Gegen politische Gewalt und sexuelles Fehlverhalten, für die Opfer von Krieg und Rassismus: neuapostolische Christen engagieren sich – vier Beispiele aus dem Gemeindeleben.
Für Frieden und Harmonie
Bei den Wahlkämpfen in Ghana für die Wahl am Samstag geht es momentan heiß her. Nicht nur, weil in Ghana zurzeit Temperaturen von über 30 Grad Celsius herrschen, sondern, weil Gewaltausschreitungen im Zuge der Wahlen befürchtet werden. Deshalb sind vor allem junge Glaubensgeschwister aus dem Apostelbereich Techiman seit dem 19. Oktober 2024 für den Frieden auf die Straße gegangen. Sie waren nicht allein: Würdenträger und Führungskräfte verschiedener politscher Parteien sowie verschiedener Kirchen waren mit dabei, für den Frieden zu werben. Die Aktivisten trugen Plakate und klärten über Strafen für Gewalttaten während der Wahlen auf. Auch Apostel Paul Kyeremeh war dabei und motivierte die Jugendlichen, Frieden und Harmonie zu fördern und betete auch für das Land Ghana.
Ins Gedenken gestolpert
Geplant waren vier Stationen, doch dann sind die Organisatoren des Gedenkrundgangs zur Erinnerung an die Reichspogromnacht 1938 in Deutschland über einen fünften Stein gestolpert. Stolpersteine sind Gedenktafeln, die als Steine in den Boden eingebracht sind und an das Schicksal der Opfer im Nationalsozialismus erinnern sollen, die in der Nähe gelebt haben. Die Reichspogromnacht am 9. November 1938 forderte viele Opfer und um an diese zu erinnern, gingen rund 20 Christen verschiedener Kirchen, darunter auch neuapostolische Christen, am 9. November 2024 in Bergedorf (Deutschland) auf die Straße. Bei allen Stationen beschäftigten sich die Christen mit den Lebensdaten der Menschen, bei der ungeplanten fünften Station wurde einfach schnell im Internet recherchiert. Gesang und Gebet schlossen den Rundgang ab.
Im Krieg einen Unterschied machen
Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine hat human aktiv, das Hilfswerk der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, mehrfach Medikamente, medizinische Geräte und andere Hilfsmittel sowie finanzielle Zuwendungen an Krankenhäuser in Riwne und Saporischschja geschickt. Zuletzt hat das Hilfswerk Anfang November 2024 in Charkiv eine Kinderklink finanziell gefördert. Mit den 20.000 Euro kann Kindern in der städtischen Kinderklinik Nr. 5, die Palliativpflege benötigen, geholfen werden: Mit der Fördersumme wurden medizinische Geräte und Rehabilitationsgeräte angeschafft und Panzerfolien an die Fenster geklebt, um die Kinder vor Raketenangriffen zu schützen.
Gemeinsam gegen Missbrauch
Keine Toleranz gegenüber sexuellem Fehlverhalten – Das hat das Gremium zum Safe-Guarding (Schutz vor Gewalt, Missbrauch etc.) der Gebietskirche Afrika-Süd deutlich gemacht. Die Mitglieder – Fachleute in Psychologie, Sozialarbeit, Recht und Seelsorge – trafen sich vom 8. bis 10. November 2024 in Gauteng (Südafrika). Das Gremium überprüfte im Austausch mit den Sonntagsschulleitern des Bezirksapostelbereichs die aktuellen Schutzmaßnahmen, identifizierte verbesserungswürdige Bereiche und diskutierte Strategien zur Stärkung der Präventions-, Unterstützungs- und Meldesysteme. Während die Null-Toleranz-Politik der Kirche öffentlich gemacht wird, wird allen Opfern selbstverständlich absolute Vertraulichkeit zugesichert. Das Treffen endete mit einem gemeinsamen Gottesdienst.