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Jambo Waswahili!

07 07 2025

Author: Simon Heiniger

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Zum Welttag der Sprache Kiswahili – ein geistliches Plädoyer für Verständigung, Identität und gelebten Glauben.

Jambo Waswahili! Ein vertrauter Klang, der Herz und Seele berührt – und der heute gefeiert wird: am UNESCO Welttag der Sprache Kiswahili. „Jambo“ heißt schlicht „Hallo“. Doch Waswahili meint weit mehr: die gesamte Swahili sprechende Gemeinschaft. Und die ist groß. Über 200 Millionen Menschen sprechen Kiswahili – eine Sprache, die nicht trennt, sondern verbindet. Ein Bindeglied zwischen Völkern.

Sprache mit Geschichte und Zukunft

Kiswahili ist Amtssprache in Ländern wie Kenia, Tansania, Uganda und Burundi. Entstanden ist sie über Jahrhunderte an der ostafrikanischen Küste – aus einem Bantu-Kern, durchdrungen von arabischen, persischen, portugiesischen, später auch englischen und deutschen Einflüssen.  Beispiele gefällig? Kitabu (Buch, aus dem Arabischen), shule (Schule, aus dem Deutschen). Diese Vielschichtigkeit macht Kiswahili zur Sprache der Begegnung – entwickelt als Verständigungsmittel für Handel, Diplomatie und Zusammenleben. Während andere Sprachen zur Abgrenzung dienten, war Kiswahili schon immer integratives Werkzeug.

Übrigens: Fast jede und jeder kennt mindestens einen Satz auf Kiswahili:
Es gibt kein Problem! – Hakuna matata.

Glaube in der Sprache des Herzens

Kiswahili ist nicht nur politisch oder kulturell bedeutsam – es ist auch eine Sprache des Glaubens. In ihr wird gebetet, gesungen, gepredigt. Wer einen neuapostolischen Gottesdienst in Ostafrika besucht, hört die vertrauten Rufe: Amina!  und spürt schnell, dass hier das Evangelium zu Hause ist.

Yesu Kristo ni Mwokozi wetu
Jesus Christus ist unser Erlöser

Denn der Glaube entfaltet seine Kraft, wenn er verstanden wird. Und verstanden wird er am besten in der Sprache, in der man denkt, fühlt und hofft. Genau deshalb gilt in der Neuapostolischen Kirche: Gottesdienste in der jeweiligen Landessprache – wo immer möglich. Und selbstverständlich wirkt der Heilige Geist – Roho Mtakatifu – in jeder Muttersprache. Wenn Menschen die Botschaft Jesu auf Kiswahili hören, begegnet ihnen der Glaube nicht als fremde Sprache, sondern ganz natürlich, als Teil ihres Alltags und ihres Lebens.

Einheit in Vielfalt

Ob in Daressalam, Buenos Aires oder Berlin – der Ablauf der Gottesdienste ist derselbe, die Liturgie vertraut, die Sakramente identisch. Und doch klingt jeder Gottesdienst ein wenig anders. Das ist kein Widerspruch, sondern ein Reichtum: Denn Einheit bedeutet nicht Gleichmacherei, sondern Zusammengehörigkeit im Glauben.

Die Neuapostolische Kirche zählt heute weit über drei Millionen Mitglieder in Ost- und Zentralafrika. Kiswahili ist für viele von ihnen die geistliche Muttersprache. In ihr werden Chorlieder komponiert, Glaubensunterrichte gehalten, Seelsorgegespräche geführt. Und damit wird die Sprache selbst zum Zeugnis: für einen Gott, der sich mitteilt – in jeder Sprache.

Ein Satz, den man auf Kiswahili kennen sollte? Angesprochen darauf entgegnet der Bezirksapostel Ostafrikas Joseph Ekyuha: Umoja ni nguvuEinheit ist Stärke.

Baba yetu Uliye Mbinguni
Unser Vater im Himmel
Jina Lako Litukuzwe.
geheiligt werde dein Name
Ufalme Wako uje,
Dein Reich komme
Mapenzi Yako yatimizwe, hapa duniani kama huko Mbinguni.
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Utupe leo riziki yetu.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Kama sisi nasi tuwasamehevyo wadeni wetu.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Na usitutie majaribuni, Lakini utuokoe na yule mwovu.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Kwa kuwa Ufalme ni Wako
Denn dein ist das Reich
Na nguvu, na utukufu,
und die Kraft und die Herrlichkeit
Hata milele.
in Ewigkeit.
Amina.
Amen

07 07 2025

Author: Simon Heiniger

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