Was genau ist der Auftrag der Apostel? Damit hat sich nicht nur die Bezirksapostelversammlung beschäftigt. Der Stammapostel machte dazu einen kompletten Gottesdienst. Denn in der Antwort steckt der übergeordnete Auftrag an alle Gläubigen.
Im Beisein aller Bezirksapostel und Bezirksapostelhelfer, die an der Bezirksapostelversammlung International teilnehmen konnten, feierte Stammapostel Jean-Luc Schneider am 21. November einen Gottesdienst in St. Gallen (Schweiz). Grundlage seiner Predigt war das Bibelwort aus 2. Korinther 11,2: „Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch verlobt mit einem einzigen Mann, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführte“.
In diesem Bibeltext beschreibe Paulus seinen Auftrag als Apostel. Er und die anderen Apostel sollten die Braut Christi vorbereiten. „Er greift das Bild auf, das in der Bibel oft vorkommt: Das Bild von der Braut und vom Bräutigam“, erklärte der Stammapostel. Es kennzeichne „die Beziehung zwischen Gott und den Menschen.“ Im Neuen Testament sei eindeutig klar: „Der Bräutigam ist Jesus Christus. Jesus Christus stellt sich selbst vor, er sagt von sich: Ich bin der Bräutigam.“
Aufgaben der Gläubigen
Die Gläubigen, die zur Brautgemeinde zählen wollen, stellen sich die Frage: „Was müssen wir tun, um dazuzugehören?“ Der Kirchenleiter zählte einige Bedingungen auf:
- An Jesus Christus glauben: „Wir wurden von Gott erwählt, um zu dieser Braut zu gehören. Das müssen wir natürlich glauben.“ Und: „Wir müssen dem Ruf folgen und signalisieren: Ich habe es verstanden, ich bin erwählt, ich habe den Ruf gehört, ich komme.“
- Jesus lieben: „Man muss Jesus Christus lieben. Da ist eine Liebesbeziehung zwischen der Braut und dem Bräutigam. Es geht nicht um Kalkül, nicht um Berechnung, sondern um Liebe. Wer zur Braut gehört, dessen Beziehung zum Herrn ist auf Liebe gegründet.“
- Auf Christus ausgerichtet sein: „Die Braut sagt: Komm! Sie wartet auf die Vereinigung mit ihrem Bräutigam und bereitet sich darauf vor.“
- Rein und treu sein: „Eine reine Jungfrau ist bemüht und bittet: Lieber Gott, ich brauche unbedingt Gnade, um das herrliche Ziel zu erlangen. Ich brauche Sündenvergebung. Fragen wir uns immer wieder: Was ist noch falsch an mir, was muss ich noch aufgeben?“
- Jesus Christus gleich werden: „Wir bereiten uns auf die völlige Vereinigung mit dem Bräutigam vor“, erklärte der Stammapostel. Denn: „Er wird die zu sich nehmen, die ihm gleich geworden sind, von denen er sagen kann: Das ist Natur von meiner Natur, das ist Leben von meinem Leben, das ist mein Wesen.“
Aufgaben der Apostel
Zuletzt definierte das Kirchenoberhaupt die Aufgaben des Apostolats:
- „Sie müssen dazu beitragen, dass die Braut vorbereitet wird und verkündigen: Jesus Christus liebt dich, er ruft dich, er kommt bald, um dich zu holen.“
- „Die Apostel werden gesandt, um mit Wasser und Geist zu taufen. Dieses Bündnis ist die Verlobung. Der Apostel hat die Vollmacht, die Sakramente zu spenden und – um in diesem Bild treu zu bleiben – diese Verlobung durchzuführen, also den Bund zu schließen.“
- „Der Apostel muss dafür sorgen, dass die Braut rein bleibt. Deshalb ist es die Aufgabe des Apostels, immer wieder zu erklären: Das ist der Wille Gottes oder das ist nicht der Wille Gottes.“
- „Der Apostel muss auch die Liebe zu Gott fördern. Die Braut ist ja die, die den Herrn liebt.“ Das Maß der Liebe zu Jesus Christus sei die Liebe der Glaubensgeschwister untereinander.
- Der letzte Auftrag: „Sie müssen die Hochzeit vorbereiten. Das machen sie, wenn sie mit der Gemeinde Abendmahl feiern.“ Dabei würden sie die Gläubigen darin fördern, in das Wesen Christi hineinzuwachsen. Und: „Sie nähren die Hoffnung auf die Wiederkunft Christi.“
Zum Schluss sprach der Stammapostel die Glaubensgeschwister direkt an: „Der Herr liebt dich, er ruft dir zu: Willst du kommen? Dann lasst uns gemeinsam darauf vorbereiten.“