Das Internet besser und sicherer machen – im Jahr 2019 ein aussichtloses Unterfangen? Jeder kann etwas dafür tun! Dazu gibt es tagesaktuelle Gedanken und jahrhundertealte Ratschläge – aus der Bibel.
„Zusammen für ein besseres Internet“ – so lautet das internationale Motto der Initiative Safer Internet Day. In über 140 Ländern finden aufgrund des heutigen Aktionstags Aktivitäten in Schulen und Unternehmen statt. Pressekonferenzen und Videobeiträge in den sozialen Medien ergänzen das Angebot offline und online.
Der Themenbereich der Initiative ist umfangreich: Fast immer geht es um Privatsphäre, Persönlichkeitsrechte und Schutz vor Kostenfallen. Im besonderen Blick des Schutzes sind Kinder und Jugendliche. Mal geht es um Cyber-Mobbing – das absichtliche Beleidigen, Bloßstellen oder Belästigen – mal geht es um Extremismus, Fake News oder Cyber-Grooming; fast jeder Internetnutzer bekommt davon irgendwann irgendetwas mit. Ratschläge, Ideen und konkrete Hilfestellung bieten die vielen landesweiten Initiativen.
Bitte passt auf
Auf soziale Medien angesprochen, nannte Stammapostel Jean-Luc Schneider Mitte 2017 auf einem Jugendtag vier Gefahren: der Aufbau einer Scheinwelt, die Überbewertung des Egos, die Verflachung der Werte und die Verletzung der Menschenwürde. Und er erklärte in seinen Statements auch gleich die Gründe für diese Warnungen. „Bitte passt auf“, bat der Kirchenleiter damals abschließend die jungen Christen.
Die Social Media Guideline
Wertschätzend und respektvoll soll der Umgang miteinander sein, transparent, authentisch. – Das ist für einen Christen eigentlich eine klare Sache. Im Zeitalter von virtuellen Persönlichkeiten, Nicknames und Onlineprofilen ist aber zumindest die Nachfrage berechtigt, wie dieser Anspruch in sozialen Medien konkret gelebt werden kann?
Im Vorwort der Social Media Guideline der Neuapostolischen Kirche heißt es: „Amtsträger und kirchliche Mitarbeiter, aber auch Gemeindemitglieder, die sich und ihren Glauben ganz selbstverständlich auch online bekennen, sollen wissen, wie die Neuapostolische Kirche zu Aktivitäten in sozialen Medien steht.“ Denn: „Wichtig ist, dass sich alle über die Tragweite ihrer Äußerungen bewusst sind, und sich – entsprechend dem Evangelium – wertschätzend und respektvoll verhalten.“
Respektvoll
Respektvoll – das ist auch eine Bitte der Initiative „Safer Internet Day“. „Engagiere dich verantwortungsbewusst, respektvoll, kritisch und kreativ, wenn du online bist“ – heißt es. Ein guter Ratschlag, der in der Praxis gar nicht so leicht umsetzbar ist. Wo endet der gute Witz, wo verletzt es den Nächten? – Manches ist eindeutig, manches bedarf einer zusätzlichen Überlegung.
Dass es ein altes Thema ist, zeigt ein Blick in den Brief des Apostels Petrus. „Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort“, fordert der Apostel auf. „Denn wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der hüte seine Zunge, dass sie nichts Böses rede“ (1. Petrus 3,9.10).
Und dann ist es plötzlich wieder ganz klar: Der christliche Glaube ist ganz bestimmt nicht nur etwas für den Christen selbst, sondern auch für die Gemeinschaft, in der er/sie lebt.
Foto: Marcel Kusch/klicksafe