Opfern, weil sonst der Segen ausbleiben könnte? Ganz falscher Ansatz – das hat der Stammapostel kürzlich deutlich gemacht: in einem Gottesdienst über die Güte Gottes und die Möglichkeiten des Menschen, darauf zu antworten.
„Hier lädt der Psalmist uns ein, die Güte Gottes zu entdecken.“ – So begann Stammapostel Jean-Luc Schneider seine Predigt am 21. Januar 2017 in Koumra (Tschad). Der Gottesdienst stand unter dem Bibelwort aus Psalm 34,9.10: „Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn trauet! Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen! Denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel.“
Gottes Güte in sieben Punkten
„Oft, wenn wir beten, sagen wir ,guter himmlischer Vater‘“, erläuterte der Stammapostel. Und worin besteht die Güte Gottes, des Vaters? „Dies ist die Güte Gottes in sieben Punkten zusammengefasst:
- Er sandte den guten Hirten, uns zu retten: Jesus, der ohne Vorbedingungen sein Leben opferte, ohne Gegenleistung für uns alle.
- Er gibt uns das Reich Gottes, auch wenn wir klein und unbedeutend sind und es nicht verdient haben.
- Er sorgt immer dafür, dass unsere Prüfungen und Versuchungen nicht zu schwer werden. Und er gibt uns die Kraft, sie tragen zu können.
- Selbst wenn wir der Sünde nicht widerstehen können, verzeiht er uns.
- Gott ist gut. Wir sehen seine Güte in der Schöpfung. Alles, was er tut, ist vollkommen.
- In seiner Güte sieht er auch das an, was wir in unserem täglichen Leben brauchen.
- Auch seine Feinde behandelt er gütig.“
Die Reaktion der Gläubigen
„Und nun, wo wir die Güte Gottes verstanden haben: Wie können wir darauf reagieren?“, so der Kirchenleiter weiter:
- „Wir ehren Gott und vertrauen ihm. Wir bleiben treu auch in Anfechtungen, weil wir wissen, dass er uns nur Gutes will.
- Wir ehren Gott und gehorchen seinen Geboten.
- Weil Gott gut ist und mit uns ist, sind wir gut zu unserem Nächsten und vergeben ihm.
- Wir ehren Gott: Das heißt auch, wir halten die Gelübde, die wir ihm gegeben haben.“
- „Und schließlich: Weil Gott so gut zu uns ist, geben wir ihm seinen Teil und bringen unser Opfer.“
Dankbarkeit – der wahre Grund
Dem letzten Punkt widmete sich der Abschluss der Predigt: „Warum opferst du?“ Auf diese Frage seien manchmal Antworten zu hören wie „aus Tradition“ oder „sonst komme ich in Schwierigkeiten“.
„Unser Opfer ist kein Beitrag, keine Summe, die Gott gegeben wird, damit er uns in Ruhe lässt“, betonte der Stammapostel. „Wir geben den Teil, der Gott gehört, weil wir wissen, dass Gott gut ist. Weil er es ist, der uns gegeben hat, was wir haben. Und weil wir ihm damit Dank erweisen.“
Zwar gebe die Bibel Hinweise, was Gott ursprünglich wollte: Das Volk Gottes sollte ihm den zehnten Teil darbringen. „Das ist viel. Das ist mehr als von Zeit zu Zeit einmal etwas zu geben, wenn wir in die Kirche gehen.“
Aber: „In der Neuapostolischen Kirche ist das keine Frage des Geldes“, machte der internationale Kirchenleiter deutlich: „Wir prüfen nicht, wer was gegeben hat. Da gibt es keine Liste.“ Denn: „Wir wollen, dass unsere Gläubigen mündige Erwachsene sind: Sie sind selbst verantwortlich.“
Entscheidend sei der richtige Beweggrund, bekräftigte Stammapostel Schneider: „Wir ehren Gott und geben ihm unser Opfer, auch wenn es weh tut. Denn wir wissen, dass alles von ihm kommt. Und dafür sind wir ihm dankbar. Denen, die aus Gottesfurcht, Liebe und Dankbarkeit opfern, denen wird nichts mangeln.“