Helfer im Einsatz (4): Beständige Hilfe geht weiter
Für kleinere, akute Projekte war Stichting Corantijn bisher bekannt. Doch die Stiftung aus den Niederlanden wagt sich nun an größere Projekte, die dauerhaft helfen. Auch die anderen neuapostolischen Hilfswerke helfen auf lange Zeit.
Frauen aus Deutschland, Sambia, Malawi, Kenia, Südafrika und dem Südsudan sitzen zusammen und diskutieren. Sie arbeiten auch sonst häufig zusammen, aber in dieser Konstellation, ganz ohne Männer, haben sie sich noch nie zusammengesetzt. Sie schauen sich Videos an und diskutieren über Anwendung und Nachhaltigkeit – es geht um Menstruationshygiene.
Gemeinsam nach Lösungen suchen
Das Oberthema, das die Mitarbeiterinnen von NAK-karitativ, dem deutschen Hilfswerk, und dessen Partnerorganisationen hier anging, war Geschlechtergerechtigkeit. Dazu braucht es Menstruationshygiene und Toiletten an Schulen, damit Mädchen auch während der Periode den Unterricht besuchen können und nicht benachteiligt sind.
Wie solche Themen in die von NAK-karitativ finanzierten Projekte besser einfließen können, das besprachen die Frauen erst einmal unter sich. „Es war so eine vertrauensvolle, offene und lustige Runde“, erzählt die Geschäftsführerin Tatjana Augustin. „Es war so schön, in dieser Frauenrunde Zeit zu verbringen und Lösungen zu entwickeln. Das hat uns richtig viel Motivation gegeben. Wir waren überrascht, wie offen sonst sehr schüchterne Kolleginnen auf einmal gesprochen haben, sie lachen zu sehen, zu erfahren, was sie an Wissen haben, das sie sonst gar nicht einbringen können.“
Gesundheit von Dauer
Ein ganz anderes, aber nicht weniger wichtiges Projekt beschäftigt in diesem Jahr das Hilfswerk aus den Niederlanden, Stichting Corantijn. In dessen Haupteinsatzort Suriname haben viele Menschen aus den Dörfern kaum Zugang zu medizinischer Versorgung. Die Regierung plante zwar in einigen Regionen, Artztpraxen zu errichten, doch wegen politischen Veränderungen und mangelnden finanziellen Mitteln konnten die Bauten nicht vollendet werden.
Vergangenes Jahr errichtete Stichting Corantijn gemeinsam mit der Neuapostolischen Kirche Niederlande und der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland in Dankbaarkondre eine Hausarztpraxis sowie zwei Wohnungen für medizinisches Personal in der Nähe. Nach diesem Erfolg plant das Hilfswerk nun in Companiekreek die halbfertige und verfallene Hausarztpraxis wieder aufzubauen. Es ist ein herausforderndes Projekt für das kleine Hilfswerk, das das Gebäude renovieren und mit medizinischen Geräten ausstatten will. Außerdem will die Stichting Corantijn mithilfe ihres Netzwerks einen Arzt vermitteln. „Ziel ist es, den Menschen ein breites Spektrum an medizinischen Dienstleistungen anzubieten“, sagt Marion van Berkum.
Hilfe wirkt beständig
„Um dieses Projekt abzuschließen, ist jedoch finanzielle Unterstützung erforderlich“, sagt Marion van Berkum. „Stichting Corantijn ist sich bewusst, dass dies eine erhebliche Investition ist. Die Stiftung ist jedoch davon überzeugt, dass dies einen nachhaltigen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen haben wird, die in und rund um Companiekreek leben.
Eine große Investition ist bisher auch der Jahresförderschwerpunkt vom süddeutschen Hilfswerk „human aktiv“. Gezielt fördert „human aktiv“ im Jahr 2023 Projekte, die von Gewalt betroffenen Frauen und Kindern helfen. Diese Hilfe kommt direkt im Herkunftsland der Organisation an. Genauso wie die vielen Spenden für Tafelläden in Deutschland. „Im Ausland gibt es Projekte mit Hilfen für die Kriegsopfer in der Ukraine. Zudem fördern wir die Ausbildung von Hebammen in Guinea“, berichtet Stephanie Rastedter.
Der Jahresförderschwerpunkt „Hilfe für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder“ ist bisher ein großer Erfolg. „Wir haben sehr viele Förderanträge von Frauen- und Kinderschutzhäusern sowie von Beratungsstellen erhalten“, berichtet Stephanie Rastedter. „Fast alle Förderanträge entsprechen unseren Förderrichtlinien und können gefördert werden.“ Die Mitglieder von „human aktiv“ sind begeistert. Deshalb beschlossen sie bei der letzten Mitgliederversammlung, diesen Schwerpunkt auch im Jahr 2024 fortzusetzen.
Weitere Informationen zu den Hilfswerken der Neuapostolischen Kirche weltweit samt Kontaktdaten und Möglichkeiten zur Unterstützung befinden sich auf den Websites:
- human aktiv (Süddeutschland)
- Kumea (Ostafrika)
- Masakhe Foundation (Afrika-Süd)
- NAC Foreign Extension (Kanada)
- NAC SEA Relief Fund (Südostasien)
- NACare (Australien)
- NACRO (Sambia, Malawi, Simbabwe)
- NAK-Diakonia (Schweiz)
- NAK-Humanitas (Schweiz)
- NAK-karitativ (Deutschland)
- re Charitable Ministry (USA)
- Ser Prójimo (Argentinien)
- Stichting Corantijn (Niederlande)
Große Erfolge führen bei den Hilfswerken nicht dazu, sich zurückzulehnen und auf dem Erreichten auszuruhen. Im Gegenteil: Sie alle haben Pläne für die letzten Monate des Jahres 2023 und darüber hinaus. Mit diesen befasst sich der letzte Artikel dieser Mini-Serie.