Der Untertitel ist Programm für die neue Mitgliederzeitschrift der Neuapostolischen Kirche: „Rund um die Welt“ heißt es im Slogan von „community“. Nach Englisch, Französisch und Spanisch folgen jetzt weitere Übersetzungen. Eine Besonderheit ist dabei die arabische Ausgabe.
Wer die lateinische Schrift gewohnt ist, der wird die community Arabisch wohl erst einmal falsch herum aufschlagen. Denn im Arabischen läuft nicht nur die Schrift von rechts nach links, sondern auch die Seitenfolge ist gegenläufig. Das Heft fängt – aus Sicht des westlichen Standards – quasi hinten an. Und die Seiten sind nicht links, sondern rechts geheftet.
Kulturtransfer macht Mehrarbeit
Für Emil Mansour ist das ganz normal. Der Gemeinde-Vorsteher stammt aus Israel, ist in einem viersprachigen Elternhaus aufgewachsen (Englisch/Französisch sowie Hebräisch/Arabisch) und lebt derzeit im Hochschwarzwald in Deutschland. Dort ist er für die Gebietskirche Süddeutschland als Übersetzer tätig.
Die Besonderheiten des Arabischen machen Evangelist Mansour nicht nur sprachlich einiges an Arbeit: Zwar lassen sich Computer heutzutage durchaus auf Rechtsschreibung umstellen. Doch das Heft muss zum einen in der Seitenfolge umgestellt werden und zum anderen öfter auch im Layout gespiegelt werden.
Nicht nur im Nahen Osten gefragt
Der größte Teil der arabischen Auflage geht nach Israel, dessen Bevölkerung zu gut 20 Prozent arabischer Abstammung sind. Bedient werden damit auch Glaubensgeschwister im Libanon, in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Ägypten. Einzelne Hefte werden zudem in Nordamerika und Europa gelesen.
Die Lebensverhältnisse seiner Kundschaft vor allem in Israel kennt Evangelist Mansour nicht nur von seiner Herkunft her, sondern auch aus seiner langjährigen kirchlichen Tätigkeit vor Ort. Als Christen zählen die neuapostolischen Kirchenmitglieder dort ohnehin zu einer Minderheit. Und das kann nicht nur im Glaubens- sondern auch im Alltagsleben Nachteile mit sich bringen.
Drei Tage Gottesdienst hintereinander
Auf jeden Fall bringt die Region die unterschiedlichsten kulturellen Einflüsse mit sich – allein schon beim arbeitsfreien Feiertag: Was den Christen der Sonntag ist, das ist den Juden der Samstag und den Moslems der Freitag. Je nach Landstrich muss sich der Gottesdienst-Termin der vorherrschenden Religion anpassen.
Für den Gottesdienst-Leiter Mansour hat das auch Vorteile: So kann er seine Rundreisen effizient planen und unterschiedliche Gemeinden nacheinander freitags, samstags und sonntags besuchen. Bis zu sieben Gottesdienste hält er manchmal so innerhalb von drei Tagen.
Westafrika mit eigenem Regionalteil
Für Lothar Heim zählt die community Arabisch zu den kleineren Projekten. Der Bezirksevangelist koordiniert in der Gebietskirchenverwaltung Süddeutschland unter anderem die Realisierung von Publikationen. Während die arabische Auflage im dreistelligen Bereich liegt, kommen die Hefte für die betreuten Gebiete in Westafrika auf eine Stückzahl von mehr als 47.000.
Ghana, Togo, Benin, Nigeria, Äquatorial-Guinea, Gabun, Kamerun, Guina, Sierra Leone, Liberia und die Elfenbeinküste werden mit der neuen Mitgliederzeitschrift in den Sprachen Englisch, Französisch und Spanisch versorgt. Während die arabische Schwester im Kopierverfahren entsteht und dann in die Post geht, kommen die westafrikanischen Ausgaben – zu der auch ein vierseitiger Regionalteil gehört – vor Ort aufs Papier. Dafür sind Druckereien in Ghana, Nigeria, Kamerun, Guinea und Sierra Leone im Einsatz.
Rund um die Welt in fast 40 Sprachen
Auch das ist nur ein kleiner Ausschnitt des weltumspannenden Informationsnetzwerkes. Gerade eben erschienen in zum Beispiel die community in Indonesien in der Landessprache Bahasa. Weitere Übersetzungen sind in Arbeit.
Zum Teil wird das komplette Heft mit 32 Seiten Umfang publiziert, zum Teil auch nur die 12-seitige core-community. Diese Kerninhalte fließen in die deutsche „Unsere Familie“ und in die „African Joy“ ein, die im deutschsprachigen Raum beziehungsweise im Afrika jeweils das offizielle Organ der Neuapostolischen Kirche bleiben. Auf diese Weise erscheinen die wichtigsten Inhalte „rund um die Welt“ in knapp 40 Sprachen.