Während einer Pandemie ist es wichtig, sich zu isolieren, um die Gefahr abzuwenden. Im Gemeindeleben sieht das anders aus: Dort ist Isolation eine Gefahr, warnt Bezirksapostel Tshitshi Tshisekedi (DR Kongo Südost).
Eines der Übel in der heutigen Gesellschaft ist der Rückzug von Menschen in sich selbst. Im Gemeindeleben braucht es anstelle von Isolation die Gegenseitigkeit, das Miteinander. Dadurch können wir unseren gemeinsamen Feind, den „Bösen“, besiegen. Diese Gegenseitigkeit wird im 1. Korinther 12, 7 klar definiert: „Durch einen jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller.“ Der Ausdruck der empfangenen Gabe des Heiligen Geistes sollte grundsätzlich in den Dienst der Entwicklung des Ganzen, also der Kirche, gestellt werden und nicht zum Eigennutz. Es gibt diese Schwäche, die mit dem Ego des Menschen zusammenhängt und ihn dazu drängt, persönlich profitieren zu wollen, anstatt dem Ganzen zu profitieren.
Gott hat jeden von uns mit verschiedenen Begabungen, Gaben und Fähigkeiten ausgestattet, wodurch eine große geistige Vielfalt in der Kirche entsteht. Es besteht die Gefahr, dass diese Gaben des Wortes, der Weisheit und der Erkenntnis, die Gott in uns gelegt hat, erstickt werden, indem die Zeit nicht mehr für den Dienst in der Gemeinde als ordinierte Amtsträger zur Verfügung steht. Sicherlich könnte man sagen: ich bin wohl nicht der Einzige, der diese Gaben in der ganzen Kirche besitzt? Ja, aber ich halte unsere Gabe für wichtig, nützlich und einzigartig, zum Wohle derer, die uns anvertraut sind. Gott hat uns einen starken Glauben geschenkt; wir sollten wissen, dass unsere Umgebung, unsere Gemeinde, davon profitieren möchten. Durch unseren Einsatz in der Gemeinde wird unser Glaube ansteckend sein. Warten wir nicht bis sich das Leben in unserer Gemeinde verschlechtert, damit wir zum Beispiel mit dem Finger auf unsere Vorsteher zeigen, sondern appellieren wir an diese Gabe, die Gott in uns gelegt hat um die Gemeinde wieder aufzurichten. Ich bin davon überzeugt, dass es in jeder Gemeinde mindestens ein Mitglied gibt, der diese Gabe besitzt. Wir möchten von starken Gemeinden sprechen, nicht von einigen wenigen Männern mit starkem Glauben.
In Vers 10 wird noch eine Reihe weiterer Gaben aufgezählt. Ich betrachte dies als die Vielfalt der Gaben, die wir in der Kirche finden können. Jeder von uns soll die Gabe, die in ihm aktiv ist, erkennen und sie, wenn möglich, in den Dienst der Gemeinde zum Wohle aller stellen. Allein und isoliert laufen wir Gefahr, uns noch mehr schuldig zu machen, weil wir denken, dass uns niemand verstehen kann oder unser Übel größer ist als das der anderen. Aber wenn wir uns aktiv an der Gemeinde beteiligen, werden wir feststellen, dass die anderen uns nicht verurteilen, im Gegenteil, sie fühlen mit uns und Jesus ist der Mittelpunkt von allem, bereit, uns zu vergeben.
Sicherlich haben wir als Kirche noch viel zu tun, aber ich bin zuversichtlich, dass wir, wenn jeder von uns, anstatt dem nachzutrauern, was nicht in Ordnung war, seine Gabe als Licht in der Gemeinde einbringt, wir letztendlich einen Ausweg finden werden. Gemeinsam sind wir stark!