Spotlight 7/2023: Loslassen und festhalten

Mit Christus zu regieren ist eine höhere Form des Dienens. Das sagt Bezirksapostel John Leslie Kriel (Afrika-Süd) in seinem Spotlight zum Jahresmotto. Was das genau bedeutet, erklärt er mit den Stichworten loslassen und festhalten.

Mit der Jahreslosung für 2023 hat der Stammapostel uns ein neues Verständnis eröffnet, nämlich dafür, was es heißt, mit Christus zu regieren. Aufgrund unseres weltlichen Verständnisses von Regieren, könnte man meinen, es hätte etwas mit Herrschaft über andere zu tun. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Denn mit Christus regieren, ist eine höhere Form des Dienens. Und zwar geht es darum, das Dienen mit Christus auf eine neue und höhere Ebene zu heben.

Wir müssen unsere Vorbereitungen auf diese Berufung jetzt anpassen. Wir müssen unsere Entscheidungen darüber, was wir loslassen und was wir festhalten entweder bekräftigen oder ändern.

Was gilt es denn loszulassen? Dazu gehört:

  • Selbstgerechtigkeit. Der Gedanke, dass wir über andere Macht ausüben dürfen, wenn wir mit Jesus regieren, ist selbstgerecht, weil wir diese Stellung, mit ihm zu regieren, nicht erreicht haben durch eigene Gerechtigkeit vor Gott, sondern allein durch seine Gnade und Barmherzigkeit. Deshalb dient auch alle Anbetung, jeder Lobpreis Gottes und jede Hinführung einer Seele zu Gott nicht der Selbstdarstellung unserer Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit, sondern einzig und allein dazu, Gott unsere Liebe zu zeigen.
  • Status. Vor einiger Zeit hielt ich eine Trauerfeier für einen bekannten Mann. Es waren so viele Menschen gekommen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen, dass die Kirche aus allen Nähten platzte. Irgendwann sprach ich die Geistlichen an und sie räumten freiwillig ihre Plätze und überließen sie den Trauergästen, die im Foyer standen. Anschließend erhielt ich einen Brief von einer Frau, die schrieb: “Wenn ein Priester bereit ist, aufzustehen und mir seinen Platz zu überlassen, dann ist das die Kirche, der ich angehören möchte.” Es war diese liebevolle Geste, die die Frau dazu bewegte, Mitglied in unserer Kirche zu werden. Vielleicht berechtigt uns unser Status zu etwas, was uns wichtig erscheint, aber wir sollten darauf verzichten, wenn wir dem Nächsten dadurch etwas Gutes tun können.
  • falsches Zeugnis ablegen. Gott gab den Menschen die Gebote, damit sie in Harmonie mit ihm und untereinander leben könnten. Heutzutage wird in den sozialen Medien viel über Menschen gehetzt. Und ohne zu wissen, ob es wahr ist oder nicht, leiten wir die Nachricht einfach weiter. Lasst uns damit aufhören, gehässige Kommentare weiterzuleiten oder böses Gerede über andere zu verbreiten. Es ist ein Verstoß gegen das achte Gebot und trägt in keiner Weise zur Einheit oder Harmonie bei.

Das sind also einige Dinge, die wir hinter uns lassen sollten, während wir uns darauf vorbereiten, mit Christus zu dienen und regieren. Aber was noch wichtiger ist, ist woran wir festhalten sollten! Dazu gehört:

  • Gottvertrauen. Zurzeit gibt es viele furchtbare Ereignisse in der Welt. Das Leben scheint chaotisch zu sein. Es werden immer mehr Stimmen laut: Wo ist Gott? Lassen wir uns nicht zum Zweifeln hinreißen, sondern bleiben wir bei unserer Überzeugung: Gott hat einen Heilsplan für die Menschheit, den er erfüllen wird. Sein Sohn wird wiederkommen, so wie er es verheißen hat. Er wird kommen! Halten wir an unserem Vertrauen in Gott fest.
  • die Kontrolle über unser Leben zu erhalten. Wir müssen uns fragen: Wer oder was kontrolliert mein Leben? Ist es ein Suchtmittel? Ist es eine andere Person oder eine Gruppe von Personen? Ist es vielleicht eine Auffassung oder eine Denkweise? Lasst uns die Kontrolle übernehmen und unser Leben in die Hand nehmen. Wenn wir das tun, wird der Geist, mit dem wir versiegelt wurden, uns bei der Vorbereitung auf unsere göttliche Berufung leiten. Genau aus diesem Grund wurde der Heilige Geist nach der Himmelfahrt Christi ausgesandt.
  • unsere Liebe zu Jesus. Wir wollen aktiv an der Liebe zu unserem Erlöser festhalten! Das geschieht, wenn wir die Gottesdienste besuchen und in der Gemeinschaft Heiliges Abendmahl feiern. Indem wir an der Feier dieses Sakraments teilnehmen, bekennen wir unsere Liebe und Wertschätzung für das, was Jesus getan hat und wachsen in das Wesen Christi hinein. Die Zugehörigkeit zu dieser Gemeinschaft bietet uns auch die Möglichkeit, anderen mit den Gaben zu dienen, die Gott uns geschenkt hat.

Lasst uns im Lauf des Jahres 2023 immer wieder prüfen, was wir aufgeben und woran wir festhalten sollten, damit wir auf unsere Berufung vorbereitet sind: Mit Christus dienen und regieren!

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