Der neue Stammapostel der Neuapostolischen Kirche heißt Jean-Luc Schneider
Hamburg/Zürich. Seit dem heutigen Pfingstsonntag 2013 hat die Neuapostolische Kirche ein neues geistliches Oberhaupt: Jean-Luc Schneider ist neuer Stammapostel und Nachfolger von Wilhelm Leber, der feierlich in den Ruhestand trat. Es war ein besonderer Höhepunkt, als der neue Stammapostel den bisherigen Stammapostel aus dem Amt verabschiedete. „Im Herzen bleibst du unser Stammapostel!“
2013 ist das Jubiläumsjahr der Kirche, die ihr 150-jähriges Bestehen feiert. Damit wurde das Pfingstfest in diesem Jahr gleich in zweifacher Hinsicht ein Höhepunkt im Kirchenjahr. Der lang angekündigte Wechsel an der Spitze fand statt: Stammapostel Wilhelm Leber trat mit 65 Jahren nach achtjähriger Amtszeit in den Ruhestand. 2005 hatte ihn Stammapostel Richard Fehr in Stuttgart-Fellbach (Süddeutschland) zum Stammapostel ordiniert und als Nachfolger beauftragt. Nun war es an Stammapostel Leber, seinen Nachfolger festzulegen.
An Pfingsten 2012 vorbereitet
Einen ersten Schritt hatte Stammapostel Wilhelm Leber im Pfingstgottesdienst 2012 in Köln getan. Vor einem Jahr hatte er Bezirksapostel Jean-Luc Schneider als Nachfolger vorgestellt und als Stammapostelhelfer beauftragt. Dieser hatte nun ein Jahr Gelegenheit, sich auf die neue Aufgabe vorzubereiten. Nach und nach gab er die bisherige Verantwortung als Leiter der Gebietskirchen Frankreich und Kongo ab.
Am Ende des Pfingstgottesdienstes am 19. Mai 2013, nach der Feier des Heiligen Abendmahls, bat Stammapostel Wilhelm Leber seinen Nachfolger an den Altar. „Du bist der Fels für die neuapostolischen Christen“, erinnerte Stammapostel Leber an die Worte des Herrn, die er seinem Jünger Petrus mitgab (nach Matthäus 16,18): „Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen.“
Stammapostelamt – das Felsenamt
Dann beschrieb der scheidende Stammapostel kurz einige Aspekte des Stammapostelamtes: „Du sollst ein Felsen sein, also aktiv die Voraussetzungen dafür schaffen, dass der Herr seine Gemeinde bauen kann.“ Der Stammapostel übernehme die Verantwortung, dass die Basis, das Fundament stabil bleibe, dass die Lehre klar und rein sei und dass sich alles zum Himmel hin orientiere. „Du wirst aber spüren, dass du umgeben bist von himmlischen Kräften und den vielen Gebeten treuer Gotteskinder“, gab er dem neuen Kirchenleiter mit.
Willst du dem Herrn dienen?
Schließlich stellte der Stammapostel seinem Nachfolger die Frage, ob er das Stammapostelamt übernehmen und seinen Glaubensgeschwistern der Fels sein wolle. „Willst du sie alle lieben und in deinem Herzen tragen? Und: Willst du in diesem Sinn dem Herrn dienen?“ Sichtlich gerührt beantwortete der so Angesprochene die Frage mit Ja. In den Worten zur Ordination bat der Stammapostel Gott um Weisheit und Kraft für seinen Nachfolger. „Sei das Haupt der Apostel. Die volle Kraft des Heiligen Geistes soll in dir wirksam werden.“
Dank an Stammapostel Fehr
Danach wandte sich Stammapostel Wilhelm Leber ein letztes Mal im aktiven Amtsauftrag an die Gemeinde und seine via Satellit und Internet in aller Welt live angeschlossenen Glaubensgeschwister. Dabei dankte er zunächst seinem Amtsvorgänger, Stammapostel Richard Fehr, der aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen konnte. „Er war mir ein wahrer Segensträger“, so Stammapostel Leber.
Dann dankte er allen Schwestern und Brüdern. „Ich habe unendlich viel Liebe aus euren Reihen erfahren.“ Sein Dank galt auch den Aposteln, Bezirksaposteln sowie allen Seelsorgern für ihre Unterstützung.
Lehre vertieft und konsolidiert
Der neue Stammapostel Jean-Luc Schneider wandte sich mit Dankesworten an seinen Amtsvorgänger: „Du hast uns in den acht Jahren mit deiner wunderbaren Art gedient. Unter deiner Leitung und dank deiner Impulse konnte die Kirche ihre Lehre vertiefen und konsolidieren.“ Dies alles werde in die Geschichte der Kirche eingehen. Als Beispiele nannte Stammapostel Schneider die neuen Leitgedanken für den Gottesdienst und die neue Liturgie. „Deine tiefgehende Wortverkündigung hat uns begeistert, deine Predigten uns geprägt und gestärkt.“
Stammapostel Leber habe auch ein spezielles Herz für die Jugendlichen gehabt. Beispiele seien der Europa-Jugendtag 2009 in Düsseldorf und die vielen regionalen Jugendtage gewesen, an denen der Stammapostel teilgenommen habe. „Du hast es geschafft, die Jugendlichen für Jesus Christus und sein Werk zu begeistern.“ Auch erwähnte Stammapostel Schneider die Initiative Lebers zur Gründung neuer Bezirksapostelbereiche und seine Unterstützung in der AIDS-Bekämpfung in afrikanischen Ländern. „Wir haben deinen Fleiß bewundert und danken dir für deine Nähe und die offenen Gespräche“, gab Stammapostel Schneider auch die Gedanken aus dem Kreis der Bezirksapostel weiter.
Stellvertretender Dank für Millionen
Dann entließ er Stammapostel Wilhelm Leber aus seiner Aufgabe und Verantwortung als Stammapostel und versetzte ihn in den Ruhestand. „Du wirst für immer unser Stammapostel bleiben“, versprach er. Sein Händedruck sei stellvertretend für die vielen Millionen Glaubensgeschwister weltweit und darin liege der Dank für alles – auch der Dank an seine Gattin und Familie. „Wir wünschen dir göttlichen Segen und bitten dich weiter um deine Liebe, deine Gebetskraft und deine Weisheit.“
Sein Programm, so der neue Stammapostel, stehe auf der ersten Seite im Katechismus der Neuapostolischen Kirche: Die Neuapostolische Kirche soll eine Kirche sein, in der sich Menschen wohlfühlen und — vom Heiligen Geist und der Liebe zu Gott erfüllt — ihr Leben nach dem Evangelium Jesu Christi ausrichten und sich so auf sein Wiederkommen und das ewige Leben vorbereiten.
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