Gottes Hand ist mächtig: Sie schafft, sie schützt und sie gibt. Wer will, der kann auf jeden Fall an und in der Hand Gottes bleiben. Wie das geht und was man selbst dafür tun muss, das erklärte der Stammapostel im Silvestergottesdienst.
Seinen letzten Gottesdienst im Jahr 2023 feierte Stammapostel Jean-Luc Schneider am 31. Dezember in Tübingen (Deutschland). Noch einmal erinnerte er an das Jahresmotto 2023 „Mit Christus dienen und regieren“: „Dieses Jahr geht jetzt zu Ende, aber wir sind uns einig: Wir werden auch weiter dem Herrn dienen“, sagte der internationale Kirchenleiter.
Grundlage für den Gottesdienst war das Bibelwort aus Psalm 123,1.2: „Ich hebe meine Augen auf zu dir, der du im Himmel thronst. Siehe, wie die Augen der Knechte auf die Hand ihrer Herren sehen, wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Herrin, so sehen unsre Augen auf den Herrn, unsern Gott, bis er uns gnädig werde.“
Schutz unter Gottes Hand suchen
Gott habe alles geschaffen: „Am Ende dieses Jahres mit all dem, was wir erlebt haben, wollen wir zuerst einmal auf die Hand, auf das Wirken des Schöpfers sehen.“ Er sei der allmächtige Gott, der alles geschaffen habe. „Er sorgt für seine Schöpfung. Er bewahrt sie. Er schützt sie; und das wird er auch weiterhin tun.“
Gott beschütze die Seinen: „Das haben wir in mannigfaltiger Art erlebt in diesem Jahr, dass Gott für uns gesorgt hat.“ Es sei menschlich, oft nur von den negativen Dingen zu sprechen, die passiert sind. „Und man vergisst so schnell die Momente, wo Gott ein großes oder ein kleines Wunder gemacht hat und einfach eingegriffen ist und die Sache geändert hat. Er hat uns gesagt: ‚Ich bin noch da, ich kann immer noch helfen. Meine Hand ist nicht zu kurz geworden. – Ich kann Unmögliches möglich machen.‘“
Gott sorge für seine Kinder: An einer anderen Stelle lese man: „Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden“ (Psalm 147,3). Vieles sei im vergangenen Jahr geschehen, das Trost bedürfe. Auch als Stammapostel verstehe er Gott nicht immer. Man könne da nur Gott vertrauen. „Er ist der Erlöser. Er will die Menschen erretten mit seiner mächtigen Hand.“
In Gottes Hand bleiben
Der Stammapostel erinnerte: „Gottes mächtige Hand hat das Volk Israel aus Ägypten befreit, erlöste Jesus Christus vom Tod und wird auch die Braut Christi vom Tod retten und in die neue Schöpfung führen. „Wir müssen an diese Hand glauben. Wir müssen glauben, dass Gott immer noch am Werk ist, dass seine Hand immer noch mächtig ist und dass er seinen Erlösungsplan durchführen und erfüllen wird.“
Vertrauensvoll könne man deshalb in der Hand Gottes bleiben – was allerdings die eigene Entscheidung sei: „Niemand kann uns aus der Hand des Erlösers reißen. Das ist nur unsere Entscheidung. Wer an der Hand Gottes bleiben will, der kann an der Hand Gottes bleiben.“ Auch wenn es anstrengend ist, aber der Teufel ist nicht schuld, wenn man verführt wird, das ist die eigene Entscheidung.“
Aus Gottes Hand nehmen
„Och, immer Manna und nochmal Manna!“ – Das Volk Israel sei in der Wüste irgendwann genervt von Gottes Gaben gewesen, obwohl die überlebenswichtig waren. Heute bietet Gott sein Evangelium an, es ist heilsnotwendig – aber eben immer das gleiche. Manche sagen da: „Das ist ja so langweilig, das passt ja gar nicht mehr in unsere Zeit.“
Der Stammapostel hatte aber einen Tipp: „Wenn man das Evangelium, das heißt die Lehre Christi, wirklich mal intensiv durchliest und sich damit beschäftigt und man sagt: ‚Und das soll ich jetzt tun?‘, dann wird es spannend. Der Herr Jesus hat ganz viele Sachen gesagt, auch fürs tägliche Leben. Und wenn man das richtig umsetzen will, dann merkt man: ‚Das ist eine Herausforderung, das ist alles andere als langweilig!‘ Wir wollen auch weiterhin das nehmen, mit dem zufrieden sein, was uns die Hand Gottes gibt, das heißt das Evangelium Jesu Christi.“
Werkzeuge in Gottes Hand sein
Das Bibelwort spreche von Knechten und Mägden. „Und das gilt auch für uns. Wir sind ja berufen worden, erwählt, getauft und versiegelt worden, um dem Herrn zu dienen“, sagte der Stammapostel. „Das wollen wir nicht vergessen, auch wenn wir ein anderes Motto fürs neue Jahr haben.“
Durch den Heiligen Geist sage Gott zu seinen Kindern: „Wir sollen dem Nächsten Gutes tun. Wir sollen den Nächsten lieben, wie uns selbst.“ Manchmal erkenne man nicht immer, was man Gutes tun kann. „Lasst uns auch da ein bisschen sensibler werden, wenn uns der liebe Gott zeigt, das gilt es jetzt zu tun. Er nimmt uns in seine Hand.“
Seht ihr, wie spannend das wird, wenn man das Evangelium jetzt so ganz praktisch und konkret umsetzen will“, sagte der internationale Kirchenleiter zum Ende seiner Predigt. „Die Hand Gottes formt uns. – Durch das Wirken des Heiligen Geistes bildet er uns aus, dass wir zum Ebenbild Jesu Christi werden.“ Er verwendete das Bild des Töpfers: „Schaut mal zurück auf das letzte Jahr und schaut mal auf alles, was geschehen ist, unter dem Blickpunkt: Gott wollte mich formen. Ich bin der Ton und er ist der Töpfer. Alles, was so geschehen ist, was der liebe Gott zugelassen hat, was ich habe, was ich mitmachen musste, das gehört alles zu diesem Prozess. – Er wollte mir helfen, mich so zu verhalten wie Jesus Christus, so zu reagieren wie Jesus Christus.“ Und zum Schluss stellte er die Frage: „Merkst du, dass es da noch Anpassungsmöglichkeiten gibt?“