Christ sein heißt, für alle Menschen zu beten!
Ausgerechnet Gaggenau – in der dortigen Umgebung wuchs Helge Mutschler als Kind auf. Jahre später empfängt er hier die Ernennung zum Bezirksapostelhelfer. So klein ist oft die Welt. Und so groß ist Gottes Werk! So jedenfalls sieht es der Stammapostel.
Am Sonntag, 28. Februar 2021 weilte Stammapostel Jean-Luc Schneider im Westen von Baden-Württemberg (Deutschland). Aus Gründen der Reiseeinschränkungen wegen Corona konnte er nicht in den Norden Deutschlands kommen, um Apostel Helge Mutschler mit einer neuen Verantwortung zu betrauen, sondern er musste nahe der französischen Grenze bleiben. Der erste Timotheusbrief stand im Mittelpunkt seiner Predigt: „Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat als Lösegeld für alle, als sein Zeugnis zur rechten Zeit“ (1. Timotheus 2,3–6).
Ein Evangelium für alle
„Wir alle sollen für das Heil aller Menschen beten, weil Gott will, dass alle Menschen gerettet werden.“ Dieser Gedanke, so das Kirchenoberhaupt, stimme mit dem Inhalt des ganzen Neuen Testaments überein. Jesus sei zwar zu den Juden gekommen, habe ihnen aber schnell gezeigt, dass er auch für die Samariter da sei. Später sei Petrus zu Cornelius gegangen und habe damit gezeigt, dass auch die Heiden Heil finden können. „Jesus hat auch klargestellt, dass nicht nur die Guten und die Frommen, sondern auch die Sünder, die Ehebrecherin, die Korrupten Heil finden können, selbst der Übeltäter am Kreuz.“ Schließlich habe er sogar an die gedacht, die ihn töteten.
Beten, nicht predigen
Christi Nachfolger sollen für alle Menschen beten, appellierte der Stammapostel. „Wir glauben nicht nur an das Evangelium, an die Macht der Liebe Gottes, wir lieben auch die Menschen. Sie mögen bitte das Gleiche erhalten wie wir.“ Das bedeute allerdings auch, dass wir nicht erwarten und darauf bestehen, dass sie genauso lange treu sind, genauso leiden müssen wie wir. „Wir wollen auch nicht mehr sein als die anderen. Wir erwarten auch nicht, dass sie so werden wie wir, dass sie so leben wie wir. Hauptsache ist, sie folgen Jesus Christus nach.“
Auch für die Feinde
„Aber das geht noch viel weiter“: ‚Liebt eure Feinde,‘ an dieses Jesuswort erinnerte der Stammapostel die Gemeinde. „Betet wirklich für alle Menschen, auch für die, die euch verfolgen, die euch nicht gut gesonnen sind, für eure Feinde!“ Das sei ein großer Schritt.
Die Menschen müssten jedoch auch das Evangelium hören, wenn sie zum Glauben kommen sollen. „Also: Beten ist gut, aber es braucht noch etwas mehr – beten und arbeiten“. Unser Gebet könne lauten: „Gott, hilf mir, dass ich das Evangelium verkündigen kann, damit sie es hören können. Sonst können sie nicht errettet werden. Gib mir den Mut, mich als Christ zu bekennen. Gib mir den Mut, von Christus zu reden, ohne Angst und ohne Hemmungen ganz offen zu sagen, dass ich Christ bin.“ Das brauche man nicht predigen, sondern könne es durch Handeln zeigen. „Lasst uns doch ganz einfach ohne Hemmungen uns zu Christus bekennen und offen sagen, dass wir Christen sind.“
Beten und handeln
Sehr eindringlich hielt der Stammapostel an diesem Gedanken fest: „Ich gehe noch einen Schritt weiter: ‚Herr hilf, lass mich ein lesbarer Brief Christi sein.‘ Das gehört auch zum Gebet für das Heil aller Menschen. Alle Menschen sollen sehen, dass ich an Gott glaube. Alle Menschen, wenn sie mein Leben betrachten, sollen sehen, dass ich Gott vertraue und ihn liebe. Da brauche ich gar nicht viel zu sprechen, das sieht man.“
Nicht aufgeben
Jesus Christus habe gesagt, dass wir ohne Unterlass beten sollen. „Wir sollen nicht den Mut verlieren, weil wir meinen, das interessiert niemand. Lasst uns beharrlich sein als Bekenner und Zeuge Jesu Christi. Eines Tages vielleicht werden wir erfahren, dass wir eine große Hilfe waren für jemanden, den wir gar nicht wahrgenommen haben. Aber er hat uns wahrgenommen und durch unser Bekennen, unser Vorbild, unser Handeln waren wir ein Brief Christi, den er lesen konnte.“