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Klartext denken, fühlen und reden

Mai 11, 2022

Author: Andreas Rother

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Die Dinge klären, zu zweit, nur du und Gott, ganz offen, ganz ehrlich, ganz ohne Vermittler – und so Verlorenes wiederfinden: Dazu lädt der Stammapostel ein, nicht geschäftsmäßig, sondern aus Liebe.

Um die Begegnung der Emmaus-Jünger mit Jesus ging es im Gottesdienst am Sonntag, 24. April 2022 in Hamburg-Harburg: „Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete? Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten zurück nach Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren“ (Lukas 24,31–33).

Müde auf dem Rückzug

„Man stellt sie sich meistens so negativ vor, diese Emmaus-Jünger“, sagte Stammapostel Jean-Luc Schneider. „Aber sie waren wahrhaftige Jünger.“ Denn: „Auch nach seinem Tod haben sie sich nicht geschämt, sondern sich ganz klar zum Herrn Jesus bekannt.“ Allerdings: „Sie waren enttäuscht. Sie waren müde.“ Selbst die Berichte über das leere Grab hätten sie nicht mehr angesprochen. „Da haben sie die Gemeinschaft der Jünger verlassen.“

„Und dann kommt der Herr Jesus zu ihnen, der Auferstandene.“ Er fragt, sie schütten ihm ihr Herz aus. Und er setzt sie ins Bild, erklärt die Bibel und den Heilsplan Gottes. „Ihr Herz brannte. Ja, da fühlten sie sich angesprochen.“ Als der Herr weitergehen wollte, haben sie gesagt: „Bleib bei uns.“ Und in dem Moment, als Jesus das Brot brach, erkannten sie ihn. „Sofort sind sie zurückgekehrt nach Jerusalem in die Gemeinschaft mit den Jüngern.“

Erste Symptome

„Das Ergebnis dieser Geschichte ist vielsagend für uns heute“, erläuterte der Kirchenleiter. „Wir haben viele Geschwister, gläubige Christen, auch neuapostolische Christen, die sind Jünger Jesu Christi.“ Aber: „Man merkt so eine gewisse Müdigkeit. Man könnte sagen, es ist nichts Dramatisches, aber man erkennt so die ersten Symptome.“

Zum einen: „Man fühlt sich nicht mehr so angesprochen von der Predigt. Es bewirkt nichts mehr da drinnen“ – im Herzen. Zum anderen: „Man hat nicht mehr so das Verlangen nach der Gemeinschaft mit den Gotteskindern und bleibt zu Hause. Man hat kein Verlangen mehr nach der Gemeinschaft mit dem Herrn im Abendmahl.“

Fragen ans Innerste

„Der Herr Jesus kommt zu jedem von uns im Heiligen Geist und stellt uns Fragen“. Und zwar: „Was ist der Sinn deines Lebens? Beschäftige dich mal mit der Situation der Menschen und dieser Welt. Was ist denn da alles los? Was wäre denn die Lösung? Was ist denn die Zukunft?“. Oder: „Der Sohn Gottes ist Mensch geworden und gestorben, um den Menschen die Liebe Gottes zu beweisen. Was bedeutet das für mich? Was bedeutet das für die Menschen? Was bedeutet das für die Welt?“

„Lasst uns die Fragen mal ganz ehrlich betrachten“, appellierte der Stammapostel. Dann nimm dir Zeit mit dir selbst.“ – „Du brauchst es niemandem zu sagen. Aber sag es dem lieben Gott im Gebet!“ – „Sag ihm ganz offen, nur du und er, er und du, aber sag ihm, wie es mit dir steht, was sind deine Fragen, was sind deine Probleme, was sind deine Zweifel!“

Antworten von innen

„Und wenn du das mit Ernst machst, dann kommt der Herr Jesus und antwortet dir.“ Und zwar nicht unbedingt vom Altar oder durch einen Amtsträger. „Ganz in deinem Innern. Du hast ja die Gabe des Heiligen Geistes und lass den Heiligen Geist mit deinem Verstand und mit deinem Gewissen sprechen.“

„Dann fängt es an zu brennen! Auf einmal merkt man, oh, diese Botschaft, Mensch, das Ganze macht doch Sinn! Mensch, die Liebe Gottes, das ist ja fantastisch! Ach, da gibt es ja eine Lösung! Da gibt es ja eine Zukunft!“ Und dann: „Wo die Beziehung mit Jesus Christus stimmt, da kommt das Verlangen nach der Gemeinschaft mit den Gläubigen ganz spontan, da braucht man gar nichts zu machen.“

„Ich mach jetzt hier nicht meinen Job, weil ich ein Kirchenleiter bin und ich dafür bezahlt werde, dass die Kirche wieder voll ist“, sagte Stammapostel Schneider. „Ich erfülle diesen Auftrag, weil ich – entschuldige, dass ich das so sage – dich liebe. Ich mache mir auch Sorgen. Deshalb erlaube ich mir im Namen meines Senders, diese Frage zu stellen: Wie steht es denn mit dir?“

Mai 11, 2022

Author: Andreas Rother

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