Karlsruhe/Zürich. Eine große Trauergemeinde hatte sich am späten Samstagvormittag, 9. August 2014, in der Kirche Karlsruhe-Mitte versammelt, um Abschied von Bezirksapostel Klaus Saur zu nehmen.
Der langjährige Kirchenpräsident der Gebietskirche Süddeutschland war am 29. Juli 2014 überraschend im Alter von nur 74 Jahren verstorben. Stammapostel Jean-Luc Schneider, der die Trauerfeier hielt, sprach davon, wie sehr auch ihn die Nachricht vom plötzlichen Tod des Bezirksapostels überrascht und fassungslos gemacht hatte. Noch wenige Tage zuvor hatten sie sich bei einem Gottesdienst gesehen.
„Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen“ (Kapitel 2, Verse 29 und 30). Diese Verse aus dem Evangelium nach Lukas legte das Kirchenoberhaupt der großen Trauergemeinde als Trostwort ans Herz. „Es passt einfach gut zum Bezirksapostel“, sagte er dazu in bewegten Worten. Und weiter: „Ich glaube, das ist eine schöne Beschreibung vom Wandel, vom Leben, vom Wirken des Heimgegangen. Er hat den Herrn entdeckt und weil er den Herrn liebte, weil er ihn immer vor Augen hatte, hat er sich in seinen Dienst gestellt und suchte nach Gottes Wohlgefallen.“ Der Bibeltext drücke die Gewissheit aus, dass der Verstorbene nun Frieden habe. „Er kann den Frieden im Herzen haben, weil er seine Hoffnung auf die Gnade setzte“, so der Stammapostel. Auch für die Trauerfamilie und alle Leidtragenden gelte es nun, diesem Rezept zu folgen und immer wieder auf den Herrn zu schauen. „Auf den Herr schauen, weil wir wissen: Er kann uns gar nicht verlassen! Er ist die Liebe! Er wird auch weiterhin für uns sorgen.“
Liebe zum Herrn
Bezirksapostel Klaus Saur sei ein Diener Gottes gewesen, der immer den Herrn vor Augen hatte und ihn auch von ganzem Herzen liebte. „Seine Triebfeder war die Liebe zum Herrn!“, unterstrich Stammapostel Schneider. Keine Arbeit sei ihm zu schwer gewesen. Seine Gaben und all seine Fähigkeiten stellte er in den Dienst des Herrn und war sich stets bewusst, dass der Herr ihn gesandt hatte. Ein Spruch, den er oft verwendete, war Ausdruck seiner Gottesfurcht: „Der liebe Gott weiß alles!“ So hatte er auch den vielen Seelen in Gottesfurcht, im Gottvertrauen und in Liebe gedient, die ihm in den 45 Jahren seiner Amtstätigkeit anvertraut gewesen waren.
Viele Jahre Verantwortung
45 Jahre lang war Klaus Saur als Amtsträger der neuapostolischen Kirche unterwegs, davon 25 Jahre als Bezirksapostel. Als Bezirksapostel wurde er 1981 zunächst für den Bezirk Baden eingesetzt. Später wurden ihm die Bezirke Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland anvertraut, wo er viele Jahre diente. Am 10. Dezember 1995 wurde er mit der Leitung der damaligen Apostelbezirke Baden, Württemberg und Bayern beauftragt, die später zur Gebietskirche Süddeutschland zusammengefasst wurden. Weiter betreute er ein Missionsgebiet mit 30 Ländern in Südosteuropa, in der Golfregion und in Afrika. Zu seinem Verantwortungsbereich zählten demnach 120.000 neuapostolische Christen in Süddeutschland und weitere 1,4 Millionen Gläubige in den weiteren Gebietskirchen im Ausland.
Große Trauergemeinde
Viele neuapostolische Christen in den Kirchenbezirken in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland nahmen an der Trauerfeier via Satellitenübertragung teil. Es war ein Abschied in Trauer und zugleich großer Dankbarkeit, aber auch in der Gewissheit des Glaubens, dass Gott ein Wiedersehen bereiten wird. Er hinterlässt seine Gattin Irmtraud, seinen Sohn Rüdiger und seine Tochter Elke.
Lesen Sie auch die Webseite der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland: www.nak-sued.de