Was wirklich weise ist

Verstehen ist besser als Hören und Nachmachen. So hat Paulus den Römern geschrieben. Ein Rat: weise sein, was das Gute betrifft, und rein, was das Böse betrifft. Was das heute bedeutet, erläutert der Stammapostel.

25. September in der Gemeinde Santa Luzia in Guinea-Bissau – Stammapostel Jean-Luc Schneider predigt über das Bibelwort aus Römer 16,19: „Denn euer Gehorsam ist bei allen bekannt geworden. Deshalb freue ich mich über euch. Ich will aber, dass ihr weise sei zum Guten, aber geschieden vom Bösen.“

Auch heute sehe man den Gehorsam der Christen: „Wir beten, wir singen, wir opfern und wir benehmen uns wie Christen .“ Dennoch: „Der Heilige Geist sagt uns: Vielleicht ist das nicht genug, es sollte ein bisschen mehr sein. Ihr sollt auch weise sein und Gutes tun.“

Ein Schritt weiter

Weise sein, bedeute nicht nur dann gehorsam zu sein, wenn man gesehen wird. Es bedeute „gehorsam zu sein, die Gebote zu respektieren, egal ob uns jemand sehen kann oder ob uns niemand sehen kann.“ Es bedeute auch, den Willen Gottes nicht aus Angst vor Strafe zu tun: „Du tust den Willen Gottes nicht, weil du dazu gezwungen wirst, sondern weil du überzeugt bist und Gott vertraust.“

Weisheit hänge mir Dankbarkeit zusammen. „Der weise Mensch weiß: Jesus Christus hat mir alles gegeben. Er hat sein Leben für mich gegeben. Er gewährt mir die Vergebung meiner Sünden. Er hat mich auserwählt, in sein Reich einzugehen. Er schenkt mir das ewige Leben. Er gibt mir die Möglichkeit, an seiner Herrlichkeit teilzuhaben und dafür bin ich ihm dankbar. Und ich gehorche ihm, weil ich dankbar bin.“

Und Weisheit hänge mit Demut zusammen. Denn der Weise …

  • … weiß, dass er Gott nicht immer versteht: „Demütig zu sein bedeutet, dass wir Gott einfach vertrauen, auch wenn wir etwas nicht verstehen.“
  • … versucht Gott nicht: „Wir können zu Gott sagen: Lieber himmlischer Vater, ich möchte wirklich, dass du etwas tust. Aber jedes Mal fügen wir hinzu: Aber dein Wille geschehe, nicht mein Wille.“
  • … weiß, dass er auf Gnade angewiesen ist: „Der weise Mensch ist demütig genug, um zu wissen: Ich werde nie in der Lage sein, all die Dinge zu tun, die Gott von mir will. Ich brauche Gnade.“
  • … verurteilt nicht: „Weise zu sein bedeutet, sich bewusst zu sein, dass wir alle Sünder sind. Selbst wenn ich gehorsam bin, bin ich nicht besser als mein Nächster. Und ich bin keineswegs gesandt, um die Sünder zu bestrafen.“

Prioritäten setzen

„Weise zu sein bedeutet auch, zu wissen was wichtig ist“, sagte der Stammapostel. „Der weise Mensch weiß, dass seine Liebe zu Gott an seiner Liebe zum Nächsten gemessen wird. Um das Ganze zusammenzufassen: Weise ist der Mensch, der wirklich Gott liebt und seinen Nächsten liebt.“

Keine Kompromisse

Um vom Bösen geschieden zu sein, dürfe man keine Kompromisse mit dem Bösen machen. „Ich verzichte auf das Böse und was auch immer geschieht, ich werde den Weg des Gehorsams und der Liebe gehen“, sagte der Stammapostel. Um rein vom Bösen zu sein, müsse man auf Gott hören. „Der allmächtige Gott, der wahre, sagt uns: Das ist böse. Ich vertraue ihm, und ich werde es nicht tun.“ Das Böse könne auch aus einem selbst kommen. Das müsse einem bewusst sein. Der Stammapostel appellierte: „Lasst uns unsere Gedanken und unsere Worte unter Kontrolle halten, um sicherzustellen, dass wir Gutes tun und nichts Böses.“

Zusammenfassend sagte der Stammapostel: „Wir wollen gehorsam sein, aber das ist nicht genug. Wir wollen auch weise sein. Wir wollen keine Kompromisse mit dem Bösen eingehen. Und da wir uns unserer Schwächen bewusst sind, sind wir sehr vorsichtig, weil wir unseren Nächsten nicht verletzten wollen. Und indem wir das tun, wird Gott uns helfen und Gott wird uns seine Gnade schenken.“

Artikel-Infos

Autor:
Datum:
Schlagworte:

Katrin Löwen
02.11.2022
Guinea-Bissau, Stammapostel, Gottesdienst