Eine Erfahrung, die das Leben verändert: Die hat nicht nur ein Fischer vor 2000 Jahren gemacht. Die können die Menschen auch heute noch machen – es kommt nur darauf an, wie man Jesus Christus begegnet.
Es war eine lebensverändernde Begegnung: Die ganze Nacht hatte Petrus gefischt – erfolglos. Da kam dieser Jesus und bat ihn, ein Stück hinaus zu rudern, damit die Menschenmenge ihn sehen konnte. Als er seine Predigt beendet hatte, wies Jesus ihn an, die Netze zur anderen Seite azszuwerfen. Das Entscheidende für Petrus: Nicht der reiche Fang, sondern dass er zum Menschenfischer wurde.
„Was können wir aus dieser Geschichte lernen?“, fragte Stammapostel Jean-Luc Schneider am 11. September 2021 beim Jugendgottesdienst in Água Creola (São Tomé) rund um das Bibelwort aus Lukas 5,4.5: „Und als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus! Und Simon antwortete und sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort hin will ich die Netze auswerfen.“
Fünf Antworten hatte der Kirchenleiter parat:
„Wir dienen dem Herrn, ohne Bedingungen zu stellen.“ Petrus habe nicht erst Hilfe eingefordert, sondern sich gleich in den Dienst Jesus gestellt. „Alle Gotteskinder sind berufen, dem Herrn zu dienen“ – „indem wir unserem Nächsten Gutes tun“, „indem wir uns in seinem Werk einbringen“ und „indem wir das Evangelium verkündigen“.
„Jesus kennt unsere Bedürfnisse und kümmert sich um uns!“ Er sorgte für Petrus, sobald seine Mission erfüllt war. „Die Menschen sind so. Sie rufen einem zu ,Du musst mir helfen!‘, und sobald der andere nichts mehr für ihn tun kann, wird er ,weggeworfen‘“. Jesus hingegen: „will uns Heil schenken, er will uns erretten. Aber er sorgt auch für uns in unserem täglichen Leben. Lieber Bruder, liebe Schwester, du kannst zu ihm kommen und ihm all deine Wünsche sagen.“
„Wir arbeiten nach dem Willen Gottes.“ Die Hilfe des Herrn habe nicht darin bestanden, Petrus Fische zu bringen, sondern ihm zu sagen, wie er arbeiten soll, um sie zu fangen. „Wer seinen Lebensunterhalt bestreiten wolle, müsse Schule, Studium und Arbeit ernst nehmen. Wer in Familie und Freundschaft glücklich sein wolle, der müsse diese Beziehungen pflegen. Und auch für das Seelenheil gelte: „Du musst deinen Teil tun. Du musst arbeiten, musst gegen das Böse kämpfen, du musst ablegen, was nicht zu Gott passt. – Das ist deine Arbeit, das macht nicht der liebe Gott.“
„Wir vertrauen auf Gottes Wort …“ Jesus habe die Arbeit des Petrus gesegnet, weil dieser genau das tat, was von ihm verlangt wurde – auch wenn es seltsam erschien. „Der Herr hat uns versprochen, dass er wiederkommt und die Seinen zu sich nimmt. Wie soll denn das passieren?“ Oder: „Guck doch, was alles passiert in der Neuapostolischen Kirche. Wie kannst du denn glauben, dass das das Werk Gottes ist?“ Und schließlich: „Die Menschen sagen uns: ,Ach, du sollst das nicht so genau nehmen mit den Geboten. Wenn du immer ehrlich bist, kommst du zu nichts.“ Aber: „Nein, wir vertrauen dem Herrn und tun seinen Willen, auch wenn es gegen den Verstand geht und gegen die Meinung der Mehrheit.“
„… und suchen die Gemeinschaft mit ihm.“ Die Fischer seien so beeindruckt vom Wunder des reichen Fangs gewesen, dass von nun an das Wichtigste für sie war, dem Herrn nachzufolgen. „Wenn wir dem Herrn dienen, erleben wir im täglichen Leben die Hilfe Gottes. Und auf einmal wird der Geber für uns wichtiger als das, was er uns im Natürlichen gibt. Dann ist das Wichtigste, dass wir auf ewig bei dem Herrn sind und schon auf Erden immer ganz nah bei ihm.“
„Wir verkünden das Evangelium in Wort und Tat.“ Jesus machte Petrus zu einem Menschenfischer. „Das Netz auswerfen bedeutet, dass wir das Evangelium verkündigen – im Wort und in der Tat. Da kommt natürlich der Gedanke: ,Ach, das nützt doch nichts, die Leute wollen ja nichts mehr von den Aposteln wissen.‘ Dann denkt an Petrus: Er hatte nichts gefangen, und der Herr sagte ihm: ,Wirf das Netz noch einmal aus, dann klappt es.‘“
Die Zusammenfassung des Stammapostels: „Gott ruft uns, wir sollen ihm dienen. Aber er sorgt auch für uns. Um seinen Segen und seine Gaben zu empfangen, müssen wir aber arbeiten nach seinem Willen. Wir vertrauen seinem Wort. Wir suchen immer die Gemeinschaft mit ihm. Wir wollen das Evangelium verkündigen. – Und ich kann euch garantieren: Der Herr wird euer Bemühen segnen.“