Nachdenklich, interessiert, engagiert

Ganz unterschiedliche Entdeckungen machten neuapostolische Christen in Deutschland, Spanien und Guinea bei ihren Erkundungstouren durch Geschichte, Religion und die Verantwortung für den eigenen Glauben.

Weiße Rosen zum Gedenken

„Es war ein sehr bedrückendes Gefühl, auf Wegen zu gehen, wo vor 78 Jahren Menschen liefen, die dort ihre letzten Stunden in größtem Schrecken verbracht haben.“ Das sagen Kim und Philine aus der Jugendgruppe aus Berlin-Brandenburg (Deutschland), die gemeinsam mit Gleichaltrigen am 4. März die Gedenkstätte in Ausschwitz besichtigten.

Schon auf der siebenstündigen Busfahrt bereiteten sich die Jugendlichen auf die kommenden Erfahrungen mit einer Ausschwitz-Dokumentation vor. Geistige Vorbereitung gab es dann am nächsten Morgen durch einen biblischen Morgenimpuls, bevor die Gruppe die beiden Gedenkstätten in Polen besuchte. Bei einer geführten Tour bekamen die Jugendlichen Einblicke in das Lager.

„Als wir durch das Tor mit dem bekannten Satz ‚Arbeit macht frei‘ liefen, bekamen einige ein beklemmendes Gefühl“, berichten Kim und Philine. In den Museumsräumen lernten sie vieles über das Leben der Häftlinge und die Bedingungen im Lager. Die Jugendlichen konnten auch eine weiße Rose als Zeichen des persönlichen Gedenkens hinterlassen. Die vielen Eindrücke verarbeiteten sie am Abend bei intensiven Gesprächen. Am nächsten Tag fand der Gottesdienst für die Entschlafenen statt, der für die Jugendlichen ein besonderes Gepräge hatte.

Über den Kirchenzaun schauen

Eine interreligiöse Erkundungstour machten die Religions- und Konfirmandenschüler der Gemeinde Madrid (Spanien) am 11. März. Im Rahmen des Unterrichts über die Weltreligionen trafen sich die Kinder an diesem Samstagmorgen im buddhistischen Zentrum „Nagarjuna“.

Nachdem die Kinder ihre Schuhe ausgezogen hatten, gingen sie in die Haupthalle und setzten sich auf den Boden. Eine Nonne begrüßte die Kinder und erklärte, dass der Buddhismus für die Buddhisten eine Religion ist, obwohl sie nicht an Gott oder an eine Seele glauben. Vielmehr geht es im Buddhismus um den Geist, an dem gearbeitet werden muss.

Während sie die Kinder herumführte, erklärte die Nonne alles ganz genau und ging auf Fragen ein. Außerdem brachte sie den Kindern Grundbegriffe der Meditation bei. Danach gab es beim gemeinsamen Essen noch die Möglichkeit, sich über die Erfahrung auszutauschen.

Jugendwochenende mit Tiefgang

Gebet, Frauenordination und Schutz vor Missbrauch – das waren Themen eines Jugendwochenendes in Guinea. Vom 27. bis 29. Januar hatte Apostel Nema Jacques Conde nach Boulolo eingeladen. Zur Sprache kam, wo und wie man betet. Außerdem gründeten die jungen Gläubigen für jeden Bezirk ein Komitee, das sich der Prävention und Aufarbeitung von sexuellem Fehlverhalten widmet. Ausführlich wurde schließlich über die Gleichwertigkeit und Gleichwürdigkeit von Mann und Frau diskutiert. Am Ende war man sich einig, dass die Entscheidung zur Frauenordination richtig war. Zum Abschluss feierte Apostel Conde einen Gottesdienst, für den alle anwesenden Chöre den Rahmen bildeten.

Artikel-Infos

Autor:
Datum:
Schlagworte: