Kinder und Jugendliche stellen die Mehrheit

Zeugnis bringen per Megaphon: So sahen Pioniertaten in Uganda aus. Dieses Wochenende feiert die Neuapostolische Kirche dort gleich zwei Geburtstage – mit dem Stammapostels als Ehrengast.

Im Jahr 1979 war es, als das neuapostolische Bekenntnis von Kenia aus nach Uganda kam: Priester Johnstone Olukoye zog zu Fuß und mit einem Megaphon durch die Region Bugiri, sprach von der Wiederaufrichtung des Erlösungswerk des Herrn und kündigte die Ankunft von Apostel an. So berichtet es die Chronik der Gebietskirche Ostafrika.

Noch im gleichen Jahr empfingen mehr als 100 Gläubige das Sakrament der Heiligen Versiegelung – noch auf kenianischem Boden. Im Jahr drauf hielt Apostel Simon Anokoli den ersten neuapostolischen Gottesdienst in Uganda. Zur gleichen Zeit überschritt Apostel Edward Deppner aus Kanada die südwestliche Landesgrenze von Ruanda her und gründete die Gemeinde in Kabale.

Durchschnittsalter unter 16 Jahren

Heute zählt die Neuapostolische Kirche in Uganda rund 66.000 Mitglieder in etwa 560 Gemeinden. Ihnen dienen fünf Apostel, sechs Bischöfe und ungefähr 1400 weitere Amtsträger. Die Mehrheit der Kirchenmitglieder sind Kinder und Jugendliche.

Schließlich entspricht die Altersverteilung dem der Bevölkerung im ganzen Land: Fast 80 Prozent der rund 42 Millionen Einwohner sind jünger als 25 Jahre, knapp 48 Prozent ist sogar jünger als 14 Jahre. Das Durchschnittsalter der Gesamtbevölkerung liegt bei 15,8 Jahren. Es gibt weltweit nur noch drei Länder, die darunter liegen.

85 Prozent sind Christen

Uganda ist ein Schmelztiegel der Kulturen: 60 Ethnien mit eigenen Sprachen und Traditionen leben hier zusammen. Englisch ist die meistgebrauchte Amtssprache, Suaheli hört man hingegen vor allem bei Polizei und Militär. Der Alltag gehört den Regionalsprachen.

Trotz dieser unterschiedlichen Herkunft ist Uganda ein christliches Land: Knapp 40 Prozent der Einwohner sind Katholiken, 45 Prozent sind reformatorische Kirchen – hier weit überwiegend Anglikaner. Moslems stellen einen Anteil von 13,6 Prozent der Bevölkerung.

Gebietskirche feiert Geburtstag

Die Landeshauptstadt Kampala ist aus neuapostolischer Sicht durchaus historischer Boden: Denn hier wurde vor zehn Jahren die Gebietskirche Ostafrika gegründet – als Stammapostel Wilhelm Leber am 29. März 2009 den Apostel Shadreck Mundia Lubasi zum Bezirksapostel ordinierte.

Dessen Nachfolger Joseph Opemba Ekhuya setzte Stammapostel Jean-Luc Schneider ins Amt, der Kampala am kommenden Wochenende ein weiteres Mal besucht. Samstagmorgen steht zunächst eine Versammlung aller Apostel aus Kenia, Tansania und Uganda auf dem Programm. Für den Nachmittag ist ein Chorkonzert vorgesehen.

Den Höhepunkt des Besuches können Glaubensgeschwister in der gesamten Gebietskirche miterleben. Denn der Gottesdienst mit dem Stammapostel am Sonntag wird live in alle drei Länder übertragen. Dafür sorgen die öffentlich-rechtliche Uganda Broadcasting Corporation und die staatliche Kenya Broadcasting Corporation. So kamen zuletzt an die 100.000 Gottesdienst-Teilnehmer zusammen.

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Andreas Rother
28.03.2019
Uganda, Stammapostel, Stammapostelreisen