Spotlight 07: Vertrauen in Gott bringt Freude in Christus

„Freude in Christus“, das ist nicht immer leicht: Manchmal stellt das Leben Fragen, auf die es scheinbar keine Antwort gibt. In den Fußstapfen des Propheten Habakuk macht sich Bezirksapostel Norberto Carlos Passuni auf die Suche. Ein Beitrag zum Jahresmotto:

Das Bibelwort, das der Stammapostel uns am Anfang des Jahres gegeben hat, steht im Buch des Propheten Habakuk. In diesem Wort wird ein besonderes Merkmal der Braut Christi herausgestellt: die Freude in Gott.

Ich habe alles was Habakuk geschrieben hat, aufmerksam gelesen und wollte mehr über ihn wissen, über sein Leben und seine Tätigkeit. Aber außer Hypothesen habe ich nichts gefunden. Selbst in der Heiligen Schrift gibt es keine Verweise auf Habakuk, die uns helfen könnten, mehr über ihn zu erfahren. Und so kam ich auf folgende Überlegung: Die Gedanken des Habakuk könnten die Gedanken irgendeines Mannes zu irgendeiner Zeit sein. Vielleicht schien es deshalb nicht notwendig, den Autor zu identifizieren oder sich mit seiner persönlichen Geschichte zu beschäftigen.

Die Frage: Klage über das Unrecht

Das Buch beginnt mit einer Art Dialog zwischen Gott und dem Propheten, der sagt: „Herr, wie lange soll ich schreien und du willst nicht hören? Wie lange soll ich zu dir rufen: ‚Frevel!‘, und du willst nicht helfen?“ (Habakuk 1,2). Hier verurteilt der Prophet Unrecht und Gewalt, denen die Menschen damals ständig ausgesetzt waren. Seine Frage: „Wie lange?“, beschreibt die Situation des Gläubigen, der am Ende seiner Kräfte ist. Er ist kurz davor, die Hoffnung aufzugeben, jemals eine Antwort auf seine Frage zu bekommen. Er hat das Gefühl, dass sich nichts ändert.

Die erste Antwort von Gott verwirrt ihn nur noch mehr. Gott erklärt ihm, dass er die Chaldäer erwecken und als Werkzeuge aussenden wird, um sein Volk zu bestrafen. Habakuk fragt, ob Gott sich die Gottlosen zunutze macht, um die Frommen zu bestrafen (1,13). Sicherlich warf die Vorgehensweise von Gott viele Fragen auf, und hat den Propheten nur noch mehr verunsichert.

Die Antwort: Bitte um Vertrauen

Im zweiten Kapitel bittet Gott den Propheten, ihm sein ganzes Vertrauen zu schenken und fasst das mit folgenden Worten zusammen: „Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben“ (Vers 4). „Glaube“ impliziert hier Treue und starkes Vertrauen. Dem Gerechten wird, aufgrund seines Glaubens an das Wort und den Willen Gottes, Leben versprochen. Das ist der Weg, der den Gläubigen gezeigt wird. Die Antwort steht nicht im Einklang mit seinem ersten Gedanken, aber sie ist ein Leitsatz für das Glaubensleben und die große Zukunftsmöglichkeit, die es bietet.

Der Prophet hat die Botschaft verstanden. Mit seiner Antwort geht er quasi auf die Frage ein: Was bedeutet mir Gott?

Der Weg: Zeit zum Überwinden

Und dann kommen wir zu den Schlussworten des Propheten: „Aber ich will mich freuen des Herrn und fröhlich sein in Gott, meinem Heil“ (3,18). Die Wirklichkeit wird im Buch Habakuk so dargestellt, wie sie ist. In der Beschreibung wird nichts beschönigt, dennoch, sagt Habakuk, „will ich mich freuen des Herrn … meinem Heil“.

Der Prophet hat einiges überwunden. Dafür hat der Herr ihm Zeit gegeben und ihm geholfen, seine persönlichen Ansichten und Einschätzungen zu überwinden. Er hat sich im Kern geändert, obwohl sich die Realität nicht geändert hat und nach wie vor schmerzhaft war. Gott hat ihn dazu aufgefordert, nicht die Tatsachen zu ändern, sondern seine Verbindung und sein Verhältnis mit ihm. Erst als er Vertrauen zu Gott gefasst hatte, war es Habakuk möglich, den wahren Grund der Freude zu erkennen, der – egal in welcher Lebenslage wir uns befinden – immer Bestand hat.

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Norberto Passuni
28.04.2015
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