Musik verbindet – Gemeinden, Bezirke oder Menschen über Kontinente hinweg. In vielen neuapostolischen Gemeinden auf der Welt nutzen die Glaubensgeschwister ihre Stimme oder ein Instrument, um Gott zu loben und die Gemeinschaft zu feiern.
Spontanes Musizieren in der Gemeinde
Beim Bezirksfest in Algrange-Metz (Frankreich) endete eine Aufführung des Jugendchores in einem gemeinsamen Singen. Die Glaubensgeschwister des Bezirks waren am 28. August zusammengekommen, um gemeinsam zu grillen, Sport zu machen, Spiele zu spielen, aber vor allem um die Gemeinschaft zu genießen und sich mal wieder auszutauschen. Am Schluss trug der Jugendchor mitreißende Lieder vor und beim letzten Lied „Confiance en Dieu“ (Vertrauen in Gott) konnte keiner mehr einfach nur ruhig zuhören.
Auch das lange ersehnte Bezirksfest des Bezirks Noord in den Niederlanden war von viel Musik geprägt. Nachdem die beiden Bezirke Assen und Groningen Anfang 2020 zu einem Bezirk verschmolzen, mussten die Glaubensgeschwister über zwei Jahre warten, bis sie sich endlich richtig kennenlernen konnten. Das Programm des Sommerfestes war abwechslungsreich: gemeinsames Essen, Speed Dating oder Nägel lackieren zum Spendensammeln für den Jugendfond. Und natürlich durfte auch die Musik nicht fehlen. Obwohl es plötzlich anfing zu gewittern und alle in die Kirche fliehen mussten, wurde kurze Zeit später wieder auf dem Parkplatz gesungen und getanzt.
Der lange Weg der Musikinstrumente
Ein Notenständer aus Emden, eine Gitarre aus Bad Oeynhausen, eine Gambe aus Salzgitter, Melodicas aus Hiddenhausen, eine Klarinette aus Aachen und Flöten aus vielen Gemeinden in West- und Nord- und Ostdeutschland – nach einem erneuten Spendenaufruf hatte eine Glaubensschwester aus Bad Oeynhausen alle Hände voll zu tun, um mit der überwältigenden Spendenbereitschaft fertig zu werden. Nicht nur neuapostolische Gemeinden in Deutschland spendeten Musikinstrumente und Geld, sondern auch Musiklehrer städtischer Musikschulen und Chorgruppen evangelischer Gemeinden.
In vier Ländern freuten sich die Orchesterspieler über die Instrumente. In Kongo-Brazzaville überreichte Apostel Aldin Bifiga die Instrumente dem Orchester, in Ghana übernahm diese freudige Aufgabe Lead Apostle Benjamin Ohene-Saffo und in Togo und Sambia waren die sehnlichst erwarteten Pakete so schnell verteilt, dass die Apostel, wenn sie das nächste Mal dort sind, wohl schon die Musik genießen können – in Togo haben die Glaubensgeschwister schon am 28. August ihr erstes Konzert mit den neuen Instrumenten gegeben.
Ukrainische Klänge in Deutschland
Oksana Dondyk war eine erfolgreiche Sopransolistin und Leiterin verschiedener Chöre in der Ukraine, beispielsweise dem „Khreshchatyk Academic Chamber Choir“, mit dem sie international mehrere Wettbewerbe gewann. Doch dann kam der Krieg und sie musste mit ihren Kindern ihre Heimat und damit auch ihre Karriere verlassen. Sie landete in Frechen (Deutschland), wo sie mit einem neuapostolischen Diakon in Kontakt kam, der gleich ihr musikalisches Talent und das ihrer Tochter bemerkte. Er lud Tochter Olha zum Jugendwochenende im Freizeitpark Phantasialand ein und die Gemeinde Frechen gab Mutter und Tochter die Gelegenheit, in der Kirche zu üben.
Schon zum 1. Mai organisierte Oksana einen Quartett-Beitrag mit weiteren Ukrainerinnen zum ökumenischen Friedensgebet in der Evangelischen Kirche. Danach gründete sie das Vokalensemble „Ukraine“ aus geflüchteten jungen Ukrainerinnen mit musikalischem Talent. Sie möchte damit die nationale ukrainische Musik sowie Traditionen und kulturelle Wurzeln bekannt machen und die ukrainische Kultur im Exil in Deutschland fördern.
Am 14. August hatte das Ensemble seinen ersten offiziellen Auftritt im kulturellen Begegnungszentrum für Menschen mit und ohne Behinderung in Frechen. Vorher gab es aber noch ein inoffizielles Konzert als Dankeschön für die neuapostolische Kirchengemeinde in Frechen nach dem Gottesdienst am 7. August. Die jungen Frauen berührten das Publikum mit drei geistlichen und vier volkstümlichen Liedern, letztere wurden auch mit szenischen Darstellungen unterstützt.