Spotlight 4/2017: Benimm dich!

Ermahnen, bedrängen und dann auch noch ein böser Blick – kann das für ein Leben mit Jesu Christus begeistern? Bezirksapostel Leonard R. Kolb (USA) erinnert sich an seine Kindheit und findet Parallelen.

Mich hat vor allem der letzte Punkt unseres Jahresmottos angesprochen: Gottes Herrlichkeit verkünden, indem wir uns wie Gotteskinder verhalten. Mir fiel sofort auf: Der Stammapostel fordert uns quasi auf, uns zu benehmen. Als ob wir kleine Kinder wären?! Das letzte Mal als ich das gehört habe, kam es von meiner Mutter, die tadelnd ihren Finger hob und sagte: „Lenny, benimm dich!“ Aber Geschwister, es tut uns gut, wenn wir uns das mal genauer vor Augen führen, und schauen wie wir uns tatsächlich verhalten.

Was heißt es denn, sich wie ein Gotteskind zu verhalten? Ich glaube ihr werdet mir zustimmen, dass wir als Kinder brav waren, weil wir entweder Angst vor Strafe hatten oder uns eine Belohnung winkte. Wenn ich mich als Kind schlecht benommen habe, hat mir meine Mutter erklärt, warum das nicht in Ordnung war. Und wenn ich etwas gut gemacht hatte, waren meine Eltern ganz glücklich mit mir. Aber das sollte es nicht sein, was uns als Gotteskinder antreibt, uns zu ändern. Vielleicht haben ja manche Christen Angst davor, dass Gott sie bestraft und tun gewisse Dinge, um dem zu entgehen, wie zum Beispiel am Sonntag in die Kirche gehen oder beten. Andere wiederum erwarten eine Belohnung: „Wenn ich im Chor singe, meinem Nächsten helfe, wird Gott mich bestimmt segnen.“

Ihr Lieben, Gotteskinder verhalten sich richtig, weil sie überzeugt sind, dass es das Richtige ist, der richtige Weg ist. Sie sind überzeugt, dass die Botschaft des Evangeliums uns sagt, wie wir uns verhalten und unser Leben gestalten sollen, damit es nicht nur Gottes Wohlgefallen hat, sondern Gott zur Ehre dient. Gotteskinder sind überzeugt, dass Jesus Christus, der Ursprung des Evangeliums, weiß wie es im Reich Gottes zugeht. Deshalb ist es das Beste, ihm als Vorbild zu folgen. Durch ihn kennen sie Gott nicht als strafenden, sondern als den Gott voller Liebe und Gnade. Und Gotteskinder wissen auch, dass der Lohn der Treue weitaus größer ist als alles, was man sich jemals vorstellen könnte. Deshalb ist ihnen Jesus Vorbild in ihrem Verhalten.



Foto: Oliver Rütten

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Leonard Kolb
21.02.2017
Motto 2017