Gott ruft in die Gemeinschaft – mit sich und mit Menschen, für die Zukunft und ab sofort, in eine Gemeinschaft des Lebens und des Leidens, aber auf dem Weg ins ewige Glück: die Gemeinschaftsaufgabe für alle Gläubigen.
„Denn Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn“ (1. Korinther 1,9). – So lautete das Bibelwort für den Gottesdienst am 7. Juni 2020 in Merebach (Frankreich).
Gott ist treu: „Das bedeutet, dass Gott zuverlässig ist, dass er tut, was er sagt“, erläuterte Stammapostel Jean-Luc Schneider. Das sei nicht immer spürbar, weil Gott noch nicht alle Zusagen erfüllt habe. Aber in der Rückschau lasse sich immer wieder erkennen: Gott ist treu.
Was tut dieser treue Gott? „Er ruft uns.“ Das heißt: Er sei derjenige, der erwählt, und nicht umkehrt. Und er kenne jeden Menschen besser als dieser sich selbst und wisse, was dieser mit seiner Hilfe erreichen kann. Aber: Er lasse jedem die absolute Freiheit, dem Ruf zu folgen oder nicht.
Und wozu ruft Gott? „In ewiger Gemeinschaft mit Jesus Christus, unserem Herrn, zu sein“: Er sei in seinem Reich, bei seinem Vater, in seiner Herrlichkeit. „Jesus möchte, dass wir dort sind, wo er ist“, sagte der Kirchenleiter.
Gott ruft aber auch schon jetzt in die Gemeinschaft mit Jesus – in die Lebensgemeinschaft. „Wir können zusammen sein, um alle Lebensumstände durchzustehen.“ Und das bedeute:
- sich dem eigenen Leiden so zu stellen, wie er es getan hat – „indem wir darum kämpfen, in Gemeinschaft mit Gott zu bleiben“.
- Jesus in seiner Aufgabe zu unterstützen – „das Evangelium zu verkünden, indem wir Gutes tun“.
- diese Mission zu keinem Zeitpunkt zu vergessen, sondern sie zur obersten Priorität zu machen.
Gott ruft zudem in die Gemeinschaft der Gläubigen – in die Kirche, betonte der Stammapostel:
- „Das Ziel der Christen ist es, zusammen zu sein und gemeinsam zu handeln: gemeinsam zu beten, gemeinsam zu feiern, gemeinsam zu arbeiten.“
- „Es liegt an uns, diese Einheit zu stärken“ – indem man den Virus der Zwietracht bekämpfe: Gerüchte meiden, Vergangenheit ruhen lassen, über das Gute und nicht das Schlechte rede.n
- Jesus erwarte von den Seinen, dass sie einander dienen. „Es sollte keine Kunden und Lieferanten geben: Einige kommen, um zu genießen, und andere sind da, um zu arbeiten. – Jeder kann zum Wohlergehen der Gemeinschaft beitragen.“
Und schließlich ruft Gott in die Abendmahlsgemeinschaft:
- als Vorgeschmack auf das Hochzeitsmahl des Lammes,
- um daran zu erinnern, dass Christus alles mit den Menschen geteilt hat, auch Leiden und Tod,
- um die Kraft zu erhalten, so zu kämpfen, wie er gekämpft hat,
- als Mittel zur Stärkung der brüderlichen Gemeinschaft.
Denn: Für alle gebe es dasselbe Brot und denselben Wein und die eine Feier des Heiligen Abendmahls. „Was würden wir ohne die Gemeinschaft tun? Danke, Herr, dass Du mir ermöglicht hast, Teil meiner Gemeinschaft zu sein.“