Verstört? Verzweifelt? Manchmal braucht es Augenblicke des Innenhaltens, um neue Klarheit zu gewinnen. Auf die Spur von drei Jüngern begab sich Stammapostel Jean-Luc Schneider bei seinem jüngsten Besuch in Kanada.
Rund 3350 Glaubensgeschwistern erlebten – live oder per Übertragung – den Gottesdienst am 22. März 2015 in der Gemeinde Kitchener Central. Die Predigt stand unter dem Bibelwort aus Markus 9,2.7: „Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus, Jakobus und Johannes und führte sie auf einen hohen Berg, nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verklärt; Und es kam eine Wolke, die überschattete sie. Und eine Stimme geschah aus der Wolke: Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören!“
Auf dem Berg der Verklärung
„Die Passionszeit ist eine Zeit des Trostes“, sagte der Stammapostel. Es sei tröstlich zu wissen, dass Jesus uns verstehen kann, weil er das Gleiche durchgemacht habe: „Er hat Schmerzen empfunden wie wir. Er hat sich vor dem Tod gefürchtet. Er hat auch unter der Schwachheit seiner Freunde, der Jünger, gelitten.“ Jesus kenne nicht nur die Not, er könne uns auch helfen. „Er hat uns den Weg gezeigt. Und eigentlich ist es gar nicht so schwierig, diesen Weg zu gehen.“
Die Begebenheit auf dem Berg der Verklärung stand im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Nachdem Jesus die Leidenszeit angekündigt hatte, waren die Jünger entmutig und verstört. Deshalb nahm er drei von ihnen mit auf einen Berg. „Als er mit ihnen betete, wurde er verklärt. Auf einmal sahen sie nicht mehr Jesus, ihren Freund, sondern den Sohn Gottes.“ Und es erschienen Elia und Mose. Dann kam eine Wolke, ein biblisches Zeichen der Gegenwart Gottes, und sie hörten eine Stimme: „Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören!“ (Markus 9, aus 7).
Das Wesen Christi erkennen
„Welche Bedeutung hat diese Begebenheit für uns?“, fragte Stammapostel Schneider. „Auch wir leiden. Und wir sehen, dass andere leiden. – Jesus weiß das. Er kennt dein und mein Leid und sagt: ,Komm, wir gehen auf den Berg.‘ Mit anderen Worten: ,Komm, wir gehen in den Gottesdienst. Ich bete mit euch.‘ Er hat die Zusage gegeben: ,Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen‘ (Matthäus 18,20).“
„Der Heilige Geist weist auf die Herrlichkeit Gottes und erklärt uns wer Jesus ist“, erläuterte der Stammapostel:
- „Denkt an Jesus und seine Taten. Schaut auf Jesus, auf seine Liebe, seine Geduld und seine Gnade. Denkt an die Zukunft und den Heiligen Geist, der uns die Herrlichkeit Jesu durch das Wort Gottes offenbar.“
- „Mach dir keine Sorgen. Gott hat dich nicht vergessen. Gott hat nicht versagt, selbst wenn alles abwärts zu gehen scheint. Alles geschieht nach dem Willen Gottes und seinem Erlösungsplan. Es wurde angekündigt. Wir lesen es in der Heiligen Schrift.“
- „Denkt an die Vergangenheit. So wie Mose und Elia leiden mussten und durch die Gnade Gottes selig wurden, so wie die Menschen vor dir leiden mussten, so musst auch du leiden. Es ist normal. Gott konnte damals helfen. Wieso sollte er heute nicht auch helfen können? Er kann es und wird es tun.“
- „Manchmal vergessen wir, dass das, was wir sehen, nur ein Teil dessen ist, was Gott tut. Ein großer Teil der Arbeit findet im Jenseits statt. Der Herr liebt euch auch in der jenseitigen Welt und er wird euch auch dort selig machen.“
- „Richtet euer Leben am Evangelium aus und folgt seinen Gesetzen, dann werdet ihr selig. Darüber besteht kein Zweifel. ,Den sollt ihr hören.‘ Das geschieht im Gottesdienst, wo wir die Herrlichkeit Gottes erleben. Wir können sie sogar im Heiligen Abendmahl erleben.“
Das Wesen Christi erkennbar machen
„Wir sind nicht die Einzigen, die leiden. Wir sind nicht die Einzigen, die kämpfen müssen“, ergänzte Stammapostel Schneider. „Jesus will unserem Nächsten helfen und ihn trösten. Er möchte ihnen die Herrlichkeit zeigen und dafür braucht er uns.“ – „Von Zeit zu Zeit gibt es Situationen, in denen uns Gott braucht, um anderen zu zeigen, was Christus durch schwache Menschen alles erreichen kann. Dann steckt er uns in eine besondere Situation und wartet darauf, dass wir reagieren wie Jesus reagieren würde, damit er sagen kann: ,Das sind meine Kinder. Schau sie dir an wie sie damit umgehen!‘ – Wir wollen das als eine Aufgabe annehmen, die jedem Einzelnen von uns gilt.“