Helfen hilft auch dem Helfer: Das zeigen die Menschen im Jahr 2022. Ob auf dem Mittelmeer, vor der eigenen Haustür oder rund um die Welt: La Grah, Elena, Laura und Peter haben mit der Kraft ihres Glaubens jeder auf seine Weise bemerkenswertes geleistet.
Teilen mit den Ärmsten
In Anzug und Krawatte steht er auf der Straße und verteilt sein Festessen: La Grah Trout aus Atlantis (Südafrika) entschied sich, seine Konfirmation nicht wie üblich zu feiern. „Er sagte mir, dass er seine Konfirmation mit Obdachlosen teilen möchte, da die meisten Leute, die zu Konfirmationsfeiern kommen, zu Hause etwas zu essen haben“, erzählt seine Mutter Chandré Trout. Gesagt getan: Statt, dass nun die Verwandten leckere Speisen und Kuchen bekamen, packten La Grah und seine Eltern die gute Kost in 200 Pakete und verteilten sie an Obdachlose in seiner Heimatstadt. Und das, obwohl die Familie selbst nicht besonders reich ist.
La Grah erzählt von seinem schönsten Erlebnis an diesem Tag: „Meine Eltern und ich gaben einem Mann an einer Ampel ein Kuchenpaket. Die Pappschachteln mit den Mahlzeiten waren im Kofferraum des Autos und deshalb konnten wir ihm davon keins geben. Aber er machte einen Freudensprung, als er den Kuchen sah. Er war überglücklich, weil er sich nicht mehr erinnern konnte, wann er zuletzt etwas zu essen bekommen hatte, ohne betteln zu müssen. Es war ein so emotionaler Moment, der uns allen viel Freude bereitete.“
Die ganze Geschichte: Der Junge, der seine Konfirmation teilte
Im Einsatz auf dem Mittelmeer
Elena Kloppmann kann es nicht ertragen, wenn Menschen in Not sind. Und entsprechend treffen sie die Nachrichtenbilder von geflüchteten Menschen auf dem Mittelmeer. Da erfuhr sie durch einen ehemaligen Klassenkameraden von der Möglichkeit, auf Rettungsschiffen mitzuarbeiten. Sie heuerte als Kommunikations-Koordinatorin auf der Nadir an und hilft nun Menschen, die in ihrer Verzweiflung mit kleinen Booten die Überfahrt nach Europa wagen. Die Begegnungen mit den Notleidenden und mit anderen Helfern haben sie nachhaltig verändert. „Das sind super inspirierende Menschen“, erzählt sie, „das gibt mir wahnsinnig viel Energie.“
Auch beim Angriff Russlands auf die Ukraine sah Elena nicht tatenlos zu. Wenige Tage nach dem Einmarsch war sie schon an der Grenze und verteilte Hilfsgüter. Mit dabei ist immer die Verbindung nach oben: „Der Glaube gibt mir die Überzeugung, dass das genau das Richtige ist, was ich gerade tue.“
Die ganze Geschichte: Im Glauben das Richtige tun
In zwei Welten
Wie oft sie schon in Afrika war, kann sie gar nicht sagen. Laura Johanna Fischer ist dort zuhause, genauso wie in Bregenz (Österreich). Die gebürtige Deutsche hat in Koboyo (Togo) eine Farm gekauft, wo sie nach ökologischen Standards Gemüse anbaut.
Gewachsen ist die Idee während ihrer Bachelorarbeit über natürliche Pestizide in Burkina Faso. Da merkte sie, dass die Böden in Afrika sehr viel besser sind als die in Europa. Aber da die Fehler, die in Europa gemacht werden, dort wiederholt werden, bleibt das vermutlich nicht lange so. Sie versucht nun, den Bioanbau in Afrika voranzutreiben. Und das macht sie, indem sie vormacht, wie man ökologisch im Einklang mit der Natur Landwirtschaft betreiben kann.
Die ganze Geschichte: Ackern für die Zukunft – am liebsten in Afrika
Ein Lotse geht von Bord
Er hat die Kommunikation der Kirche aus der Steinzeit ins Heute geholt. Das sagte Stammapostel Jean-Luc Schneider bei der Verabschiedung des Medienreferenten Peter Johanning in den Ruhestand. 26 Jahre lang hatte Peter Johanning die Öffentlichkeitsarbeit der Neuapostolischen Kirche maßgeblich beeinflusst. Die Websites nak.org und nac.today, die Mitgliederzeitschrift community und eine ganze Reihe von Smartphone-Apps gehen unter anderem auf seine Kappe.
Mit drei Stammaposteln habe er gut zusammengearbeitet, sagte Amtsinhaber Schneider bei der Verabschiedung. „Was gar nicht so einfach war, denn die Leute sind ja grundverschieden.“ Aber: „Wir hatten alle drei volles Vertrauen zu dir.“
Die ganze Geschichte: Ein Lotse durch stürmisches Gewässer