstaltung in der Arena, bei Konzerten auf der Bühne oder ganz spontan draußen und unterwegs. Was ist geplant? Wie kann man mitmachen? Im Gespräch mit Evangelist Jürgen Gerisch von der IJT-Planungsgruppe Musik.
Stichwort Internationalität – wie geht ihr in der Planungsgruppe Musik damit um?
Es wird einen IJT-Song geben, als Komponistin ist Julia Maier beauftragt. Der Song soll so konzipiert sein, dass jede Strophe in einem anderen Musikstil gehalten ist,zum Beispiel eine im südamerikanischen, eine im europäischen, eine im afrikanischen Stil. Der Song wird bei der Eröffnungsveranstaltung aufgeführt und soll den ausländischen Jugendlichen gleich zu Anfang vermitteln, dass sie sich wie zu Hause fühlen können. Zudem planen wir ein spezielles Liederheft, dafür sichten wir über 200 Lieder aus allen möglichen Ländern und in allen möglichen Sprachen, unter anderem Deutsch, Englisch, Französisch, aber auch Kisuaheli. Die Liedauswahl soll den Jugendlichen, egal, woher sie kommen, signalisieren, dass der IJT auch ihr Jugendtag ist. Stilistisch werden wir in dem Heft eine ganze Bandbreite vom gewohnten Chorlied über Gospels bis hin zu poppigen Songs anbieten. Textlich müssen die Lieder in den kirchlichen Kontext passen, sie sollen Jugendlichen Spaß machen und der Großteil muss leicht lernbar und für eine große Menge Jugendlicher singbar sein.
Und dieses Heft wird dann am IJT an alle Jugendlichen verteilt?
Die Idee ist, das Heft dem Willkommenspaket beizulegen. Die Jugendlichen können daraus am IJT in den Gottesdiensten singen, aber auch jederzeit während des Jugendtags. Die Lieder für die Gottesdienste sollen zusätzlich im IJT-Guide abgedruckt sein. Auch in den Gottesdiensten wird übrigens mehrsprachig gesungen werden.
Was geschieht mit dem Liederheft nach dem Jugendtag?
Das Liederheft soll von den Jugendlichen über den Jugendtag hinaus genutzt werden, wir stellen uns vor, dass es eine dauerhafte Ergänzung zum aktuellen Jugendliederbuch wird. Uns ist sehr daran gelegen, dass die Musik nachhaltig wirkt. Daher sollen möglichst auch Jugendliche, die nicht beim IJT dabei sind, das Liederheft erhalten.
Wie sieht es bei den Großveranstaltungen mit der Internationalität aus?
Es ist eine Großveranstaltung in der Arena geplant – wer bei der Nacht der Lichter am Europa-Jugendtag 2009 (EJT) dabei war, kann sich in etwa vorstellen, was ihn erwartet. Das Motto ‚Hier bin ich‘ soll dabei von mehreren Seiten beleuchtet werden. Und am Samstagabend ist eine Open-Air-Veranstaltung vorgesehen, bei der voraussichtlich auch internationale Musikensembles auftreten werden. Zudem wird es unter dem Titel ‚Show your talent‘ ein Konzert geben, an dem Jugendliche auftreten, die im Vorfeld des IJT an einem Songcontest teilgenommen haben. Dieser Contest wird vom Bischoff Verlag organisiert. Mitmachen kann jeder IJT-Teilnehmer, der einen selbstgetexteten und -komponierten Song vorträgt. Zu den Teilnahmebedingungen wird es in den kommenden Wochen auf der Verlags- und der IJT-Webseite Informationen geben.
Was plant ihr zur musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes?
Einige solistische Beiträge sind vorgesehen, ansonsten schlagen wir vor, dass alle IJT-Teilnehmer die Möglichkeit erhalten, gemeinsam einen großen Chor zu bilden. Dieser soll bei einer Konzertveranstaltung auftreten und als Ansingchor im Abschlussgottesdienst mit Stammapostel Schneider mitwirken. Und es wird wohl ein Jugend-Sinfonieorchester spielen, in dem Jugendliche aus allen Ländern mitmachen können. Sie müssen sich allerdings anmelden, wenn sie mitspielen wollen. Zu beiden Aktionen wird es demnächst auf der IJT-Webseite nähere Informationen geben.
Können auch Jugendliche im Orchester mitmachen, die exotische Instrumente spielen?
Wenn zum Beispiel Jugendliche aus Indonesien tatsächlich mit ihren Angklungs kommen, finden wir sicher eine Möglichkeit, sie zu integrieren, ansonsten können sie natürlich auch außerhalb des Gottesdienstes mit ihren Instrumenten auftreten. Es ist angedacht, dass es unterschiedlich große Bühnen in Hallen und auch Open Air geben wird, auf denen Ensembles, Chöre, Bands, Orchester auftreten können, und die Möglichkeit der spontanen Straßenmusik an dafür ausgewiesenen Plätzen.
Warum kann nicht jeder auf dem Messegelände spielen oder singen, wo und wann er oder sie mag?
Vor allem wegen der Sicherheitsbestimmungen: Die Fluchtwege müssen freigehalten werden. Und die Straßenmusik soll keinen benachbarten Workshop oder eine andere Veranstaltung stören.
Liegen euch schon viele Anmeldungen für musikalische Beiträge vor?
Mittlerweile ja, wobei der Ansturm auf die mittleren und großen Bühnen stark ist. Hier müssen wir nun sehen, ob wir mit den Zeitfenstern zurechtkommen – manche Anmelder geben zunächst nur die Dauer des Beitrags an, stellen aber erst später fest, dass ja auch Vor- und Nachbereitung zeitlich geplant werden muss. Und hier liegt der Knackpunkt: Erst wenn die komplett benötigte Zeit bekannt ist, können wir die Beiträge in den Hallen zeitlich final planen. Gegebenenfalls müssen wir Beitragsgestalter bitten, auf kleinere Bühnen auszuweichen. Da ist noch viel „Luft“. Da suchen wir noch Beiträge.
Was sollten Jugendliche bei ihren Beiträgen beachten?
Schön wäre es, wenn sie das Motto ‚Hier bin ich‘ im Blick haben und in ihren Beiträgen mit den unterschiedlichen Deutungsmöglichkeiten arbeiten. Und wenn die Jugendlichen nicht nur überlegen: „Was kann ich besonders gut und was macht mir Spaß“, sondern auch: „Wie kann ich meinen Beitrag so gestalten, dass er für Jugendliche aus anderen Ländern auch interessant ist?“ So können Jugendliche auch das „I“ im „IJT“ umsetzen.