Neues Jahr – neues Glück. Schön wär’s, denn nicht alle Menschen werden darin einstimmen können. Viele nehmen die alten Sorgen mit ins neue Jahr. Und bleiben dennoch treu im Glauben an Gott. Warum? Weil sie nach vorn schauen.
Eines muss der Mensch wissen: Nicht alles ist in seiner Hand! Wir Menschen können viel, aber nicht alles. „Mit unsrer Macht ist nichts getan“, dichtete Luther und hatte Recht damit. Vielfach sind wir fremdbestimmt und leben häufig gegen unsere eigenen Wünsche. Zeit für Fatalismus? Nein. Im Gegenteil: Wer Jesus Treue verspricht, wird auch und vor allem in schlechten Tagen Halt finden. Der praktizierende Christ erkennt, dass von Gott das Gute kommt – seine Treue zu uns, seine Liebe, seine vielen Zuwendungen. Da ist es nur fair, dass auch wir ihm die Treue halten.
Die Kernstücke unserer Treue zum Herrn heißen: seinem Vorbild nacheifern, auch in schweren Zeiten die Liebe bewahren, dienen wollen und unsere gemachten Versprechen halten – so definiert das Stammapostel Jean-Luc Schneider in seiner Jahresbotschaft 2018.
Der geprüfte Christ weiß: Gerade in den schlechten Zeiten ist Gott nicht verschwunden. Er hält Ausschau nach ihm, sorgt für ihn, schützt ihn, macht ihn stark. Wie? Zum Beispiel durch die gegenwärtige Erinnerung an das zukünftige Heil. Wo wären sie denn, die Christen, könnten sie sich nicht immer wieder davon erzählen, was einmal kommen wird? Die Hoffnung im Glauben ist wie ein Anker auf stürmischer See. Die Zuversicht auf eine bessere Zukunft ist wie ein guter Wanderschuh im steilen Gelände.
Christus ist das Heil der Welt
Darum ist Christus erschienen, damit wir Christen uns heute gegenseitig daran erinnern, dass er war und ist und wiederkommt. Deshalb laden die neuapostolischen Gottesdienste im Januar dazu ein, über „Das Heil der Welt“ – so das Monatsthema – nachzudenken. Jesus, an dessen Geburt wir uns an Weihnachten erinnert haben, an dessen Erscheinen die Christenheit am 6. Januar gedenkt, bringt nicht nur dieses Heil, er ist es vielmehr in Person. Und daher hat auch der Heil, der in Gemeinschaft mit Jesus Christus lebt.
Nachfolge braucht Mut
Nun fällt das Heil nicht einfach in den Schoß. Zwar ist es Geschenk Gottes an uns Menschen, dennoch wollen wir auch unseren Einsatz liefern und bestimmte Wesensmerkmale an den Tag legen. Etwa der Wille zur Nachfolge Christi. Sie soll bestimmendes Element in Leben des Christen sein. Christ sein und Christus nachfolgen gehören zusammen wie zwei Seiten einer Münze. Wer sich Christ nennt, ist bereit, für seinen Glauben in den täglichen Situationen des Lebens zu kämpfen. Wer Christus nachfolgt, ist bereit, mit ihm zu leiden. Christen beweisen Geduld und erwarten die Wiederkunft Christi.
Vergeben will gelernt sein
Heil, dieses unvergleichliche Geschenk des dreieinigen Gottes, geschieht vor allem auch durch die Vergebung der Sünden, die Jesus Christus durch sein Opfer am Kreuz möglich machte. Er war schon zu seinen Lebzeiten ein Vergebender, und er vergibt uns auch heute. Unsere Antwort auf diese Vergebung ist die Liebe zu Jesus: Ihm bleiben wir treu, ihm stellen wir uns in den Dienst und wegen ihm sind wir willens, selbst Vergebung zu üben.
Jesus macht satt
Das Heilsthema im Januar wird durch die Predigt über das Speisungswunder beendet. Jesus speist die Menschen durch die Predigt des Evangeliums und durch das Sakrament des Heiligen Abendmahls. In Wort und Sakrament wird Jesus Christus, der im Himmel ist, im Gottesdienst gegenwärtig. Die Erfahrung der Gegenwart Christi soll sich aber nicht allein auf den Gottesdienst beschränken – sie soll sich auch im Alltag zeigen und durch Christen in Wort und Tat bezeugt werden. Der eine gebe dem anderen zu essen und zwar von der Speise, die satt macht.
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