Mit Teamwork wird es weitergehen

Im Bezirksapostelkreis gilt er als erfahrener, auf Ausgleich und Integration bedachter Mensch. Jemand, auf den man zählen kann. Nach 14 Jahren als Bezirksapostel wechselt Charles Ndandula morgen in den Ruhestand.

Er lächelt gern und viel, kann wunderbar Geschichten erzählen, ist bescheiden und ein Mann der leisen Töne. Dabei weiß er genau, was zählt und wichtig ist. Mittlerweile ist Bezirksapostel Charles Sakavumbi Ndandula 65 Jahre alt geworden. Seine dunklen Haare werden grauer, der wohlverdiente Ruhestand beendet eine erfolgreiche, ungemein intensive kirchliche Laufbahn. Was von ihm bleiben wird, sind viele große und kleine Erlebnisse, Empfehlungen, Entscheidungen zugunsten seiner vielen Glaubensgeschwister und Gemeinden im Herzen Afrikas. Er war ein besonnener Mensch, der aber die Alltagsprobleme der ihm anvertrauten Gläubigen stets im Blick hatte.

Ein Freund seiner Glaubensgeschwister

Wie oft stand er bei Erdbeben und Wirbelstürmen an erster Front? Ob es wie 2005 die Spontanhilfe für die Betroffenen beim Buschbrand in Mongu im Westen von Sambia war oder die international koordinierte Soforthilfe für die Opfer nach der Überschwemmungskatastrophe in der Südprovinz 2008. Auch sein strategischer, planerischer Blick für die Möglichkeiten der Kirche im Land ist bekannt. Die finanzielle Selbständigkeit der von ihm geführten Gebietskirchen war immer ein erstrebenswertes Ziel für ihn. Schließlich arbeitete er sogar im Finanzkomitee der internationalen Kirchenleitung eng mit dem Stammapostel zusammen. 2014 wurde dieses Beratungsgremium einberufen.

Eine eigene TV-Sendung

Natürlich gehört auch das Thema Kommunikation in sein vielseitiges Portfolio. Donnerstags zwischen 18 und 20 Uhr strahlt der öffentlich-rechtliche Fernsehkanal ZNBC TV 3 neuapostolische Inhalte aus. Mehr als 680.000 Haushalte werden so erreicht – Tendenz steigend. Schließlich zählt die Neuapostolische Kirche in Sambia über eine Million Mitglieder und ist damit eine echte Größe. Zwei Stunden kostenlose Sendezeit pro Woche – landesweit. Gezeigt werden Musikveranstaltungen, Gottesdienste, Dokumentationen oder auch Vorträge zur Glaubenslehre. Darum kümmert sich die Kommunikationsabteilung der Kirchenverwaltung.

Aus dem Lebenslauf

Der Einblick in den Lebenslauf dieses Mannes liest sich spannend. Am 26. Dezember 1953 wurde Charles Ndandula in einem kleinen Dorf namens Kapela in der Nähe von Lukulu im westlichen Sambia geboren. Er war der jüngste von weiteren sieben Geschwistern. Trotz der relativen Armut schaffte er eine großartige Ausbildung: von der Grundschule bis zur Universität mit Hochschulabschluss. An der University of Zambia (UNZA) machte er seinen Bachelor in Rechtswissenschaften und studierte danach weiter, bis er schließlich als Anwalt in die Anwaltskammer aufgenommen wurde. Als Leiter der Rechtsabteilung im Post- und Telekommunikationswesen der Post and Telecommunication Cooperation PTC (heute Zamtel) wechselte er seinen Wohnsitz nach Ndola – mit rund 400.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Sambias.

Das Jahr der Veränderung

Dann kam das Jahr 1971 – es veränderte sein Leben. Über seinen Bruder kam er mit der Neuapostolischen Kirche in Berührung. Er fühlte sich angezogen, ohne dass er genau sagen konnte, warum. Er spürte in sich den Wunsch nach mehr Erkenntnis, wollte aber nicht so ohne weiteres sein Kirchenbuch wechseln. Also tat er das, was viele Gläubige tun: Er stellte Gott eine Bedingung. Dazu öffnete er die Bibel, las den Bibeltext aus Johannes 4,41.42 und erbat sich das als Predigtwort im nächsten Gottesdienst. Und es kam! Der damalige Priester predigte genau über dieses Wort, und der junge Charles Ndandula war begeistert. Er wurde neuapostolisch.

In den Gemeinden Kitwe und Ndola war er zunächst Chordirigent. Und dann begann 1984 seine Amtslaufbahn. Der damalige Apostel Duncan Mfune ordinierte ihn als Priester. Bereits ein Jahr später war er Bezirksevangelist im Bezirk Chifubu mit 14 Gemeinden und drei Missionsgemeinden. Nur ein Jahr später übernahm er die Bezirksleitung als Bezirksältester. Am 28. Juni 1987 kam das Apostelamt auf Charles Ndandula zu. Der damalige Stammapostel Hans Urwyler war nach Lusaka gekommen, um die Ordination durchzuführen. Ab 1995 diente er zehn Jahre lang als Helfer seines Bezirksapostels, bevor er selbst am 13. März 2005 Leiter der Gebietskirchen Sambia und Malawi wurde. Die Leitung der Kirche in Simbabwe wurde ihm 2007 übertragen.

Es wird weitergehen

Nun rückt sein Ruhestand ins Blickfeld. Charles Ndandula war dann insgesamt 35 Jahre Amtsträger, 32 Jahre im Apostelamt und 14 Jahre als Bezirksapostel tätig. Morgen wird der Tag der Übergabe sein. „Unser neuer Bezirksapostel wird Kububa Soko heißen“, schrieb Bezirksapostel Ndandula im April dieses Jahres an seine Gemeinden. „Ich bitte euch: Unterstützt den neuen Bezirksapostel und nehmt ihn an in seiner neuen Beauftragung.“ Sein eigener Rückblick liest sich so: „Lasst mich noch sagen, dass alles, was wir gemeinsam erreicht haben in dieser Zeit, uns durch Gott geschenkt wurde. Und genauso wird es weitergehen: Durch Teamwork wird uns Gott durch unseren neuen Bezirksapostel viele Ziele erreichen lassen.“

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