Weniger Spenden, mehr Ausgaben: Das weist das Hilfswerk NAK-Humanitas in seinem Jahresbericht für 2024 aus. Doch für solche Zeiten haben die Schweizer vorgesorgt.
Auf gut 1,5 Millionen Franken beziffert die Stiftung ihre laufenden Einnahmen für das vergangene Jahr. Das sind fast 160.000 Franken weniger als 2023. Zwar sind die Spenden ohne vorgegebenen Zweck mit 1,4 Millionen Franken fast unverändert geflossen.
Doch dieses Mal blieben Erbschaften ganz aus. Und Spenden für konkrete Projekte gingen spürbar zurück. Deren Aufkommen hängt oft davon ab, wie stark Nachrichten über Kriege und Katastrophen in den Medien präsent sind.
Finanzen sind im Lot
Die Ausgabenseite fiel 2024 leicht schwerer ins Gewicht als im Vorjahr. Dabei schlugen die Hilfsprojekte mit mehr als 1,8 Millionen Franken zu Buche und der Verwaltungsaufwand mit gut 120.000 Franken. Unter dem Strich bleibt ein Minus von 420.000 Franken.
Allerdings kann NAK–Humanitas auch Einnahmen aus Geldanlagen und Immobilien verbuchen. Diese lagen vergangenes Jahr um knapp 50 Prozent höher als 2023 und ließen das Defizit auf etwa 170.000 Franken schrumpfen. Für solche Fälle hat die Stiftung einiges Geld auf der hohen Kante. Selbst nach Abzug der 2024er-Restkosten verbleiben da noch mehr als 5,4 Millionen Franken.
Einsatz in der Schweiz
Rund 44 Prozent der konkreten Projetkosten entfielen auf Aktivitäten in der Schweiz. Größter Posten hier ist mit 120.000 Franken die Katastrophenhilfe: Im Sommer 2024 hatten Unwetter mit Hochwasser und Erdrutschen erhebliche Schäden verursacht, erläutert der Jahresbericht. NAK-Humanitas unterstützte schnell die am stärksten betroffenen Regionen mit Not- und Wiederaufbau-Hilfen.
Stellvertretend für insgesamt 50 gemeinnützige, soziale und humanitäre Projekte im Inland erwähnt die Stiftung unter anderem: den „Garten der Sinne“ als Therapie- und Bildungsprojekt für Menschen mit Beeinträchtigungen, das PluSport-Projekt zur Bewegungsförderung und Gesundheitsvorsorge für Kinder und Jugendliche mit psychischen Beeinträchtigungen sowie ein Projekt zur Qualifizierung und Arbeitsplatz-Suche für gehörlose und schwerhörige Menschen.
Aktiv in aller Welt
Fast eine Million Franken gingen an gut 30 Projekte im Ausland, zumeist in Ländern, die von der Neuapostolischen Kirche Schweiz seelsorgerisch und verwaltungstechnisch betreut werden. Rund die Hälfte davon entfällt auf das Herzensprojekt der Stiftung: den Betrieb und Ausbau eines Heimes und zweier Tagesstätten für Kinder in Rumänien und Moldawien.
Der Krieg in der Ukraine hinterlässt weiter seine Spuren im Jahresbericht. Auf 150.000 Franken summiert sich Nothilfe vor Ort sowie für Flüchtlinge im eh schon armen Nachbarland Moldawien. Mit jeweils 30.000 Franken wird die humanitäre Hilfe im Sudan einerseits sowie im Libanon und Syrien andererseits unterstützt. Gut 42.000 Franken fließen in ein Schulbauprojekt der Partnerorganisation NACSEARelief auf den Philippinen.
„Mit Dankbarkeit denke ich an die vielen kleinen und großen Spenden, die unsere Stiftung auch im Berichtsjahr wieder entgegennehmen durfte“, schreibt Jürg Zbinden, Präsident des Stiftungsrates und Bezirksapostel in Ruhe. Den Vorsitz hat er Mitte 2024 übernommen – als Nachfolger von Thomas Deubel, der ihm wiederum in der Funktion des Bezirksapostels nachfolgte.