Himmelfahrt 2021: Nicht herumstehen – weitermachen!

Zeugen mag man Glauben schenken oder auch nicht – das entscheidet jeder für sich. Was zählt ist, wie glaubwürdig ihre Aussagen sind, ob sie selbst glauben, was sie berichten! Die Jünger, die ihren Herrn Jesus Christus in den Himmel fahren sahen, blieben bei ihrer Geschichte und rückten keinen Millimeter davon ab.

Heute haben die Menschen Schwierigkeiten, dem Erzählten zu glauben. Man mag ihnen zugutehalten, dass die Himmelfahrt – wie alle Wunder des Glaubens – weder verstehbar noch wissenschaftlich erklärbar ist. Sie ist eben eine Angelegenheit des Glaubens. Und die Frage sei erlaubt: Geht Christsein ohne Glauben überhaupt?

Was war geschehen?

Stellen wir uns folgende Szene vor: Nach seiner Auferstehung tritt der gestorbene Jesus Christus in das verriegelte Zimmer, in dem sich die Jünger aufhalten. Die hatten sich verschanzt, waren voller Sorge, ganz verängstigt, fühlten sich kraft- und orientierungslos. Ihr Glaube war mächtig in Mitleidenschaft gezogen worden. Vieles hätten sie erwartet, doch das hier überstieg ihren Horizont bei weitem. Ihr geliebter Lehrer war nicht mehr bei ihnen, hatte sie verlassen. Sie waren auf sich gestellt.

Und nun kommt dieser Jesus Christus und holt seine Jünger in die Wirklichkeit des Glaubens zurück. Er untermauert seinen Anspruch, stellt seinen Auftrag an sie klar und begleitet sie noch eine Zeitlang. Könnte man nur mit einer Zeitmaschine in diese spannende Zeit reisen!

Wieder ein Abschied

Und dann, 40 Tage später, kommt es zu einem erneuten Abschied! Der aber vollzieht sich ganz anders. Die Apostel und mit ihnen die Gemeinde wirken aufgeräumter, sind voller Enthusiasmus, angesteckt von Eifer und Erwartung. Das ist ein Grund, warum der Himmelfahrtstag so wichtig ist: Er erzählt von brennendem Eifer für den Glauben!

Die Zeitzeugen sehen Jesus nach, getröstet und gestärkt und werden dann in ihre Welt des Glaubens geschickt – sie sind nicht mehr allein, sondern fühlen eine mutige Gemeinschaft im Rücken: „Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen“ (Apostelgeschichte 1,10.11).

Ein vielsagender Vers in der Heiligen Schrift. Und ein Appell: „Was steht ihr da (herum)?“

Nicht herumstehen: weitergehen!

Himmelfahrt ist ein Fest der Bewegung. Christen sollen nicht herumstehen und nur nach oben schauen – sie sind aufgefordert, in die christliche Arbeit zu gehen. Es gibt noch viel zu tun. Christlicher Glaube will nicht in Floskeln oder dem mühevollen Abwägen zwischen „wahr und unwahr“ ersticken – das macht nur müde und führt in einen unruhigen Schlaf. Christlicher Glaube will leben, lebendig sein, vor Freude hüpfen und sich und andere anstecken! Christi Nachfolge führt nicht in die Tatenlosigkeit, sondern in den Verkündigungsauftrag: Seine Himmelfahrt ist unsere Himmelfahrt, seine Auferstehung ist unsere Auferstehung. Ob Menschen das nun für möglich halten oder nicht, ist relativ nebensächlich. Der Appell an die Christen heute lautet: Tu was damit, fange etwas damit an. Es geht um dich, um deine Himmelfahrt!

Von Missionaren lernen

Und es gibt wundervolle Beispiele von Menschen, die sich aufmachen und Großartiges leisten im Namen ihres Glaubens. Hier nur ein Beispiel aus jüngster Zeit: Da stirbt ein Apostel in Indien an den Folgen von Covid-19 und der Stammapostel kann ihm nachrufen: „In seiner 25-jährigen Amtszeit als Apostel hat er über 850.000 Kilometer zurückgelegt, davon die meisten per Motorrad, um den Geschwistern zu dienen. Dafür war ihm keine Reise zu lang und kein Opfer zu groß. Er arbeitete mit Eifer und motivierte seine Mitbrüder, das Evangelium von Jesus Christus zu verkünden. Er gründete viele Gemeinden, blieb oft bei den Geschwistern und kümmerte sich sehr liebevoll um die ihm anvertrauten Seelen.“ Solche Zeugenaussagen gibt es viele – von tapferen Frauen und Männern, von mutigen Kindern und engagierten Jugendlichen, von Missionaren und Glaubenshelden.

Christen, schlaft nicht ein, steht nicht herum, geht weiter – so heißt die Devise von Himmelfahrt!


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Peter Johanning
13.05.2021
Kirchliche Feiertage, Himmelfahrt