„Das ist doch ein tolles Programm“ – Mit diesen Worten beendete Stammapostel Schneider seine jüngste Predigt in Fellbach (Süddeutschland). Und die Punkte in diesem Programm? Die lauten: das Werk im Glauben, die Arbeit in der Liebe und die Geduld in der Hoffnung.
Als Grundlage für diesen Gottesdienst am 15. Januar 2023 diente 1. Thessalonicher 1,2.3: „Wir danken Gott allezeit für euch alle und gedenken euer in unsern Gebeten und denken ohne Unterlass vor Gott, unserm Vater, an euer Werk im Glauben und an eure Arbeit in der Liebe und an eure Geduld in der Hoffnung auf unsern Herrn Jesus Christus.“
Der Kontext
Paulus hielt sich einige Wochen in Thessaloniki auf, um das Evangelium zu predigen und eine Gemeinde zu gründen. Dies lief so erfolgreich, dass viele einflussreiche Frauen zum Christentum kamen und sich der Gemeinde anschlossen. Das wiederum verärgerte die Juden. Sie gingen auf den Markt und heuerten „üble“ Männer an, um Paulus loszuwerden. Diese konnten Paulus nicht finden, da er sich versteckte und dann aus Thessaloniki floh.
„Und trotzdem ist die Gemeinde im Glauben gewachsen. Sie sind nicht nur treu geblieben, sondern haben sich im Glauben entwickelt und sind zu einer wahrhaftigen, treuen Gemeinde geworden in Thessaloniki. Und deshalb ist Paulus dankbar“, erläuterte Stammapostel Schneider. „Er spricht vom Werk des Glaubens oder im Glauben, das kommt auf die Übersetzung an. Werk im Glauben / Werk des Glaubens, Arbeit der Liebe und Geduld der Hoffnung. “
Das Werk im Glauben
„Was ist dieser Glaube? Dieser Glaube ist natürlich der Glaube an Jesus Christus“, erinnerte der Stammapostel. „Wir glauben an Gott, wie ihn Jesus Christus uns dargestellt hat. Der Gott der Liebe, der Gnade, der Barmherzigkeit.“ Und weiter: „Wer an Jesus Christus glaubt, der glaubt an die Auferstehung. Sonst macht das Ganze überhaupt keinen Sinn.“
Das habe dann auch ganz konkrete Auswirkungen. So sei der Glaube mit einem Glaubensbekenntnis verbunden. „Wir glauben an den dreieinigen Gott, an die Sendung der Apostel, an das Amt, an die Sakramente.“ Das Werk im Glauben bedeute nun, dass dieser Glaube konkret umgesetzt wird: „Ich glaube daran und ich handle danach.“
Die Arbeit in der Liebe
Mit der Liebe, die Paulus erwähnt, sei das Wesen Gottes gemeint, erläuterte Stammapostel Schneider. „Die Beziehung, die es gibt zwischen Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Und in diese Gemeinschaft will uns Gott in seiner Liebe aufnehmen.“
Bereits durch Wiedergeburt aus Wasser und Geist sei diese Liebe in die Gläubigen ausgegossen worden. Dort, wo sich diese Liebe entfalten kann, sehne man sich nach der Gemeinschaft mit Gott, und die Liebe beginne zu arbeiten.
„Woraus besteht diese Arbeit? Wir sind bemüht, alles abzulegen, alles abzuschaffen, was uns daran hindern kann, völlige Gemeinschaft mit Gott zu haben.“ Für diese Arbeit sei jedoch eine kontinuierliche Bemühung notwendig, so der Stammapostel. Und er führte weiter aus: „Je mehr wir Jesus Christus entdecken, erkennen, je mehr wir über ihn wissen, desto mehr merken wir, da ist jetzt noch was, das passt jetzt nicht mehr dazu… Auffassungen, Eigenschaften, was immer ihr wollt.“
Diese Liebe führe auch dazu, dass wir uns wünschen, dass unser Nächster Gemeinschaft haben kann mit Gott: „Wir wollen dem Nächsten helfen, den Weg zu Gott zu finden und zu gehen. Wir wollen trösten, stärken, helfen und beten.“ Dementsprechend reiche es nicht aus, wenn man dafür sorgt, selbst Segen empfangen zu können oder selbst Gottesdienst erleben zu können. Die Liebe treibt dazu an, dies auch dem Nächsten ermöglichen zu wollen. Ohne Gegenleistung zu erwarten, ohne von Erfolg oder Misserfolg abhängig zu sein.
„Arbeit ist nicht nur eine dauerhafte Anstrengung und dauerhaftes Bemühen, es ist auch etwas, das müde macht“, äußerte Stammapostel Schneider. Die Arbeit der Liebe mache automatisch müde. So sei es für Menschen eine Herausforderung, ständig an sich selbst zu arbeiten. Dabei merke man: „Wir sind immer noch weit weg von dem Vorbild unseres Herrn und Meisters Jesu Christi, dem Nächsten zu dienen, auch wenn man keinen Erfolg hat oder wenn dann nichts zurückkommt. Mit der Zeit macht das müde. Wer wirklich liebt, wird müde dabei.“ Wer wirklich lieben will wie Jesus Christus, der könne das nicht aus sich selbst. „Der kann das nur machen mit der Hilfe Gottes, und diese Hilfe empfängt er durch Wort, Sakrament und Gemeinschaft.“
Die Geduld in der Hoffnung
Zu guter Letzt sei Hoffnung eine Tochter des Glaubens und der Liebe, so der Stammapostel. „Wir glauben, Gott will uns Gemeinschaft geben mit ihm, und wir sehnen uns danach.“ Diese Hoffnung würde stets auf die Zukunft verweisen. „Und wenn es manchmal schlimm zugeht, wir sind zukunftsorientiert. Das ist Hoffnung, dieses Vertrauen, diese Zuversicht. Ich werde mehr empfangen als alles, was ich hier verloren habe.“
Hoffnung beziehe sich dann auch auf die Gnade, in dem Wissen, dass man es selbst nicht schaffen kann. Gemäß Paulus benötigt es dann in dieser Hoffnung jedoch auch Geduld. Der Stammapostel beschrieb dies in seiner Predigt wie folgt: „Diese Hoffnung gibt uns die Fähigkeit, trotz aller Schwierigkeiten, trotz aller Anfechtungen weiter zu glauben, weiter zu arbeiten, weiter zu dienen, weiter zu lieben. Das ist die Geduld.“
Hoffnung sei zudem auch stets mit Freude verbunden, so sei Hoffnung die freudige Erwartung dessen, wonach man sich sehnt, mit der Zuversicht, es zu bekommen. „Wir haben immer, auch in den schlimmsten Zeiten, Grund zur Freude, weil wir wissen, bald kommt mein Herr, bald findet die Auferstehung statt. “