Müde? Dann kommt her!

Kommt her – das ist Jesu Ruf an die Müden und Belasteten. Wer das ist und was Jesus zu diesen Menschen sagt, das verrät Stammapostel Jean-Luc Schneider in einem Gottesdienst, der nicht nur Müden und Belasteten Kraft gibt.

„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Nach diesem Vers aus Matthäus 11,28 predigte Stammapostel Schneider der Gemeinde Leipzig und den online angeschlossenen Gemeinden der Gebietskirche Nord- und Ostdeutschland am 8. August 2021.

Schwer beladen

Das Wort gelte heute allen, die sich klein und machtlos gegen Schicksalsschläge fühlen, Menschen, die sich aufgrund ihrer Andersartigkeit abgelehnt betrachteten und Menschen, die unzufrieden seien, weil sie das Gefühl haben, ständig benachteiligt zu sein. Jesus rufe ihnen allen zu: „Kommt zu mir! Ich will euch erquicken.“

Das Wort gelte aber vor allem auch den Christen: „Auch uns ruft er heute zu: ‚Kommt zu mir, ihr Mühseligen und Beladenen, ich will euch erquicken.‘“

Des Dienens müde

„Das gilt für die Amtsbrüder, die dem Herrn dienen, aber auch für jeden Bruder, für jede Schwester, die einen Dienst ausrichten in der Kirche“, erläuterte Stammapostel Schneider. „Irgendwann wird man müde. Das ist völlig normal.“ Jesus nehme das wahr und überrede niemanden, weiterzumachen. „Nein“, erklärte der Kirchenpräsident: „Er sagt uns immer wieder: Du brauchst etwas Ruhe. Komm zu mir. Komm zu mir in den Gottesdienst. Komm zu mir im Gebet.“ Im Gebet, im Gottesdienst und im Heiligen Abendmahl könnten die Gläubigen Kraft schöpfen, um weiter für Jesus zu arbeiten.

Des Kämpfens müde

„Ich weiß nicht, wie es euch geht“, sagte der Stammapostel „aber ich merke immer wieder: ‚Jetzt habe ich mir so viel Mühe gegeben und gekämpft, um es besser zu machen – und bin schon wieder hingefallen‘ Da kann man müde werden, erschöpft von der Anstrengung ohne Erfolg.“ Auch hier sage Jesus: „Komm zu mir und lerne von mir. Komm, ich schenke dir Gnade. Ich mache wieder alles gut. Ich vergebe dir deine Sünden. Ich erwarte nicht von dir, dass du fehlerlos bist, sondern nur, dass du mich liebst. Alles andere mache ich schon. Komm, ich will dich erquicken.“

Des Wartens müde

Jesus schenke Hoffnung im Warten auf ihn: „Wir hören schon so lange: ‚Der Herr kommt bald …‘ Hin und wieder merkt man, dass Geschwister müde werden. Das dauert so lang.“ Doch auch hier gebe es eine Reaktion des Auferstandenen, übersetzte der Stammapostel: „Komm näher zu mir, entfalte dich in meinem Wesen und dann wirst du erleben und erfahren: Ich bin schon bei dir! Diese Gegenwart, die gibt es hier. Dieses Erleben meiner Gegenwart hilft dir, weiter auszuharren bis zuletzt .“

Der Predigt müde

„Ich hörte, der eine oder andere findet die Predigt langweilig“, sagte das Kirchenoberhaupt. „Wenn man die Predigt betrachtet: In der Tat stimmt das. Das ist eine ewige Wiederholung. Schon jahrelang hören wir absolut das gleiche.“ Doch langweilig müsse das nicht sein, erläuterte der Stammapostel, denn das Ziel sei, sich zu entwickeln, Jesus ähnlicher zu werden: „Das ist das eigentliche Zeil, es muss eine Entwicklung stattfinden, die neue Kreatur muss sich entfalten.“

Der Gemeinschaft müde

Stammapostel Schneider: „Manchmal wird auch die Gemeinschaft etwas mühsam. Immer wieder hört man: ‚Also der da – ich kann ihn nicht mehr sehen. Und sie da – ich kann sie nicht mehr hören.‘ In der Tat sind wir alle sehr unterschiedlich und keiner von uns ist vollkommen.“ Warum es sich dennoch lohne, in dieser Gemeinschaft zu sein, fasste der Stammapostel kurz vor Ende seiner Predigt zusammen: „Ihr seid zusammen in der Gemeinde, weil Jesus euch Heil schenken will, weil Jesus euch berufen hat, gemeinsam zu dienen. Wenn man das so sieht, wird auch die Gemeinschaft nicht mehr mühsam.“

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Katrin Löwen
26.08.2021
Stammapostel, Gottesdienst