Nicht aus der Welt, sondern in ihr

Das große Zelt auf dem Gelände der Gemeinde Malaika (Tansania) fasste am 10. August 2018 über 2500 Gottesdienstteilnehmer. Stammapostel Jean-Luc Schneider sprach über das Böse in der Welt und die Kraft, sich dagegen zu stemmen.

Das so genannte Hohepriesterliche Gebet steht im Johannes-Evangelium. Jesus wendet sich an seinen Vater im Himmel, betet für seine Nachfolger und für die Gemeinden, die noch entstehen werden. Eine seiner Bitten: „Ich bitte dich nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen“ (Johannes 17,15). Über diesen Vers predigte der Kirchenleiter.

Das Böse meiden

„Wie sieht das Böse aus, das uns heute begegnet?“, war seine anfängliche Frage. Seine Antworten darauf sind erstaunlich:

  • Zwar müssten wir Menschen uns um unsere Bedürfnisse kümmern, allerdings nicht mit Hilfe des Bösen: „Wir wollen nicht auf Sünde zurückgreifen, um zu erlangen, was wir brauchen.“
  • Zwar seien wir Leid und Tod ausgesetzt, allerdings nicht auf Kosten unserer Gottesbeziehung – wir wollen uns nicht enttäuscht von Gott entfernen.
  • Zwar könnten wir materiellen Erfolg anstreben, allerdings darf uns materielles Wohlergehen nicht dazu verleiten, Gott zu vergessen.
  • Zwar liebten wir unsere Familie, doch darf sie uns nicht wichtiger werden als Jesus: „Familiäre Bindungen dürfen unser Treuegelöbnis gegenüber Christus nicht in Frage stellen!“
  • Zwar würden wir verfolgt, wollen aber dennoch beim Herrn bleiben.

Die gute Botschaft daraus: Wer so seine Beziehungen zu Gott pflege, hat den Herrn auf seiner Seite, versicherte der Stammapostel. Gott nämlich höre das Gebet des Gläubigen, er stärke und bewahre ihn vor dem Bösen – das sei eine feste Zusage des Glaubens.

Gottes Hilfe erbitten

Wie das geht? Auch hier einige Antworten durch den Kirchenleiter:

  • Gott selbst bestimmt die Grenzen unserer Prüfungen und sorgt dafür, dass sie nicht zu schwer werden.
  • Gott lehrt uns die Wahrheit und damit zugleich die Fähigkeit, die Lügen des Bösen zu entlarven.
  • Gott liebt uns und hat seine Liebe in uns ausgegossen. Wir suchen die Gemeinschaft mit Jesus und dienen ihm. Dem Teufel erteilen wir eine Absage.
  • Gott erinnert uns durch den Heiligen Geist an unsere Berufung – unsere Mission ist es, Christus in dieser Welt zu bekennen und seine Botschaft zu verkünden.
  • Gott lässt uns nicht allein. Er sendet uns Diener, die uns immer wieder aufbauen und in die Gemeinschaft der Gläubigen einbinden.

Jesu Gebet sei unser Gebet

„Wir leiden unter Krankheit, Tod und Ungerechtigkeit, aber wir bleiben treu. Wir haben Familie und Freunde, doch sie sollen uns nicht wichtiger sein als Jesus. Wir haben Erfolg im Leben, aber wir vergessen unseren himmlischen Vater dabei nicht. Wir werden verfolgt und durch den Teufel in Versuchung geführt, doch bitten wir Gott um Hilfe, dass solche Versuchungen nicht zu schwer für uns werden. Er schenkt uns die Wahrheit, mit der wir die Lügen des Bösen entlarven können. Er vermittelt uns seine Liebe, mit der wir ihm nachfolgen: Nicht aus Gehorsam, sondern aus Liebe. Er hat uns eine Aufgabe gestellt und Diener an unsere Seite, die uns unterstützen.“ Mit diesen wenigen Sätzen fasste der Stammapostel seine Predigt zusammen. Und er gab der zuhörenden Gemeinde noch eine Empfehlung mit auf den Weg: „Lasst uns wie Jesus beten: ‚Vater, wir bitten nicht darum, dass du uns aus dieser Welt nimmst, sondern dass du uns vor dem Bösen bewahrst.‘ Diese Bitte wird erhört!“

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Peter Johanning
18.09.2018
Gottesdienst, Tansania, Stammapostel