Dass Gott allmächtig ist, glauben Christen. Aber was heißt das konkret? Und warum ist das für den Glaubenden wichtig zu wissen? Antworten vom Stammapostel aus einem Gottesdienst.
Brampton liegt in der kanadischen Provinz Ontario. Dorthin gereist war Stammapostel Jean-Luc Schneider am 18. August 2019. Der Bibelvers, der seine Predigt bestimmte, lautet: „Alles, was der Herr will, das tut er im Himmel und auf Erden, im Meer und in allen Tiefen“ (Psalm 135,6).
Gott tut, was er will
Auf den ersten Ton klinge dieser Bibeltext ein wenig fremd, begann der Kirchenleiter seine Auslegung. Dabei sei es nur eine Beschreibung für die Allmacht Gottes: „Wir wissen, dass Gott allmächtig ist. Seine Macht kennt keine Grenzen. Er kann alles tun, nichts ist ihm unmöglich.“ Das bedeute auch, dass Gott souverän entscheide, was er tut. „Niemand kann ihm vorschreiben, was er tun soll, niemand kann ihn zu irgendetwas zwingen – kein Mensch, kein Geist, kein Umstand.“ Nichts und niemand könne ihn beeinflussen.
Letztlich bedeute das auch, dass der Mensch ihn nicht wirklich verstehen kann, führte der Stammapostel weiter aus. „Sein Wille und seine Gedanken sind weit höher als unser Verständnis dafür.“ Doch: Wir mögen ihn vielleicht nicht verstehen, wir mögen mit seinem Willen vielleicht auch nicht übereinstimmen – so tue Gott dennoch, was er will. „Er möchte, dass wir seinen Willen akzeptieren. Das ist keine Frage von Diskussion.“
Er sagt, was er tut und tut, was er sagt
Aber, so das Kirchenoberhaupt weiter, das heiße nicht, dass Gott keine Regeln kennt oder dass er grundlos wirkt. „Nein, Gott ist treu! Wir können uns auf ihn verlassen. Er ist die Wahrheit. Er ist gerecht. Er liebt uns. Er sagt, was er tut und er tut, was er sagt.“ Nun wäre es natürlich interessant zu wissen, was Gott gefällt: „Was will er, was ist sein Wille?“, fragte der Stammapostel. Das sei ziemlich einfach zu beantworten: „Es ist klar, dass Gott will, dass der Mensch in ewiger Gemeinschaft mit ihm lebt. Aus diesem Grund hat er den Menschen geschaffen.“ Selbst der Sündenfall habe daran nichts geändert. „Er will mit uns die ewige Gemeinschaft. Und er will alle Menschen erretten.“
Es ist unsere Entscheidung, ja zu sagen
Für diese Errettung gebe es auch nur einen Weg: Jesus Christus! „Es ist den Menschen kein anderer Name für ihre Erlösung gegeben als dieser. Das ist der Wille Gottes, und wir müssen das akzeptieren. Wir können darüber nicht diskutieren.“ Ob der Mensch damit einverstanden sei oder nicht, es gibt nur diesen einen Weg: Jesus Christus.
Gott habe den Menschen aber mit einem freien Willen ausgestattet. Er wolle ihn nicht zur Erlösung zwingen, betonte der Kirchenleiter. „Wir müssen uns entscheiden: Sagen wir ja zu Gottes Willen oder nein?“ Er gebe dem Menschen die Kraft – unter welchen Lebensbedingungen auch immer – ja zu Gott zu sagen. „Das ist ein sehr wichtiger Punkt: Gott wird immer sicherstellen, dass wir die freie Wahl haben, uns für ihn zu entscheiden, ja zu sagen zu seiner Erwählung und ihm zu folgen.“ Schon Apostel Paulus habe betont, dass nichts von Gottes Liebe trennen kann: keine Gewalt, keine Macht, keine Umstände – nichts!
Lass dich erretten
„Gott will Gemeinschaft mit uns haben – er hat uns dazu erwählt – er sorgt dafür, dass wir in jeder Situation, was immer auch geschieht, ja sagen können zu ihm“. Und: „Meine Erlösung hängt von meinem Glauben und von meiner Bereitschaft ab, Gott nachzufolgen und die ewige Gemeinschaft mit ihm zu wollen. Meine Erlösung hängt von mir ab und nur von mir. Meine Erlösung hängt von meinem Glauben ab!“, so seine eindringlichen Zusammenfassungen am Ende seiner Predigt.