Nach zwölf Jahren ist Schluss: Das soziale Netzwerk „nacworld“ geht Ende November 2020 offline. Doch das heißt nicht, dass sich die Neuapostolische Kirche aus diesem Bereich zurückzieht – ein Ausblick auf die Stärkung von alten und neuen Medien.
Schon 2008 diente nacworld.net Jugendlichen aus aller Welt als Kontaktbörse: Hier liefen die Vorbereitungen auf den Europa-Jugendtag 2009 (EJT). Nach dem Großereignis damals in Düsseldorf übernahm die Neuapostolische Kirche International das Netzwerk von der EJT gGmbH und öffnete es für alle Altersklassen – auf Anregung von Stammapostel Wilhelm Leber. Innerhalb weniger Monate stieg die Mitgliederanzahl auf zunächst 10.000, dann 20.000 und liegt seit wenigen Jahren bei konstant über 40.000 Registrierungen.
Die Menschen entscheiden sich
Seitdem hat sich das Nutzungsverhalten der Menschen grundlegend geändert. Soziale Netzwerke mit einem thematischen Schwerpunkt sind zumeist schon längst in die Bedeutungslosigkeit abgetaucht oder ganz verschwunden. Die Liste der Beispiele ist lang und reicht von MySpace und Secondlife über StudiVZ und WKW bis hin zu Vine und iTunes Ping.
Stattdessen sind Netzwerke beliebt, die nicht auf einen Themenbereich festgelegt sind. Dazu gehören allen voran Facebook, Instagram und YouTube. Und neben diesen großen Netzwerken sind kleine, geschlossene Mikro-Netzwerke im Trend, beispielsweise WhatsApp.
Die Dinge ändern sich
Das Abwandern der Nutzer von den Themenforen zu den großen Plattformen und Mikro-Netzwerken wirkt sich unmittelbar auch auf Mitgliederzuwachs und die Aktivitäten von nacworld.net aus. Deshalb wird das Angebot zum 30. November 2020 eingestellt.
Bereits jetzt gilt ein Registrierungsstopp, neue Anmeldungen sind in nacworld.net nicht mehr möglich. Im Laufe der kommenden Wochen werden die nacworld-Mitglieder über weitere Details informiert: Wie können eigene, eingestellte Inhalte aus nacworld.net gesichert werden? Was passiert mit den persönlichen Daten?
Die Kirche fokussiert sich
Die Kirche wird neue Wege in der Kommunikation gehen – dazu gehört unter anderem die Überarbeitung der inzwischen über 20 Jahre alten Website nak.org. Sie ist das amtliche Organ der internationalen Kirchenleitung und wird dieses Jahr mit neuen Funktionen und einem erweiterten inhaltlichen Angebot an den Start gehen.
Darüber hinaus werden die Aktivitäten in den Social Media-Auftritten in Facebook, Instagram, Twitter und YouTube intensiviert. In einigen Medien kommen weitere Sprachen hinzu, in anderen sind neue Social Media-Projekte geplant.
Nachfrage und Angebot rücken zusammen
Das umfangreiche und moderne Medienangebot der Neuapostolischen Kirche International steht den Nutzern ansonsten weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung. Dazu gehören die Leitseite nak.org, das Nachrichtenmagazin nac.today, die internationale Mitgliederzeitschrift community sowie die Apps für Smartphones und Tablets.
„Natürlich bedauern wir den Abschied von nacworld“, betont Kirchensprecher Peter Johanning. „Aber mit der Verlagerung unserer Aktivitäten folgen wir den Wünschen einer deutlichen Mehrheit.“ Sein Dank gilt allen aktiven Nutzern und Teammitgliedern, die nacworld.net „über Jahre hinweg zu einer einzigartigen Gemeinschaft gemacht haben.“
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