In der freien Wirtschaft wäre es undenkbar: Ein Produkt, das gut ist und nichts kostet! Gott bietet es an: sein Heil nämlich. Man kann es nicht kaufen, es wird geschenkt. Davon handeln die neuapostolischen Gottesdienste im März.
Am ersten Sonntag im März feiern neuapostolische Christen traditionell ihren Entschlafenensonntag. Für die meisten Gemeinden sind es Gedenkgottesdienste: man gedenkt verstorbener Menschen. Häufig wird zuvor in einer Gemeindeandacht an verstorbene Menschen erinnert – entweder an solche, die in der Nachbarschaft wohnten oder die, aus welchen Gründen auch immer, tragisch ihr Leben verloren. Dort, wo Apostel Gottesdienste feiern, spenden sie die Sakramente der Kirche sowohl für die Gläubigen im Diesseits als auch im Jenseits.
Was ist das eigentlich, Heil?
Heil ist das Gegenteil von Unheil, also Gesundheit, Glück, Begnadigung. Im christlichen Kontext finden sich Begriffe wie Rettung, Bewahrung, Erlösung in der Schrift. Nach christlichem Glauben ist in Jesus Christus das Heil. „Dieser ist wahrlich der Welt Heiland“, sagten die eher verachteten Samaritaner (Johannes 4,42). Und in der Apostelgeschichte heißt es, dass einzig in ihm – dem Christus – das Heil ist.
Ihm nachzufolgen, ihm zu vertrauen, an seinen Tod und seine Auferstehung zu glauben, sind die Voraussetzungen, um göttliches Heil empfangen zu dürfen. Der Mensch muss daran glauben – mehr nicht. Dann richtet sich das Heilsangebot Gottes aber auch an alle Menschen, unabhängig von Herkunft, Intelligenz oder sozialem Status. Jeder Mensch kann Zugang zum Heil Gottes erhalten. Er muss dafür nur die eigene Bedürftigkeit erkennen und um das Heil bitten.
Glaube und Sakrament
Beide gehören zusammen: Glaube und Sakrament. Beide sind von grundlegender Bedeutung für das Heil. Beide machen den Weg zur Erlösung frei. Ohne den Glauben an die Bedeutung der Sakramente keine Entfaltung der mit ihnen verbundenen Heilswirkung.
Solch ein Glaube ist mehr als der regelmäßige „Kirchgang“ – der reicht nicht aus. Es geht nicht ums Kommen, es geht ums Glauben! Lebendig muss der Glaube sein und tief in Christus gegründet. Dann trägt er auch die Saat der guten Werke in sich.
Verbindung halten
Was ist das Leben? Für viele ist es nicht gerade ein Luxusdampfer. Hetze, Sucht, Krankheit sind echte Geißeln der Menschheit. Statt Ehre und Reichtum, Schwere und Armut. Und selbst wer auf der Sonnenseite des Lebens steht, hat allen Grund, sich bewusst daran zu erinnern, dass ohne das Heil Gottes dem Leben das letzte Glück fehlt. Leben, das nur Augen für das Vergängliche, Materielle hat, fehlt die Verbindung zu Gott, dem Schöpfer und Erhalter des Lebens.
Wer ewiges Leben erlangen will, strebt daher nach der Gemeinschaft mit Gott. Um mit Lukas zu sprechen: Besser ist es, ein Haus auf guten, festen Grund zu bauen. „Als aber eine Wasserflut kam, da riss der Strom an dem Haus und konnte es nicht bewegen; denn es war gut gebaut“ (Lukas 6,47.48). Die Welt wird der Mensch nicht gewinnen, es gibt keinen Kaufpreis für das Leben – der Jackpot ist im Himmel.
Leiden und triumphieren
Und dann beginnt sie, die Passionszeit. Mit dem letzten Sonntag im März beginnt die vorösterliche Zeit im Kirchenkalender. Leiden und Sterben Jesu Christi stehen im Mittelpunkt. Er, der Gottessohn, ging den Weg zum Kreuz, fragte nach dem Willen Gottes und befolgte ihn. Das waren die Grundlagen seiner Sendung.
Und in ähnlicher Weise gilt das auch den Christen heute: Trotz aller Schwachheit sollen sie dem Herrn nachfolgen, nach dem Willen Gottes fragen und danach handeln. Und nicht zuletzt ist es christlicher Auftrag, für andere einzutreten und sie auf das Heil hinzuweisen.
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