Gott spricht zu uns, er wirkt zu unserem Heil, und unsere Aufgabe ist es, auf ihn zu hören, seinen Willen zu tun und sein Evangelium zu verkünden – unermüdlich, auch in Zeiten von Zweifel und Widerstand.
Am Samstag, den 20. Juli 2024, versammelten sich Gläubige in Tiflis (Georgien) zu einem besonderen Gottesdienst, geleitet von Stammapostel Jean-Luc Schneider. Das zentrale Bibelwort lautete: „Um Zions willen will ich nicht schweigen, und um Jerusalems willen will ich nicht innehalten, bis seine Gerechtigkeit aufgehe wie ein Glanz und sein Heil brenne wie eine Fackel.“ (Jesaja 62,1). Dieses Bibelwort stand im Zentrum der Predigt, die die Liebe Gottes und sein fortwährendes Wirken für das Heil der Menschen betonte.
Gott hört nicht auf zu lieben
In seiner Predigt erinnerte der Stammapostel daran: „Was immer die Menschen machen, Gott liebt sie weiter, spricht zu ihnen und wirkt für ihr Heil.“ Er verdeutlichte dies am Beispiel der Israeliten zur Zeit des Propheten Jesaja. Sie lebten in zerstörten Städten und glaubten, dass Gott ihre Gebete wegen ihrer Untreue nicht mehr erhört. Doch Gott antwortete durch den Propheten: „Nein, das ist nicht so. Ich liebe euch immer noch und ich spreche zu euch. Ich sende euch den Propheten, der mein Wort verkündigt.“ Gott versprach den Wiederaufbau Jerusalems, auch wenn die Menschen den Fortschritt nicht sofort sehen konnten.
Gott handelt trotz unserer Unvollkommenheit
Der Stammapostel verwies in seiner Predigt auch auf Adam und Eva: „Denkt an Adam und Eva: Sie haben Gott verlassen, aber Gott hat sie weiterhin geliebt.“ Er erklärte, dass Gott auch nach dem Sündenfall der ersten Menschen für sie sorgte, ihnen Kleidung gab und ihnen einen Erlöser versprach. „Er hat einen Erlösungsplan erstellt und hat angefangen zu wirken, damit sich das Heil verwirklicht. Aus Liebe zu Adam und Eva hat Gott zu ihnen gesprochen und hat weiter für ihr Heil gewirkt.“
Das Unglück ist keine Strafe Gottes
Viele Menschen denken heute, dass Gott sie wegen ihrer Taten bestrafe oder dass er sie in ihrem Leid allein lasse. Doch dem widersprach der Stammapostel entschieden: „Gott bestraft die Menschen nicht. Er liebt sie immer noch und will ihr Heil. Er spricht zu ihnen, aber die Menschen hören es nicht.“ Er betonte, dass Gottes Wirken auch heute noch präsent ist: „Gott sorgt weiterhin dafür, dass sein Evangelium gepredigt wird.“ Doch oft erkennen die Menschen sein Handeln nicht, da sie es nicht mehr wahrnehmen.
Im Dialog mit Gott bleiben
Der Stammapostel betonte, wie wichtig es sei, ausdauernd zu beten, selbst wenn uns Gottes Antworten manchmal verborgen, bleiben: „Wir wollen nicht schweigen und nicht ruhen. Wir wollen weiterhin zu Gott sprechen.“ Auch wenn man sich in schwierigen Situationen befinde, sei es wichtig, offen zu Gott zu sein: „Wenn du Ärger hast mit Gott – das kann passieren – Gott wird dir nicht böse sein. Aber bitte sprich zu ihm.“ Der Stammapostel forderte die Gläubigen auf, ihre Zweifel und Enttäuschungen vor Gott zu bringen: „Sag ihm einfach: ‚Gott, ich bin nicht mit dir einverstanden. Gott, du hast mich enttäuscht.‘ Aber bitte sprich zu ihm.“
Hören und Gottes Willen annehmen
Ebenso wichtig sei es, auf Gottes Antwort zu hören und bereit zu sein, seinen Willen anzunehmen, auch wenn das nicht immer leicht ist. „Hör, was er zu sagen hat, und nimm seinen Rat an. Vergiss nicht, er ist der allmächtige Gott. Was er dir sagt, ist die Wahrheit.“ Stammapostel Schneider erinnerte die Gläubigen daran, dass Gott nie unvorbereitet sei: „Gott hat immer einen guten Rat, der genau passt für unsere heutige Situation. Gott hat immer einen Weg für uns.“
Es mag Momente geben, in denen Gottes Handeln nicht sofort erkennbar sei: „Manchmal meinen wir, Gott schweigt oder ruht. Aber Gott sagt uns: ‚Ich liebe dich, und an meiner Liebe zu dir hat sich nichts geändert.‘“
Bereit sein, sich zu ändern
Ein weiterer zentraler Punkt war die Bereitschaft, sich im Glauben weiterzuentwickeln und zu verändern. „Was immer auch geschieht, wir sollten uns immer bewusst sein: Durch dieses Ereignis will mir der Herr Jesus helfen, so zu werden wie er.“ Diese Entwicklung sei kein theoretischer Prozess, sondern eine sehr konkrete und praktische Aufgabe: „Stell dir ganz ehrlich die Frage: ‚Was würde Jesus Christus in dieser Situation sagen? Wie würde er reagieren?‘“
Die Botschaft sei klar: „Lass dich formen von Gott.“ Es sei die Aufgabe jedes Gläubigen, Gottes Wirken in seinem Leben anzunehmen und sich zu Christus hin zu verändern.
Dies sollen die Gläubigen auch nicht schweigend tun, denn das Evangelium zu verkünden sei eine essenzielle Aufgabe, unabhängig von der Reaktion des Umfelds: „Wir verkünden weiterhin das Evangelium Jesu Christi und bekennen uns zu ihm. Wir arbeiten weiter in der Kirche, bis das Werk vollendet ist.“