Website-Farbe:

apostles.today faith.today

Ein Glaube, der das Leben bestimmt

09 07 2025

Author: Sophie Berg

Print
Anhören

Nicht in Traditionen festhängen, sondern den Glauben wirklich leben. Dazu ruft der Stammapostel auf. Was dazu gehört, hat er kürzlich auf den Punkt gebracht. 

Am 1. Juni 2025 feierte Stammapostel Jean-Luc Schneider einen Gottesdienst in Moskau, Russland mit 242 Teilnehmern. Seiner Predigt legte er das Bibelwort aus Johannes 20,30.31 zugrunde: „Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr, weil ihr glaubt, das Leben habt in seinem Namen.“ 

„Lasst uns einen lebendigen Glauben haben, nicht einen Traditionsglauben“, appellierte der Kirchenleiter. Ein Glaube in dem Sinne: „Er bestimmt unser Leben“. Woran neuapostolische Christen überhaupt glauben und wie sich ein Glaube äußert, der alles durchdringt, das erläuterte er im Einzelnen.  

Die grundlegenden Elemente des Glaubens

„Der Glaube ist die feste Zuversicht dessen, was man nicht sehen kann“, sagte der Stammapostel in Anlehnung an Hebräer 11,1 und ergänzte: „Was Gott mir sagt, ist die Wahrheit, auch wenn ich es nicht sehen kann.“

Jesus Christus: Auch wenn er aussah wie ein gewöhnlicher Mensch und wie ein Verbrecher behandelt wurde, sei er Gottes Sohn. „Wir glauben, dass er Tod und Sünde, das Böse überwunden hat durch seinen Tod und seine Auferstehung.“ Das Böse sei heute genauso gegenwärtig wie damals, aber „wir glauben, dass Jesus den Sieg davongetragen hat. Und dass er immer das letzte Wort haben wird.“

Das Evangelium: „Wir glauben, dass Gott die Seele errettet, die seinen Willen tut und ihr Leben nach seiner Lehre gestaltet.“ Oft scheine es, dass „der Sünder erfolgreicher ist als der Treue.“ Denn: „Wer die Gesetze Gottes respektiert, hat nicht immer Erfolg im Leben.“ Dennoch sei sich der Gläubige sicher: „Das ist der richtige Weg, das muss man tun, um Gott zu gefallen.“

Die Wiederkunft: Seit 2000 Jahren werde nun schon von der Wiederkunft Jesu gepredigt und noch sei er nicht gekommen. Trotzdem: „Wir glauben an die reale Wiederkunft Jesu Christi. Er kommt in Person ganz genau so, wie er es versprochen hat.“

Der Heilige Geist: Als Geist könne man ihn nicht sehen, aber er sei da. „Wir glauben, dass Jesus Christus weiterhin gegenwärtig wirkt im Heiligen Geist.“

Die Apostel und die Kirche Christi: „Wir glauben, dass Jesus Christus uns durch seine Apostel auf seine Wiederkunft vorbereitet. Ich kann nicht sehen, dass Gott die Apostel gesandt hat. Aber ich glaube daran.“ Auch die Kirche Christi, die Gemeinschaft aller wahrhaftig Gläubigen, sei nicht sichtbar. Zumal die gelebte Wirklichkeit in den Gemeinden nicht immer dem Evangelium entspreche. Dennoch: „Wir glauben an das Wirken Gottes in seinem Werk.“

Taufe und Versiegelung: Auch wenn man bei den Segenshandlungen nichts Spektakuläres sehen könne, „Wir glauben ganz fest daran, dass Gott dieses Sakrament selbst gewirkt hat.“ 

Das Heil und die Herrlichkeit: Gott wirke unermüdlich für unser Heil. Auch wenn die Gläubigen nicht alles erhielten, was sie sich wünschten, so sorge er doch dafür, dass sie alles erhielten, was für ihr Heil unverzichtbar sei. Beim Thema Herrlichkeit stoße man schnell an die Grenzen des Vorstellungsvermögens. „Wir glauben, dass die Herrlichkeit so groß sein wird, dass kein Mensch sich an sein irdisches Leben erinnern kann.“

Was ist lebendiger Glaube?

„Unser neuapostolischer Glaube muss unser Leben bestimmen, unsere Gedanken, unsere Worte, gesprochen oder geschrieben, unser Tun, unser ganzes Wesen“, betonte der Stammapostel. Zu einem lebendigen, wahren Glauben zähle

  • Gehorsam, weil „der Wille Gottes unser Wille geworden ist“,
  • Vertrauen, denn „Gott macht es richtig! Gott liebt mich! Gott sorgt für mich!“,
  • Liebe, denn dann „tue ich das Gute nicht mehr aus Interesse, um irgendeine Belohnung zu bekommen“,
  • Kraft, bei aller Macht des Bösen nicht aufzugeben, sondern zu sagen: „Nein! Ich harre aus bis zuletzt! Gott wird genau machen, was er verheißen hat“ und
  • Sehnsucht nach der Gemeinschaft mit Gott in der Kirche. Denn wenn „ich wirklich an das Wirken Jesu Christi glaube – er wirkt in seinem Werk –, dann sehne ich mich danach, seine Stimme zu hören, Gemeinschaft mit ihm zu haben, ganz nahe bei ihm zu sein. Dann ist es mir wichtig, das zu machen, was Jesus wichtig ist. Er will, dass die Seinen eins sein.“

„Geschwister, nehmt euch bitte ein bisschen Zeit, euch damit zu beschäftigen: Woran glaube ich denn eigentlich als neuapostolischer Christ?“, appellierte Stammapostel Schneider: „Und dann muss sich jeder selbst fragen: Bestimmt dieser Glaube meine Gedanken, meine Worte, meine Taten, mein Wesen?“. Denn: „Wer einen lebendigen Glauben hat, wird von Jesus Christus angenommen bei seiner Wiederkunft, von demjenigen, der das ewige Leben gibt.“

09 07 2025

Author: Sophie Berg

Print