Mit überdurchschnittlichen Einnahmen hat „human aktiv“, das Hilfswerk der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, das Jahr 2023 abgeschlossen – und das sogar wider Erwarten.
Fast 2,6 Millionen Euro hat human aktiv im vergangenen Jahr an Spenden und Co. erhalten. Das geht aus dem kürzlich veröffentlichten Jahresbericht 2023 hervor. Die Summe ist zwar nur wenig höher als im Vorjahr. Doch schon da war von einem „außer-gewöhnlichen Anstieg der Einnahmen“ gesprochen worden.
Helfer macht Erbschaften
Mehr noch: Das Spendenaufkommen hatte sich zunächst rückläufig entwickelt, daher war auch fürs Gesamtjahr 2023 mit einem Rückgang gerechnet worden. Doch es ist anders gekommen. Denn im Berichtsjahr ist das Hilfswerk mit zwei größeren Nachlässen bedacht worden.
So konnte human aktiv am Ende gut 1,3 Millionen Euro an Spenden ohne Zweckbindung verbuchen und knapp 730.000 Euro mit Zweckbindung. Zu den anderen Einnahmen zählen neben den Nachlässen vor allem Zinserträge aus kurzfristigen Geldanlagen.
Auf hohen Bedarf reagiert
Mehr als 850.000 Euro wurden für humanitäre Hilfe in Deutschland ausgegeben: Dazu gehört die Unterstützung von Tafelläden, Kinder- und Jugendfreizeiten sowie von größeren Projekten wie die Familienherberge Lebensweg oder die Hoffnungsträger-Stiftung. Dazu gibt es noch das Spontanhilfebudget des Bezirksapostels und der Apostel.
Gleich mehrfach aufgestockt wurde der Förderschwerpunkt „Gewaltbetroffene Frauen und Kinder“: Dafür stelle die Mitgliederversammlung am Ende 200.000 Euro statt der ursprünglichen geplanten 150.000 Euro bereit und dehnte so das Förderjahr von zunächst nur 2023 auf 2024 aus. Da stehen dann sogar 250.000 Euro bereit. Grund für die Aufstockungen ist der hohe Bedarf, der sich in einer Vielzahl von Förderanträgen zeigt.
Kurzfristig und langfristig
Gut 680.000 Euro flossen in die humanitäre Hilfe für Länder, die von der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland organisatorisch mitbetreut werden. Auf 170.000 Euro beläuft sich dabei die Katastrophenhilfe für die Türkei und Syrien (Erdbeben), Nigeria (Hochwasser) sowie Äthiopien (Bürgerkrieg).
Mehr als 80.000 Euro halfen Kriegsopfern in der Ukraine. Daneben fördert human aktiv vor allem Bildungsprojekte und Schulen, die Wasser- und Nahrungsversorgung sowie Waisenhäuser mit Schwerpunkt im Westen und Nordosten Afrikas.
Eine Million für später
Deutlich über dem Durchschnitt lagen mit weniger als 50.000 Euro die Verwaltungskosten. Normalerweise macht der Posten „Administration“ allenfalls ein halbes Prozent aus, dieses Mal glatte drei Prozent. „Schuld“ daran hat allein die Neugestaltung der Website, die zum Jahresbeginn 2024 online gegangen ist.
Unter dem Strich bleiben von den Einnahmen rund eine Million Euro übrig. Die wandern auf die hohe Kante, um sie in den kommenden Jahren für wohltätige Zwecke einsetzen zu können.