Schöpfung, Glaubenspraxis und Vorbereitung – So kann man ganz kurz die Gottesdienste im nächsten Monat zusammenfassen. Doch dahinter steckt sehr viel, das dürfen die Gottesdienstbesucher erfahren.
Die fünf Gottesdienste im Oktober werden strukturiert durch ein übergeordnetes Thema, das drei Gottesdienste umfasst: „Praxis des Glaubens“. Der Glaube ist „innere Gewissheit und Vertrauen in Gott“ heißt es in den Leitgedanken. Drei Ausdrucksformen sollen betrachtet werden. Zwei Gottesdienste umklammern dieses Thema. Der erste Gottesdienst im Oktober nimmt Gottes Schöpfung in den Fokus. Der letzte Gottesdienst dient der Vorbereitung auf den Gottesdienst für die Entschlafenen.
Die Schöpfung im Blick haben
Es ist eine aussichtslose Situation. Die Stadt Jerusalem ist von Feinden belagert. „Ach, Herr Herr“, beginnt der Prophet Jeremia sein erschütterndes Gebet. Doch er macht deutlich: „siehe, du hast Himmel und Erde gemacht durch deine große Kraft und deinen ausgestreckten Arm“ – er bekennt Gott als Schöpfer allen Lebens. Er bekennt, dass Gott allmächtig ist und alles gut gemacht hat. Nichts kann sich Gott entgegenstellen: „kein Ding ist vor dir unmöglich.“ Diese Begebenheit in Jeremia 32,17 wird im ersten Sonntagsgottesdienst auf die heutige Zeit übertragen. Die Gläubigen erfahren die konkreten Auswirkungen, die dieses Bekenntnis hat.
Glauben in der Praxis: das Gebet
Er steht kurz davor, einen bedeutenden Schritt zu gehen: Die Berufung der zwölf Apostel. Doch kurz vorher zieht sich Jesus zurück, geht auf einen Berg und sucht im Gebet die Verbindung zu seinem Vater. Ohne ihn will er diese Entscheidung nicht treffen. Im zweiten Sonntagsgottesdienst dient das Bibelwort aus Lukas 6,12 aus dieser Begebenheit zur Grundlage. Die Gläubigen lernen, sich ein Beispiel an Jesus zu nehmen. Im Gottesdienst wird thematisiert, weshalb man sich zum Trubel des Alltags distanzieren sollte und welche Rolle Gebet im eigenen Leben einnehmen kann. Das Gebet ist „Atmen der Seele“, denn ein lebendiger Glaube ohne Gebet funktioniert nicht.
Glauben in der Praxis: das Gespräch mit dem Nächsten
Sonntagmorgen nach dem Gottesdienst: Die meisten Glaubensgeschwister reden übers Mittagessen, andere über Pläne des Wochenendes, wieder andere schimpfen über den Dienstleiter. Zu schnell verschiebt sich der Fokus vom Geistlichen wieder auf das Irdische. Hoffentlich nicht nach dem dritten Sonntagsgottesdienst im Oktober, denn da geht es um die Praxis des Glaubens, mit dem Nächsten über den Glauben zu sprechen. In 1. Thessalonicher 5,11 geht es um Trost und Erbauung, aber das sind nicht die einzigen positiven Effekte, die man aus einem Glaubensgespräch mitnehmen kann. Das Sprechen über den Glauben ist nicht nur Sache der Geistlichen.
Glauben in der Praxis: die Bibel
Auch heute noch zählt die Bibel zu den meistverkauften Büchern der Welt. Glaube, Lehre und Predigt – alles fußt auf der Bibel. Darum ist es nicht nur für Geistliche, sondern für alle Gläubigen wichtig, sich in der Bibel auszukennen. „Ihr sucht in den Schriften, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie sind´s, die von mir zeugen“ – dieses Bibelwort aus Johannes 5,39 ist Grundlage des vierten Sonntagsgottesdienstes, der sich damit auseinandersetzt, wie die Bibel für die Praxis des Glaubens eine Rolle spielt, wenn sie im Licht des Heiligen Geistes gelesen wird.
Auf den Gottesdienst für Entschlafene vorbereiten
Die alten Athener hatten sogar einen Altar, der einem unbekannten Gott gewidmet war – dass sie ja keinen vergessen. Als Paulus das sah, klärte er die Athener auf: Es gibt nur einen Gott, nur einen wahren Gott, der alles gemacht hat und allen nah ist. Der fünfte Sonntagsgottesdienst im Oktober dient der Vorbereitung für den Gottesdienst für die Entschlafenen und befasst sich mit dieser Erklärung von Paulus aus der Apostelgeschichte 17,26.27. Dass Gott allen nahe sein will ist klar, aber warum erfahren das nicht alle zu Lebzeiten? Dies bleibt ein göttliches Geheimnis, aber der Gottesdienst klärt darüber auf, was zu tun ist, wenn man den Ruf Gottes hört und wie man heute schon Gemeinschaft mit Gott haben kann.
Foto: Jantanee Rungpranomkorn – istockphoto.com