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Rund um die Uhr Einsatz für die Sicherheit

Juni 1, 2019

Author: Nicole Prestle

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Probleme sind Holger Pinskes Alltag, sie zu lösen ist seine Leidenschaft. Beim Internationalen Jugendtag hielten sie sich bis jetzt in Grenzen – ein Blick in die IJT-Leitstelle.

Gut 30.000 Menschen sind bis Sonntag auf dem Internationalen Jugendtag unterwegs. „Da läuft nie alles hundertprozentig und ohne Probleme“, sagt Pinske. Doch beunruhigt ist er nicht: „Man findet immer für alles eine Lösung.“ Und genau das ist auch seine Aufgabe.

Drei Jahre lang hat sich Pinske auf den Internationalen Jugendtag 2019 vorbereitet. Er hat sich ein Team aus erfahrenen, größtenteils neuapostolischen Mitarbeitern zusammengestellt – Polizisten, Feuerwehrleute, Mitarbeiter von Sicherheitsdiensten und andere Experten, die er zum Teil schon vom Europa-Jugendtag 2009 kannte. Sie alle sind es gewohnt, mit Krisensituationen umzugehen. Holger Pinske selbst zum Beispiel. Im „wahren“ Leben leitet der 56-Jährige das Lagezentrum der Kriminalpolizei Krefeld.

Sicherheitsauflagen immer schärfer

Die Mitarbeiter der Leitzentrale haben alles im Blick – zum Teil im wahrsten Sinn: Kameras übertragen Bilder von der U-Bahn-Station und von den Hallen in die Büros. Mit den Helfern, die unten in den Hallen arbeiten, ist die Leitzentrale per Funk und Telefon verbunden, ebenso mit der Rheinbahn und der Düsseldorfer Polizei. So kann im Notfall schnell reagiert werden: „Wenn zum Beispiel Hallen zu voll werden, könnten wir von hier aus ausgeben, dass keine Leute mehr reindürfen“, sagt Holger Pinske.

Denn natürlich gibt es Sicherheitsauflagen, wenn so viele Menschen zusammenkommen. „Seit dem Europa-Jugendtag 2009 wurden diese Vorschriften auch noch um einiges verschärft“, sagt Pinske. Pinskes Mitarbeiterstab ist diesmal also größer als beim EJT vor zehn Jahren: Der Stamm besteht aus gut 50 Leuten, zu Hochzeiten tun in den Büros bis zu hundert Menschen ihren freiwilligen Dienst.

Im Team mit Polizei und Feuerwehr

Im Lagezentrum gibt es drei Bereiche: Einer ist die Leitstelle, die 24 Stunden am Tag besetzt ist. Dort laufen alle Anrufe an die IJT-Hotline ein. Viele Fragen können die Mitarbeiter am Telefon gleich selbst beantworten. Wird es komplexer, wissen sie, an wen sie sich wenden müssen, um den Anrufern weiterzuhelfen.

Das Büro nebenan, Bereich zwei, gleicht einem Wimmelbild: Schreibtisch neben Schreibtisch, Laptop an Laptop, überall Kabel, Bildschirme und Flipcharts. „Hier sitzen Mitarbeiter aus allen Bereichen, die für die Organisation des IJT verantwortlich sind“, erklärt Pinske. Alle Fäden des IJT laufen an diesem Ort zusammen und damit jeder die Informationen bekommt, die er zum Arbeiten benötigt, gibt es einmal pro Stunde einen aktuellen Lagebericht.

Verbindungsmann zur Außenwelt

Bischof Manfred Bruns ist neben Holger Pinske und dessen Stellvertreter Mathias Mörretz einer der wichtigsten Männer im Lagezentrum: Der ehemalige stellvertretende Leiter der Kriminalpolizei Wuppertal ist offizieller IJT-Veranstaltungsleiter und zugleich Bindeglied zwischen der Neuapostolischen Kirche als Ausrichter des IJT sowie offiziellen Einrichtungen wie Stadt und Messe Düsseldorf, Polizei und Feuerwehr oder Rettungsdiensten.

Mitarbeiter all dieser Organisationen und Behörden sitzen im Bereich drei des Lagezentrums zusammen. Pinske nennt diesen Ort das „Verbindungsbüro extern“: „Diesen Kollegen ist es egal, was wir inhaltlich beim IJT machen. Sie überwachen lediglich, dass wir sämtliche Auflagen einhalten und weisen uns gegebenenfalls darauf hin, wenn es einmal doch nicht der Fall sein sollte.“

Alles andere als Routine

Vom Jugendtag selbst bekommen die Mitarbeiter des Lagezentrums wenig mit. Sie arbeiten im Schichtdienst, manche von ihnen haben 24 Stunden Bereitschaft. Das ist nötig, weil der Internationale Jugendtag selbst für die Messe Düsseldorf eine außergewöhnliche Veranstaltung ist: „Fußballspiele und Konzerte hat man hier immer wieder“, erklärt Manfred Bruns. „Dass aber auf einmal knapp 30.000 Menschen zwischen Messe und Arena hin- und herlaufen, kommt im Normalfall nicht vor. Darauf muss man vorbereitet sein.“

Holger Pinske wird den IJT 2019 nur hinter den Kulissen beobachten können. Die Atmosphäre spürt er dennoch. Und an eines erinnert er sich noch vom Europa-Jugendtag 2009: „Wenn mitten in der Nacht noch Jugendliche zusammenstehen und gemeinsam singen, dann ist das schon gewaltig.“ So etwas wird Pinske bestenfalls vom Feldbett aus mitbekommen, das er sich in seinem Büro im Lagezentrum aufgebaut hat. Vier, fünf Stunden pro Nacht verbringt er hier. Wenig, „aber ich bin ja nicht zum Schlafen hergekommen.“

Juni 1, 2019

Author: Nicole Prestle

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