NAK-karitativ setzt Spendenplus gleich um
Mehr Spendengelder, mehr Projektförderung: Auf diese Formel lässt sich das Jahr 2019 für das Hilfswerk „NAK-karitativ“ bringen. Der jüngst veröffentlichte Jahresbericht macht deutlich, wie notwendig das war – und bleibt.
Die Bilanz kann sich sehen lassen: Mehr als 3,8 Millionen Euro hat NAK-karitativ im vergangenen Jahr unmittelbar in die Projektarbeit gesteckt – der zweithöchste Betrag im ablaufenden Jahrzehnt. Finanziert wurden so 72 laufende Projekte, 9 Patenschaften und 15 Daueraktionen in 23 Ländern auf vier Kontinenten. Geographischer Schwerpunkt war mit einem Anteil von 83 Prozent ganz klar Afrika.
Wozu das Geld dient
Rund 43 Prozent der Mittel entfielen auf den Bereich „Brot“, also Projekte zur Sicherung der Lebensgrundlagen. Als Beispiel nennt der Jahresbericht die „Spar-Selbsthilfegruppen“ in Sambia. Die Teilnehmer zahlen in eine Gemeinschaftskasse, aus der sie später Kredite zum Aufbau eines eigenen Geschäftes erhalten können. So konnten Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, ihr Einkommen um bis zu 40 Prozent steigern.
Ein knappes Viertel der Projektausgaben kam dem Bereich „Bildung“ zugute. Hier führt NAK-karitativ die langfristige Förderung einer Berufsschule für junge Mädchen in Burkina Faso an. Die 2019er Absolventinnen gründeten eigene Unternehmungen oder fanden gute Anstellungen.
Fast ein Fünftel des Geldes floss in den Bereich „WASH“ (Wasser, Sanitär, Hygiene). Dazu gehört der Bau von Toilettenanlagen für zwei Schulen im Osten Kenias – inklusive einer Biogasanlage. Das gewonnene Gas wird in der Schulküche verwendet und reduziert den Verbrauch von Brennholz – in einer vom Klimawandels stark betroffenen Region.
Ein Zehntel des Betrages wurde für den Bereich „Katastrophen“ benötigt – allem voran in Südostafrika: Knapp 25.000 Menschen in Malawi und Simbabwe erhielten Nothilfe nach dem Wirbelsturm Idai.
Der Rest ging an die Bereiche „Gesundheit“ und „Struktur“. Paradeprojekt ist hier die Medizinische Station auf São Tomé,,die pro Jahr etwa 3000 Patienten zahn- und allgemein-medizinisch versorgt.
Woher das Geld kommt
Diese Projektmittel machten 95 Prozent der Gesamtausgaben in Höhe von fast 4,1 Millionen Euro aus. Der verbleibende Betrag entfiel auf Verwaltungskosten und Öffentlichkeitsarbeit.
Das Geld kam überwiegend aus Spenden – insgesamt 2,8 Millionen Euro. Mehr als zwei Drittel davon waren Einzelspenden. Darüber hinaus schlugen die Patenschaften und Daueraktionen, Erbschaften sowie eine Finanzspritze von „human aktiv“ zu Buche, dem Hilfswerk der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland.
Hinzu kommen staatliche Fördermittel in Höhe von gut 240.000 Euro. Rund eine Million Euro hatte NAK-karitativ schon im Vorjahr zurückgelegt, um 2019 anfallende Rechnungen zu begleichen.
Pandemie stärkt Feind Hunger
Mit Sorge blicken die Verantwortlichen in ihren Vorworten auf das Jahr 2020: „Eine Pandemie verändert das Leben“, schreibt Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer Jörg Leske. „Viel mehr noch in den Ländern des globalen Südens, wo viele Menschen im sogenannten informellen Sektor arbeiten. Tagelöhner sagte man früher.“ Und das heißt: „Durch die Corona-Pandemie hat der Kampf gegen den Feind Hunger wieder besondere Bedeutung gewonnen.“
„Das bringt neue Herausforderungen“, betont Stammapostel i.R. Wilhelm Leber als Schirmherr von NAK-karitativ. „Wie gut, dass viele sich auch unter den gegenwärtigen Verhältnissen noch anrühren lassen von der Not, die in anderen Teilen der Welt herrscht.“
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Andreas Rother
07.12.2020
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